DSC00346tvb

Die Pfeishütte ist den meisten Karwendelliebhabern ein Begriff. Ebenso der Goetheweg, hoch über Innsbruck auf der Nordkette gelegen. Er ist die übliche Route wenn man die Pfeishütte und die umliegenden Karwendelgipfel erwandern will. Doch habt ihr gewusst, dass man die wunderschön gelegene Innsbrucker Hütte auch mit dem Bike besuchen kann?

Eine Alternative zum zugegebenerweise traumhaften Goetheweg, aber nicht weniger aufregend. Versprochen!

Bike & Hike? Nein Train & Bike!

Für die Biketour auf die Pfeishütte müssen wir nach Scharnitz. Der kleine Ort an der Tirolerisch-Bayrischen Grenze dient als Ausgangspunkt für viele Karwendeltäler. Und es ist ganz einfach und stressfrei nach Scharnitz zu kommen: mit der S-Bahn vom Bahnhof Innsbruck aus.

Die Linie S6 fährt vom Hauptbahnhof über Seefeld nach Scharnitz und es gibt genügend Stellplätze für euer Bike. Keine Parkplatzsuche, keine Parkplatzgebühren, keine Treibstoffkosten, dafür umweltschonend und nervensparend ohne Stau. Die Panoramafahrt der sogenannten Karwendelbahn durch die imposante Martinswand mit ihren Tunneln und Galerien und Ausblick auf das Inntal ist inklusive.

Mehrere Zustiegsmöglichkeiten in Innsbruck

Ihr könnt in Innsbruck weiters auch am Westbahnhof, am Bahnhof Hötting, in Allerheiligen und in Kranebitten zusteigen. Die Bahn fährt im Regelfall zu jeder Stunde. Den Fahrplan gibts weiter unten in den Infos.

Die Fahrt nach Scharnitz dauert etwa 45 Minuten.

Rein ins Karwendeltal

In Scharnitz folgt man vom Bahnhof einfach den Schildern Richtung "Karwendeltäler". Eine große Lagekarte am Anfang der tour hilft, sich ein Bild von der Route zu machen. 

Man folgt den Schildern in Richtung "Möslalm" und "Pfeishütte" weiter in das Tal hinein. Schnell taucht neben uns ein kristallklarer, in türkis und grün schimmernder Fluss auf. Es ist die Isar! Diese hat ein paar Kilometer taleinwärts ihren Ursprung, man kann direkt mit dem Bike hinfahren, aber das liegt heute abseits unserer Route. Ein Abstecher ist aber wenig zeitaufwendig und wäre durchaus machbar.  Die Isar fließt dann weiter bis nach München und mündet schlussendlich in die Donau.

Gleirschtal und Möslalm

Nach einer Anhöhe mit einem Aussichtspunkt und einem Holzkreuz geht es etwas hinab und auf der anderen Talseite kurz steil bergauf ins Gleirschtal. Der Gleirschbach wird uns bis zu unserem Ziel, der Pfeishütte, begleiten. Er entspringt knapp oberhalb der Hütte. Von hier sieht man auch teilweise gut hinunter in die imposante Gleirschklamm. Ein Stopp lohnt sich auf alle Fälle.

Nach dem steilen Stück geht es nun gemächlich bergauf, meistens sogar flach auf einer breiten Forststraße. Hier kommt man bereits wieder in das Gemeindegebiet von Innsbruck.

Der Bach verschwindet ganz plötzlich und es erscheint eine große Almfläche auf der die idyllische Möslalm liegt. Der Gleirschbach fließt hier unterirdisch, aber durch die feuchte Almfläche bekam die Möslalm ihren Namen (abgeleitet von Moos).

Eine kleine schöne Kapelle steht hier umrandet von den Gipfeln des Karwendels. Eine kurze Rast, Fotos machen, einkehren und wer mit seinem E-bike unterwegs ist kann es hier auch wieder etwas aufladen (eigenes Ladegerät muss dabei sein).

Samertal

Nach einer kurzen Rast folgen wir dem gut beschilderten Weg weiter in Richtung Pfeishütte. Schnell verlassen wir ohne große Steigung die Almfläche und erreichen wieder den Gleirschbach, der hier dann versickert und wie erwähnt weiter unten wieder an die Oberfläche kommt.

In Serpentinen geht es nun steiler bergauf ins Samertal. Dieses lang gezogene Tal wird uns direkt bis zur Pfeishütte bringen. Es ist ein wunderschönes Hochtal und man kann immer wieder viele Gämsen auf den Bergflanken beobachten.

Das Samertal ist ein sehr lang gezogenes Tal aber die Fahrt mit dem Bike ist nicht anstrengend. Die Steigung ist moderat.

Bikeparkplatz und Pfeishütte

Nach längerer Fahrt durch das Samertal erreicht man eine mit Holz umzäunte Fläche. Der Weg geht steil links nach oben. Hier stellt ihr eure Fahrräder ab und steigt über einen Steig zur Pfeishütte auf. Die Gehzeit beträgt circa 45-60 Minuten.

Für Ungeübte ist diese Variante auf alle Fälle zu empfehlen und vorzuziehen, denn die Auffahrt mit dem Bike zur Pfeishütte von hier ist sehr schwierig und auch sehr kräfteraubend. Über die sehr steile und Schotterstraße sollten nur Geübte fahren.

Von hier aus kann man die Pfeishütte schon erkennen. Schön liegt sie auf einer Anhöhe über dem Samertal und hinter ihr die Rumer Spitze.

Pfeishütte

Die Pfeishütte liegt von Innsbruck aus gesehen auf der Rückseite der Nordkette, auf einer Höhe von 1.922 Metern. Sie ist damit ein perfekter Ausgangspunkt für viele Gipfelbesteigungen im Karwendel.

Nach rund 20 Kilometern auf dem Bike ist es nun Zeit für eine ausgiebige Rast. Die Hütte serviert regionale Schmankerln, während ihr auf der großzügigen Sonnenterasse die Seele baumeln lasst.

Wer noch nicht genug hat, der kann jetzt sein Bike abstellen und auf die umliegenden Gipfel wandern. Jedoch würde ich für dieses Vorhaben lieber eine Hüttenübernachtung ans Herz legen um am Folgetag ausgeruht einen Gipfel zu besteigen.

Die Rückfahrt erfolgt am gleichen Weg retour.

Gipfel rund um die Pfeishütte

  • Rumer Spitze über Ost- oder Westgrat | 2453 Meter | 2:30 Stunden
  • Stempeljochspitze | 2543 Meter | 2:00 Stunden
  • Pfeisspitze | 2345 Meter | 1:30 Stunden
  • Lattenspitze | 2340 Meter | 1:30 Stunden
  • Östliche Praxmarerkarspitze | 2636 Meter | 4:00 Stunden
  • Hintere Bachofenspitze | 2666 Meter | 2:50 Stunden
  • Sonntagskarpsitze | 2575 Meter | 2:50 Stunden
  • Kaskarspitze | 2580 Meter | 3:00 Stunden

Fazit und Informationen

Eine sehr abwechsungslreiche Biketour durch schöne Karwendeltäler. Im unteren Bereich nicht schwierig, im letzten Stück sehr anspruchsvoll. Einkehrmöglichkeit bei der Möslalm und am Ziel bei der Pfeishütte. Ich empfehle es mit Hüttenübernachtung und Aufstieg zu einem der Gipfel rund um die wunderschön gelegene Pfeishütte.

Alle Fotos © Danijel Jovanovic Photography – www.djphotography.at
Instagram: @danijeljovanovicphotography
Facebook: Danijel Jovanovic Photography

Ähnliche Artikel