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Film- und Diskussion als Appetizer: Bereits am Freitag Abend vor Gravel Innsbruck fanden sich fast 300 Fans des Radsports im Treibhaus zum Screening vom ‚Wonderful Losers‚ ein. Der Film bietet eine intime Sichtweise tief in den professionellen Rennradsport, die Außenstehenden sonst normalerweise vorbehalten bleibt:

Was geht in einem Profisportler vor, der ein ganzes Leben anderen zum Erfolg verhilft? Woher nimmt er die Motivation, auch nach einem Sturz verletzt weiter zu fahren? Das sensible Thema fesselte das Publikum im Treibhaus Turm. Im Anschluss an den Film diskutierten Andrea Koschier (Ex-Radprofi und Psychologin), Thomas Rohregger (Ex-Radprofi und ORF-Moderator) sowie Peter Maurer (Journalist Radsport-news) gemeinsam mit Thomas Pupp (Organisator Gravel Innsbruck und Team Manager des Tyrol Cycling Teams). Das Gespräch bot nochmals einen hochinteressanten und persönlichen Einblick in ihre Welt im Radsport.

Und los! Teufel Didi lässt die Fahrer auf die Strecke.

Kein Zeitdruck – viel Motivation!

Gravel Innsbruck ist kein Rennen. Den Ehrgeiz-Überschuss lebt man besser bei anderen bekannten Events wie dem Ötztaler Radmarathon oder Kaunertaler Gletscherkaiser aus. Diese besondere Atmosphäre die in der Luft liegt, wenn Hunderte Menschen mit der selben Begeisterung aufeinander treffen, spürte man beim Gravel Innsbruck auch ohne Leistungsdruck. Oder vielleicht gerade deshalb? Locals genauso wie Teilnehmer aus Ostösterreich, Süddeutschland, Norditalien und sogar einen Fahrer aus den Niederlanden fanden sich vor dem Landestheater ein. Gemeinsam wollten sie Innsbruck von einer anderen Perspektive entdecken – mit ihren Gravel Bikes.

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Auf einsamen Pfaden…

Tiroler Schmankerln statt Powergels

Wer schon einmal ein Langstreckenrennen bestritten hat weiß, eine ständige Kohlenhydratezufuhr ist der Schlüssel zum Erfolg. Im Normalfall geschieht diese in Form von picksüßen Gels oder Riegeln, die man schwer tretend und schnaufend hinunterwürgt. Bei Gravel Innsbruck suchte man den Powerbar vergebens – und fand stattdessen regionale Köstlichkeiten von lokalen Bauern. Brote mit selbst gemachten Aufstrichen, frisches Obst und bei der letzten Station ein wohlverdienter Radler – das ist Energiezufuhr, die nicht nur den „Haxen“, sondern auch der Seele gut tut!

… und über Stock und Stein!

Im Eiskanal und einmal durch die Höll(e)

Die Kalorien dieser Köstlichkeiten haben die Teilnehmer auf der fordernden Strecke auch locker verbrannt. Ohne Federgabeln und mit (trotz Gravel) dünnen Reifen ging es über Stock und Stein hinab und extrem steil bergauf. Einen Eiskanal hinauf radeln? Definitiv ein einmaliges Erlebnis. Sich durch die legendär steile Höll zu schinden auch, aber geteilte Qual ist bekanntlich halbe Qual. Oben erwartete Didi der Tourteufel die tapferen Fahrer und zauberte ihnen wieder ihr Lächeln ins Gesicht. Ob er das wohl bei den Tour de France Fahrern auch noch schafft?

Die Europabrücke aus einem ungewohnten Blickwinkel.

Fazit

Am Ende kamen alle Fahrer wohlauf und glücklich ins Ziel. Und wurden wiederum belohnt mit Tiroler Kasknödeln. Das treibt die Glücksgefühle erst recht nach oben. Glücklich über das gelungene Event sind auch die Veranstalter und denken bereits an die Zukunft. Gravel Innsbruck soll zu einem kleinen feinen Rad-Kultur-Festival wachsen: mit Filmen, Diskussionen, Vorträgen rund um die Faszination Radsport. Man darf sich also schon mal vor-freuen!
Alle Fotos: Franz Oss

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