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13 Skigebiete auf einem Ticket

Innsbruck ist einzigartig. Dafür gibt es tausende Gründe, allen voran ist für mich die Lage der Stadt inmitten der Alpen ausschlaggebend. Wer Innsbruck gerade erst kennenlernt, dem werden immer wieder die Berge im Hintergrund auffallen. Früher oder später lernt man sie alle kennen. Meistens ist es zuerst die Nordkette nördlich der Stadt und dann der Patscherkofel im Süden, später folgen andere.

Im Winter sind es 13 Skigebiete, die der Stadt zu Füßen liegen und die mit dem SKI plus CITY Pass Stubai Innsbruck in einem Skipass vereint sind. Wie der Name bereits verrät, beinhaltet der Pass auch diverse Eintritte zu städtischen Attraktionen – vom Alpenzoo über die Swarovski Kristallwelten bis hin zu diversen spannenden Museen. Der zehnminütige Podcast zum Thema Ski & City gibt einen guten Überblick. 

SKI plus CITY Pass Stubai Innsbruck

Mit dem SKI plus CITY Pass gibt es 291 Pistenkilometer und 48 Kilometer Skirouten in allen Schwierigkeitsgraden mit insgesamt 111 Bahnen und Liften rund um Innsbruck zu erkunden. Die Saison beginnt am Stubaier Gletscher bereits im Oktober und endet dort Anfang Mai, etwa von Dezember bis Ostern sind die anderen Skigebiete in Betrieb.

Neben dem offensichtlichen Vorteil der Kombination Stadt/Berg hat man als Skiurlauber in Innsbruck täglich neu die Qual der Wahl, der sich auch Locals stellen: „Wohin fahren wir heute?“ Denn je nach Können, Wetter, Schnee- und Gemütslage kann man sich das Skigebiet täglich neu aussuchen. An manchen Tagen werden es sogar zwei … Wie wäre es zum Beispiel mit einem Skitag im Kühtai und abends einer Fahrt auf den Patscherkofel zum Sonnenuntergang-Schauen?

Unten findet ihr alle 13 Skigebiete der Region im Überblick.

Die Nordkette

Majestätisch thront der Gebirgszug des Karwendel-Naturparks über dem Goldenen Dachl. Die Nordkette begrenzt die Stadt nicht nur im Norden, sie gehört sogar zum Innsbrucker Stadtgebiet. Auf der Seegrube hat so mancher Local als Kind seine ersten Schwünge gemacht. Ist man aus dem Anfängeralter raus, kehren die meisten als Freerider wieder. Die Hafelekarrinne ist die steilste Skiroute Europas und für Profis sowie gut gerüstete Amateure ein heißbegehrtes Ziel. Die Fotos und Videos, die hier entstehen, sind immer wieder aufs Neue atemberaubend.

Als Nicht-Skifahrer kommt man auf der höchstgelegenen Sonnenterrasse der Stadt ebenfalls voll auf seine Kosten. Zu den besonderen Erlebnissen hier gehören auch die musikalischen Veranstaltungen – und am Ende der Saison das sogenannte Figln: Auf kurzen Blechski saust man schließlich sonst nirgends so schön ins Tal wie hier.

Stadtpanorama: 10/10
Gefälle in der Karrinne: 70 %
Stadtzentrum–Bergstation: 20 Minuten

Der Patscherkofel

Gegenüber von der Nordkette, und dank des markanten Sendemasts immer gut erkennbar, liegt der Patscherkofel. Er ist der selbsternannte Hausberg der Stadt und gilt als sanfter Riese. Dabei wurden hier sogar die Olympischen Spiele 1964 und 1976 ausgerichtet, und wer die lange Abfahrt einmal zügig durchheizt, wird garantiert auch heute noch ins Schwitzen kommen. Auch wenn die moderne Seilbahn die Besucher schnell in die Höhe bringt, die letzten Meter zum Gipfel muss – oder kann – man zu Fuß oder mit Tourenski bewältigen. Ganz gleich ob im Sommer oder im Winter, der Sonnenuntergang ist an Schönwettertagen am Patscherkofel ein wunderschönes Erlebnis.

Apropos Erlebnis: Auch am Patscherkofel finden laufend Veranstaltungen wie beispielsweise Yoga am Berg statt.

Pisten: 5 km blau, 10 km rot und 4 km schwarz
Tourenabend: Donnerstag bis 22 Uhr
Ausgeschilderte Schneeschuhwanderroute: 1 (auf den Gipfel!)

Axamer Lizum

Die Lizum ist Innsbrucks weißes Dachl. Das Hoadlhaus am Kamm auf 2.340 Metern ist von vielen Punkten der Stadt aus gut erkennbar und seit der Saison 2022/23 mit einer neuen Seilbahn erschlossen. Auch hier fanden die Olympischen Spiele statt, die rote Standseilbahn hat damals schon die Sportler nach oben gebracht. Zwischen den spektakulären Kalkkögeln lässt es sich wunderbar Freeriden, auch Anfänger kommen hier (am besten mit Guide!) voll auf ihre Kosten. Im Golden Rooftop Snowpark ist auch schon so mancher auf den Geschmack des Parkfahrens gekommen, andere schauen lieber nur vom Sessellift aus zu.

Tipp: Gründliche Recherchen haben ergeben, dass die Pommes vom Kiosk im unteren Stock am Hoadlhaus besonders knusprig sind. Sie kommen mit Ketchup und Mayonnaise und einem der besten Ausblicke. Die dazu passende, leicht horizontale Lage im Liegestuhl ist optional. 

Pistenkilometer: 40
Freeride-Gelände: 300 Hektar
Parkplatz–Bergstation mit der neuen Hoadlbahn: 6 Minuten

Kühtai

Das Kühtai ist Österreichs höchstgelegener Skiort mit reichlich Pisten vor der Hoteltüre. Viel besser kann Ski-in-Ski-out nicht werden, vor allem ohne komplizierte Anreise. Dank der hohen Lage ist auch hier eine hohe Schneesicherheit von Dezember bis Mitte April gegeben.

Die Ausrichtung der Pisten ergibt eine natürliche Sonnen- und eine Schattenseite, die erst im Laufe des Tages von der Sonne erleuchtet wird. So findet man die unterschiedlichsten Verhältnisse vor und kann nach Lust und Laune zwischen harten Pisten, Pulverschnee und spaßigem Slush variieren. Für Tourengeher und Freerider warten direkt an den Gebietsgrenzen zahlreiche Tiefschneeabenteuer. Die Loipe und die Rodelbahn sind ebenfalls eine schöne Ergänzung des Skiurlaubs! Von einer unvergesslichen Übernachtung im Iglu ganz zu schweigen …

Talstation: 2.020 m Seehöhe
Einkehrschwung: 20 Bars, Restaurants und Skihütten
Parkplatz: für alle gratis! 

Hochoetz

Das Familienskigebiet am Eingang des Ötztals gehört ebenfalls zu den 13 Skigebieten, die im SKI plus CITY Pass inkludiert sind. Sage und schreibe 71 Sonnentage zählt man im Durchschnitt hier pro Saison – das freut nicht nur die Kids, sondern auch die Eltern. Es zählt somit zu den zehn sonnigsten Skigebieten Österreichs.

Die familienfreundliche Ausrichtung umfasst neben einer Kinderbetreuung für Kids ab zwei Jahren auch diverse Spielplätze und Attraktionen. Zukünftige Freestyle-Heroes fühlen sich in WIDIs FUN PARK wohl, während WIDIs MOVIESHUTTLE, der Kinderparcours, die WIDI Rallye und das Kindertheater attraktive Höhepunkte eines (Anti-)Pistentages bilden. 

Aus eins mach zwei: das Tagesticket gilt auch fürs Kühtai
Sonnentage: durchschnittlich 71
Pistenkilometer: 41

Die Muttereralm

Das stadtnahe Skigebiet Muttereralm ist ein perfekter Ausflug für die ganze Familie. Neben dem kleinen Skipistennetz und einem großzügigen Kinderland gibt es eine 4,7 Kilometer lange Sportrodelbahn, eine gemütliche Familienrodelbahn sowie schöne Routen für Skitourengeher. Locals schätzen vor allem die wöchentlichen Nachtskitourentage (Mittwoch bis 22 Uhr!), an denen man sich abends am Berg noch mit den Tourenski austoben kann!

Pistenkilometer: 13
Tourenabend: Mittwoch bis 22 Uhr
Stadt–Talstation: 15 Minuten (mit dem Auto)

Rangger Köpfl

Klein, aber oho. Der Aussichtsberg im Westen Innsbrucks bei Oberperfuss ist ein Geheimtipp für Familienurlauber, die es lieber gemütlich angehen. Auch schön: eine Rodelfahrt von der Rosshütte. Mit dem kleinen Aufstieg vom Sulzstich (Bergstation Gondelbahn) bis zur Hütte holt man die maximale Abfahrtsstrecke raus (8,1 Kilometer & 930 Höhenmeter). Bei guten Schneebedingungen geht es sogar bis ganz ins Tal! Außerdem gibt es drei einfache Winterwanderwege, falls etwa nicht die gesamte Familie dem Skisport frönt. 

Dienstags sind die Pisten von 18:30 Uhr bis 22 Uhr für Nachtskitouren am Rangger Köpfl geöffnet. 

Pistenkilometer: 17
Davon beschneit: 80 %
Nachtskilauf: Dienstag und Freitag, 18:30–21:30 Uhr

Stubaier Gletscher

Ein Fels in der Brandung an den Randzeiten des Skibetriebs und ein wahres Königreich des Schnees. Das größte Gletscherskigebiet Österreichs ist nur 45 Minuten Autofahrt von Innsbruck entfernt und hat auch eine der längsten Abfahrten des Landes in petto: Ganze zehn Kilometer misst die Abfahrt von der Bergstation Wildspitz Seehöhe bis zur Talstation Mutterberg!

Insgesamt gibt es am Stubaier Gletscher 26 moderne Seilbahn- und Liftanlagen, darunter die hochmoderne 3S Eisgratbahn. Faszinierende Fernsicht eröffnet die Gipfelplattform Top of Tyrol auf 3.210 Metern, tiefe Einblicke ins ewige Eis gewährt die Eisgrotte am Eisgrat.

Skigebietsfläche gesamt: 1.450 Hektar
Seilbahn- und Liftanlagen: 26
Skirouten: 9

Skizentrum Schlick 2000

Das Skizentrum Schlick 2000 ist das Familienskigebiet im vorderen Stubaital, das sich dank seiner Lage vor allem bei Südstau als Powder-Paradies entpuppt. Während geübte und gemütliche Fahrer die 19 Abfahrten entdecken, zieht es Adrenalinjunkies in den Stubaipark Schlick 2000. In BIG Ron’s Kinderland lernen Kinder spielerisch das Skifahren, und in der Spiel- & Aufwärmstube werden die Kleinsten ab einem Jahr betreut. Die Lage in den Kalkkögeln (dahinter liegt auf der anderen Seite die Axamer Lizum) ist wunderschön, und die rauen Felstürme in der Ferne sind stets aufs Neue atemberaubend. 

Pistenkilometer: 18
Hütten & Restaurants: 9
Atemberaubender Kalkkögelblick: 100 %

Serlesbahnen Mieders

Das ideale Skigebiet für die ganze Familie, Anfänger und Wiedereinsteiger. Auf fleißige Skifahrer warten hier insgesamt sieben Abfahrten mit 5,7 Pistenkilometern. Markierte Winterwanderwege, geführte Schneeschuhwanderungen und Rodelbahnen ergänzen das Angebot.

Tipp: Das Gebiet eignet sich auch für Umsteiger, denn wer den wunderbaren Winterspaziergang von der Bergstation zum Kloster Maria Waldrast wagt, kann dort auf eine Leihrodel umsatteln und nach Matrei abfahren (Rückreise mit dem Bus). Oder man rodelt direkt in Mieders zurück ins Tal.

Pistenkilometer: 5,7
Pisten: 5 blau, 2 rot
Rodelbahnen: 3

Elferbahnen Neustift

Breite Naturschneepisten und ein wunderbarer Aussichtsberg. Noch besser wird die Aussicht nur, wenn man einen Tandemflug mit dem Paragleiter bucht. Alle, die lieber am Boden bleiben, werden besonders die lange Talabfahrt schätzen, auf der man beachtliche 1.000 Höhenmeter tief ins Tal rauscht. Ein Highlight für Fortgeschrittene ist die „Freaky Eleven“, eine herausfordernde Buckelpiste unterhalb des Panoramarestaurants Elfer. Für Anfänger und Familien empfehlen sich die zwei Übungslifte in Neustift und Krößbach.

Die Rodelbahn mit 6,6 Kilometern ist die zweitlängste beschneite und beleuchtete Rodelbahn Tirols und vor allem nachts ein unvergleichliches Erlebnis – ausgezeichnet mit dem Naturrodelbahn-Gütesiegel des Landes Tirol. 

Pisten: 3
Pistenkilometer: 7
Lifte: 1 Gondel + 3 Schlepper

Ski- und Freizeitarena Bergeralm

Wer im Winter von Innsbruck nach Italien gefahren ist, hat die Talabfahrt der Bergeralm sicherlich schon mal gesehen, denn sie führt direkt neben der Autobahn vorbei. Als Skifahrer im Skigebiet bekommt man bis auf ein paar Sekunden an der Talabfahrt davon allerdings nichts mehr mit. Ganz im Gegenteil: Hier ist man gut angebunden und trotzdem schnell mitten in der Natur. Außerdem hat sich die These, dass hier besonders geschickte Pistenpräparatoren am Werk sind, auffallend oft schon bestätigt. 

Die modernen Bahnen bringen einen in Windeseile nach oben. Das Pistennetz, ausgezeichnet unter anderem mit dem Tiroler Pistengütesiegel, bietet Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade. Egal ob Nachwuchstalent oder blutiger Anfänger, es gibt auf jeden Fall für alle etwas – und wenn es nur die Pommes auf der Hütte sind. Ganz oben am Nösslachjoch kann man bei entsprechenden Windverhältnissen außerdem Freerider beim Snowkiten beobachten! 

Lifte: 8
Nachtskifahren: Mittwoch
Sonstiges: Winterwanderweg, Rodelbahn, Höhenloipe

Glungezer

Last, but not least: der Glungezer. Auch hier hat man in den letzten Jahren in neue Bergbahnen investiert. Nun geht es warm und schnell auf den Berg. In der „kalten Kuchl“ hingegen sollte man sich eher warm anziehen. Der Schnee hier ist allerdings fast immer allerfeinst und ein kleiner Geheimtipp am „Glungi“, wie der Glungezer von manchen liebevoll genannt wird. 

Für Tourengeher bietet sich die Glungezer Hütte an, die vom Skigebiet aus gut erreichbar ist. Neu ist in dieser Saison die eigenes errichtete 3,5 Kilometer lange Rodelstrecke, die von der Bergstation bis Halsmater führt. Zwei präparierte Höhen-Winterwanderwege ergänzen das Angebot. 

Neue Panorama-Rodelbahn: 3,5 km
Pistenkilometer: 23
Tourengeher & Rodelabende: jeden Dienstag und Donnerstag 

Mehr vom Schnee haben

Wenn du den Artikel bis hierher durchgelesen hast, wirst du dich vermutlich nicht mehr wundern, warum Innsbruck so viele Wintersportfans anzieht. Einer der schönsten Gründe für einen Skiurlaub in Innsbruck ist für mich die tägliche Freiheit bei der Wahl des Skigebiets. Je nach Schwerpunkt (Familie, Ausgehen, Powdern, …) bietet sich ein anderer Ausgangsort an. Und sollte man im Laufe des Urlaubs doch die Meinung ändern, gibt es reichlich alternatives Programm, ohne an einen Skipass für ein Skigebiet gebunden zu sein. Ganz so, wie es die Einheimischen hier auch machen. Für mich ist das der schönste Grund überhaupt, denn wer fühlt sich im Urlaub schon gerne als Tourist? Da lieber einmal tief durchatmen und in den Lifestyle der Innsbrucker eintauchen … 

Header-Bild: © Innsbruck Tourismus/Andre Schönherr

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