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Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und die besinnlichste Zeit beginnt. Der Duft von Zimt und frisch gebackenen Keksen, Kerzenschein, leuchtende Kinderaugen und mit Lichterketten geschmückte Häuser, all das macht für mich eine schöne Adventszeit aus. Was auf keinen Fall fehlen darf – und die schönsten Kindheitserinnerungen weckt –, sind Christkindlmärkte. Das Beste an der Bergweihnacht Innsbruck ist, dass es für jeden Anlass und jeden Geschmack den passenden Christkindlmarkt gibt. Ob für einen schnellen Glühwein nach der Arbeit, eine Runde Karussellfahren mit den Kindern oder ein romantisches Date, in Innsbruck findet jeder den passenden Weihnachtsmarkt. Und ich freue mich sehr, euch alle sieben vorstellen zu dürfen.

Der Traditionelle

Mit den mittelalterlichen Häuserfassaden und dem Goldenen Dachl ist die Innsbrucker Altstadt immer – egal zu welcher Jahreszeit – ein absolutes „Must-see“. Im Advent aber setzt sie nochmals eins drauf: Der Christkindlmarkt, der auf eine lange Tradition zurückblickt und heuer bereits zum 49. Mal stattfindet, hat so einige Besonderheiten zu bieten. Hier kann man beispielsweise bezaubernden Christbaumschmuck und einzigartiges Kunsthandwerk erwerben. Ein weiterer Höhepunkt ist die entzückende Märchen- und Riesengasse, die dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert – ein Highlight für Kinder. Ebenfalls beliebt bei den Kleinen sind die Märchenaufführungen auf dem Theaterwagen, Ecke Seilergasse/Kiebachgasse, die täglich um 16:30 und 17:30 Uhr stattfinden. Herzstück des Christkindlmarktes sind die Amraser Turmbläser. Um 17:30 Uhr, pünktlich zur Dämmerung, begeistern sie mit traditionellen und stimmungsvollen Weihnachtsliedern Jung und Alt.

Der Familienmarkt

Der Christkindlmarkt am Marktplatz ist dank seiner vielfältigen Gastronomie und den über 60 Ständen ein beliebter Treffpunkt – besonders für Familien. Das ist zum einen dem täglich stattfindenden Kinderprogramm geschuldet, zum anderen lockt das nostalgische Karussell Junge und Junggebliebene an. Besondere Highlights sind die Adventfeiern, die an den Adventsonntagen stattfinden, und natürlich die beliebten Senioren- und Kindernachmittage jeden Mittwoch. Sorge, dass ihr den Christkindlmarkt nicht findet, müsst ihr keine haben: Schon von weitem sieht man den über 16 Meter hohen Swarovski-Kristallbaum. Folgt einfach dem funkelnden Stern an der Baumspitze.

Der Moderne

Schick, ja richtig elegant ist er, der Christkindlmarkt in der Maria-Theresien-Straße. Auch dieses Jahr dominieren wieder Glas, Licht und Kristall. Getoppt wird das Ganze heuer durch die neuen Leuchtbäume sowie die Riesenchristbaumkugeln. Und auch wenn er im Vergleich zu den anderen Christkindlmärkten supermodern ist, muss auf Tradition nicht zwingend verzichtet werden: Neben internationalen Weihnachtsprodukten und gastronomischen Schmankerln findet ihr auch hier ganz traditionell Glühwein und Punsch.

Das Leben ist ein Wunschkonzert

Nie sitzt der Geldbeutel so locker wie in der Vorweihnachtszeit. Es werden Geschenke gekauft, die liebevoll verpackt unter dem Weihnachtsbaum darauf warten, jemandem eine große Freude zu bereiten. Und darum soll es zu Weihnachten ja gehen, also nicht unbedingt um die Geschenke, sondern darum, anderen eine Freude zu machen. Spenden ist eine wundervolle Möglichkeit, Menschen, die nicht so viel Glück haben wie wir, zu helfen. Am 25. November um 17:30 Uhr wird der Christkindlmarkt in der Maria-Theresien-Straße mit der „Inn Seit’n Big Band“ eröffnet. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier gibt es erstmalig eine Kooperation mit dem Tiroler Chorverband, dem ORF Tirol und Licht ins Dunkel. Vor der Anna-Säule findet ein „Wunschkonzert“ statt, wo Besucher sich weihnachtliche Lieder direkt vor Ort wünschen können. Die Spendeneinnahmen gehen an Licht ins Dunkel.

Der Panoramamarkt

Schon die Anreise zum höchstgelegenen und wohl romantischsten Christkindlmarkt Innsbrucks ist ein Erlebnis. Mit der Hungerburgbahn geht’s direkt von der Stadt auf den Berg. Naja, ok, fast, aber in nur acht Minuten ist man auf der Hungerburg und genießt hier einen einmaligen Blick auf die Stadt. Wem das noch nicht hoch genug ist, der kann mit der Panorama-Gondel wirklich richtig auf den Berg fahren, und zwar auf die Seegrube. Hier schlägt das Herz jedes Bergliebhabers höher, denn nun befindet man sich wirklich in hochalpinem Gelände. Aber zurück auf die Hungerburg. Besonders, wenn es schon dunkel ist und einem das Lichtermeer Innsbrucks zu Füßen liegt, schmecken Kiachl und Punsch gleich doppelt so gut. Der Christkindlmarkt auf der Hungerburg gehört zwar zu den kleineren, aber trotzdem zu den schönsten, die ich kenne.

Der Besinnliche

„Weihnachten wie damals“ – wer danach sucht, wird am Hans-Brenner-Platz in St. Nikolaus fündig. Der Christkindlmarkt mit seinen liebevoll gestalteten Ständen lädt bei besinnlicher Musik zum gemütlichen Beisammensein ein. Am 6. Dezember sollte man auf jeden Fall dort sein, denn wie es sich für den Stadtteil gehört, schaut der Namenspatron – der heilige Nikolaus – höchstpersönlich vorbei.

Der etwas Andere

Etwas ganz Besonderes ist der Weihnachtszauber am Wiltener Platzl. Alle, die auf der Suche nach einem Ort abseits des Trubels und des üblichen Kitschs sind, finden hier neben ein wenig Besinnlichkeit auch kulinarische Köstlichkeiten. Ob nun Leckereien aus Sardinien oder Bioglühwein, schmecken tut’s auf jeden Fall. Aber nicht nur fürs leibliche Wohl ist gesorgt, bei Kasperletheater und Minikonzerten kommt auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Der Wiltener Weihnachtsmarkt ist so vielfältig wie das Leben und so besinnlich wie die Adventszeit. Die Mischung ist es, wodurch die Stände am Wiltener Platzl zu einer kleinen Rarität in der schnelllebigen Vorweihnachtszeit werden. „Klein, aber fein“ ist das Motto!

Der Kaiserliche

Wie schon die Altstadt und die Seegrube gehört der Bergisel zu Innsbrucks absoluten Highlights. Besonders in der Vorweihnachtszeit muss man hier gewesen sein. Hoch über den (hoffentlich) verschneiten Dächern Innsbrucks werden Tradition und die Geschichte Tirols spürbar. Der Christkindlmarkt am Bergisel vereint alles, was (für mich) zu Weihnachten gehört: Er ist besinnlich, festlich, traditionell und bodenständig. Kinder können ihre Wünsche direkt beim Christkind deponieren, das an Öffnungstagen jeweils nach seinem „Prolog“ um 16:00 Uhr eine Stunde lang Wünsche, Grüße und Danksagungen entgegennimmt und natürlich auch für Fotos zur Verfügung steht. Beim Kinderbasteln oder in der Familienwerkstatt haben die Kleinen einiges zu tun. Aber auch die Großen kommen nicht zu kurz, Top-Winzer Ferdinand Zweiger verwöhnt die Besucher mit dem köstlichen Kronprinz-Rudolf-Apfelpunsch. Das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Walks to explore: 6 auf einen Streich

Für all jene, die nur ein Wochenende in Innsbruck verbringen und sich fragen, wie sie es schaffen, alle Christkindlmärkte zu besuchen, habe ich einen tollen Tipp: den „Walks to Explore: Die Sechs Christkindlmärkte“. So schafft ihr ganze sechs Weihnachtsmärkte an einem Tag, und am nächsten besucht ihr in aller Ruhe die Kaiserweihnacht am Bergisel.

Routenbeschreibung

  • Start bei der Station Congress
  • Fahrt mit der Hungerburgbahn auf die Hungerburg (Markt 1), retour mit der Bahn zur Station „Löwenhaus“
  • über den Emile-Béthouart-Steg auf die andere Seite des Inns nach St. Nikolaus (Markt 2)
  • durch den Waltherpark über die Innbrücke zum Marktplatz (Markt 3)
  • weiter geht’s an der Ottoburg vorbei in die Altstadt (Markt 4)
  • danach Richtung Süden auf die Maria-Theresien-Straße (Markt 5)
  • und noch weiter südlich über die Leopoldstraße geht’s zum Wiltener Platzl (Markt 6)

Auf eine besinnliche Zeit

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Advent. Macht es euch gemütlich, verbringt so viel Zeit wie möglich mit Freunden und Familie und versucht, euch nicht von dem Stress anstecken zu lassen. Einen wunderbaren Text dazu hat meine Kollegin Kristina geschrieben – auch wenn er schon ein bisschen älter ist, trifft er den Nagel auf den Kopf. Was bringt euch in Weihnachtsstimmung? Neben einem Besuch am Christkindlmarkt wäre das in meinem Fall Keksebacken. Rezepte dazu findet ihr bei Nadja. Wer gerne bastelt, wird hier oder hier fündig. Ach ja, und schaut auf jeden Fall bei Danijel vorbei, er fängt den Advent in Innsbruck perfekt mit seiner Kamera ein.

Informationen:

Christkindlmarkt Altstadt
15. November bis 23. Dezember
Täglich geöffnet von 11:00 bis 21:00 Uhr, Handel bis 20:00 Uhr

Christkindlmarkt am Marktplatz
15. November bis 23. Dezember
Täglich geöffnet von 11:00 bis 21:00 Uhr, Handel bis 20:30 Uhr

Christkindlmarkt Maria-Theresien-Straße
25. November bis 6. Jänner 2023
Täglich geöffnet von 11:00 bis 21:00 Uhr, Handel bis 20:30 Uhr
24.12.: 11:00 bis 15:00 Uhr
31.12.: 11:00 bis 19:00 Uhr

Christkindlmarkt Hungerburg
25. November bis 6. Jänner 2023
Geöffnet von Montag bis Freitag von 13:00 bis 19:00 Uhr
An Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 12:00 bis 19:00 Uhr
24.12.: 12:00 bis 15:00 Uhr
31.12.: 12:00 bis 17:00 Uhr

Christkindlmarkt in St. Nikolaus
25. November bis 23. Dezember
Täglich geöffnet von 16:00 bis 21:00 Uhr

Christkindlmarkt in Wilten
28. November bis 23. Dezember
Täglich geöffnet von 16:00 bis 20:00 Uhr
24.12.: von 14:00 bis 16:00 Uhr Warten aufs Christkind mit Herbert und Mimi

Kaiserweihnacht am Bergisel
18. November bis 20. Dezember
Geöffnet von Freitag bis Sonntag
Freitag: 14:00 bis 21:00 Uhr, Samstag: 11:00 bis 21:00 Uhr, Sonntag: 11:00 bis 20:00 Uhr
Charity-Sonderöffnungstag: 1.12., 14:00 bis 18:00 Uhr
Sonderöffnungstage: 8. Dezember/19. & 20. Dezember, 11:00 bis 20:00 Uhr

Titelbild: © Danijel Jovanovic

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