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Man sieht sie schon von weitem. Im Westen und im Osten der Stadt erblickt man bei der Anreise nach Innsbruck drei Hügel mit kleinen, malerischen Kapellen. Die Rede ist von den Kalvarienbergen in Arzl und Zirl und dem Blasiusberg in Völs. Jedem Einheimischen sind diese Orte bekannt, jedoch wissen die meisten wenig darüber. Ich möchte euch heute diese Orte ein wenig näher bringen.

Allgemein bezeichnet man als Kalvarienberg Orte, an denen erhöht eine Kapelle gebaut wurde und Kreuzwegstationen, die die Passion Christi bildlich darstellen, den Weg bis zur Erhöhung schmücken. Der Name leitet sich vom Lateinischen Calvariae locus ab, was soviel wie „des Schädels Ort“ heißt.

Kalvarienberg Arzl

Jeder der aus östlicher Richtung nach Innsbruck kommt – sei es mit dem Zug, dem Auto oder auch beim Landeanflug – hat den Kalvarienberg in Arzl gesehen. Gut sichtbar auf einem Hügel am Fuße der Nordkette steht die weiße Kapelle und macht neugierig.

Die Kapelle wurde im Jahr 1664 errichtet. Die Kreuzwegstationen ein Jahr später. Dass dieser Platz bereits früher eine magische Wirkung hatte, zeigen Funde aus vorrömischer Zeit und dem Mittelalter. Diese konnte man im Zuge umfangreicher Sanierungen vor ein paar Jahren finden. Die Kirche ist ein Barockbau. An einen oktogonalen Bau, der von einer Kuppel mit Laterne überwölbt ist, schließt sich im Südwesten ein quadratischer Chor mit Dachreiter und Sakristei, im Nordosten eine Vorhalle an. Im Jahr 1777 wurden die Deckenfresken von Mathias Perathoner gestaltet.

Der Kalvarienberg ist heute das Wahrzeichen der Innsbrucker Gemeinde Arzl, ursprünglich ein kleines Dorf vor den Toren der Stadt. Seit 1981 ist das Areal auch geschützter Landschaftsteil. Der Berg ist dank ausgeprägter Schilffläche Rückzuggebiet für einige Vogelarten wie Nachtigall, Sumpfrohrsänger, Schwarzkehlchen und die Grauammer. Neben der Kapelle steht außerdem ein Kriegerdenkmal.

Der Ausblick auf Nordkette und die ganze Stadt ist atemberaubend schön. Für mich als Arzler ist der Kalvarienberg ein kleiner Kraftplatz zum Energie tanken.

Blasiusberg Völs

Wie der Kalvarienberg in Arzl ist auch der Blasiusberg in Völs von weitem sichtbar. Südwestlich des Dorfkerns von Völs ragt er in die Höhe. Am höchsten Punkt steht die dem heiligen Blasius geweihte Kirche. Sie wurde bereits 1286 urkundlich erwähnt und gilt seit dem 15. Jahrhundert als beliebter Wallfahrtsort.

Highlight der Kirche ist ein sogenanntes „Schwarzes Kreuz“. Dieses wurde gleich in Bronze gegossen wie die „Schwarzen Manda“ in der Hofkirche in Innsbruck. Das Kreuz stammt ursprünglich aus einer Kreuzwegstation zwischen dem Blasiusberg und der Burg Vellenberg. Mehr über die Burg könnt ihr in einem anderen Blog von mir lesen.

Die Blasiuskirche erreicht man direkt über den Kreuzweg vom Völser Dorfkern oder über die Blaike/ das Völser Badl.

In Völs wird jährlich, im Frühjahr, das Fest des Heiligen Blasius gefeiert.

Vom Blasiusberg genießt man einen wunderbaren Ausblick auf die Nordkette, den Hechenberg und die Martinswand. Man schaut weit über das Inntal.

 

Kalvarienberg Zirl

An der Bundesstraße Richtung Seefeld liegt der Zirler Kalvarienberg. Die Kirche liegt idyllisch hoch auf einem sehr steilen Felsen am Eingang der Ehnbachklamm. Gebaut wurde die Kirche zwischen 1803 und 1805 vom Zirler Thomas Tiefenbrunner, der für sein Bauvorhaben lange Geld gesammelt hatte. Ein Kreuzweg führt hinauf, der umfassend in den 70er Jahren saniert wurde. Der einheimische Künstler Anton Plattner schmückte die Stationen mit schönen Mosaikbildern.

Neben der Kirche findet man auch ein Kriegerdenkmal und etwas weiter weg die Burgruine Fragenstein. Eine Rundwanderung mit Klamm bietet sich an. Die Klamm ist wunderschön und und kommt übrigens in einem meiner Blogbeiträge vor.

Fazit

Die drei „Kirchenberge“ rund um Innsbruck bieten wunderschöne, leichte Wanderungen, viel Natur und Aussichtspunkte, die für jeden leicht erreichbar sind. Alle drei sind übrigens perfekt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ab Innsbruck erreichbar.

Alle Fotos © Danijel Jovanovic Photographywww.djphotography.at

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