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Im Leben eines jeden Menschen gibt es Zeiten, in denen man, bedingt durch äußere Umstände oder aus privaten Gründen, in sich Einkehr sucht. „Erst einmal zur Ruhe kommen“erlegt man sich auf, um wieder zu neuen Kräften zu finden. Die „Batterie“ aufladen, um sich für die Herausforderungen des Alltags wieder fit zu  fühlen. Oftmals ist Kreativität der Schlüssel, um sich selbst neu entdecken zu lernen und bislang ungeahnten Talenten auf die Spur zu kommen. – Entdecke den Künstler in dir!

Ein etwas anderes „Selfie“ mit Acrylfarben auf Leinwand gebannt. © Foto: Hubert Flattinger

Fort mit alten Ängsten!

Die erste Übung ist die der Überwindung. Wie oft sagen wir uns selbst „Das kann ich nicht, ich hab dafür kein Talent!“ und geben schon klein bei, ohne uns der Herausforderung erst gestellt zu haben. Der Herausforderung etwa, mit einem Bleistift oder einem Pinsel ein leeres Blatt Papier mit etwas anzureichern, dem wir gerne Beachtung schenken. Nicht umsonst findet sich auf den meisten Stillleben ein Strauß Blumen, neben anderen Dingen, die unser Herz erfreuen. Bevor wir also mit dem Zeichnen und Malen beginnen, sollten wir uns darüber klar werden: Welches Motiv passt gerade am besten zu meiner Stimmung? Das Lieblings-Kaffeehäferl, die Kartoffeln im Nylonnetz? Oder ist mir im Sinn eine schöne Landschaft, ein Selbstportrait aufs Papier zu bringen?

Auch das eigene Haustier lässt sich künstlerisch gut verewigen. © Illustration: Hubert Flattinger

Magische Momente

Es braucht nicht zwangsläufig teure Künstlerutensilien, um mit dem Werk zu beginnen. Gewöhnliches Packpapier etwa verfügt über eine gute Struktur, um mit einem Bleistift ( ich empfehle 5B, je weicher, desto besser) mit einer Skizze zu beginnen. Mit leichten Strichen „umtanzt“ man das gewünschte Motiv, bis sich allmählich durch Betonung manche Linien stärker abzeichnen. Und keine Sorge! – Kein Strich ist umsonst, oder  gar „falsch“. Lassen Sie sich gehen und Ihrer Hand freien Lauf. „Der magische Moment“ in dem sich das Innen nach außen wagt, wird von unserem eigenen Wohlwollen bestimmt. Und noch was: Es ist nicht immer das erste Blatt, auf dem die Übung gelingt. Deshalb bleiben Sie dran. Kämpfen Sie, um ihr Werk gelingen zu lassen! Und dann, vielleicht nach dem siebten Blatt Papier, ist es plötzlich da…

„Zauberstäbe“ für jeden Geschmack bringen Farbe ins Spiel. © Illustration: Hubert Flattinger

Und endlich kommt Farbe ins Spiel

Ist die Zeichnung gelungen, legt man den Bleistift zur Seite und greift zum Farbkasten. Ebenso wie die Striche einer Zeichnung einiges über das Temperament der Künstlerin, des Künstlers verraten, können auch Farben unsere Gefühlswelt beschreiben. Ein in Violett gehaltener Winterhimmel vermittelt leise Melancholie, das satte Grün einer Sommerwiese die schöne Erinnerung an ein schattiges Plätzchen unter einer im Licht flirrenden Pappel. Studieren Sie die Bilder großer Meister, um ihren Blick für das Besondere zu schärfen. – Auch das gehört zur Schulung, zur Bildung des eigenen Geschmacks: das Betrachten von Gemälden und Kunstwerken verschiedenster KünstlerInnen. Tun Sie ihren Augen etwas Gutes und gönnen Sie sich die wunderbaren Mussestunden, in einem Bildband (oder auch via Internet Museen aufzusuchen), um sich an den großartigen Werken bekannter Künstler zu erfreuen.

Learning by doing – einfache Übungen führen oft zu überraschenden Ergebnissen. ©Illustration: Hubert Flattinger

Schritt für Schritt

Besonders mit Kindern macht es ungeheuren Spaß, sich auf das Abenteuer Kreativität einzulassen. Vielleicht eine eigene Comicfigur zu erfinden? – Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Wie etwa würde ein Außerirdischer aussehen, wäre er erst eben mit seinem Raumschiff auf dem Balkon gelandet? Das Nach- oder Abzeichnen beliebter Comic-Helden ist eine wunderbare Übung, um mehr und mehr Sicherheit im Umgang mit dem Zauberstab (denn ein Bleistift oder ein Pinsel ist nichts anderes als ein Zauberstab) zu finden. Zaubern will gelernt sein. Zeichnen und Malen ebenso. Die Leidenschaft hierfür kommt mit jedem Blatt Papier, dem wir uns widmen. Und wie heißt es doch so schön: Kein Meister ist vom Himmel gefallen! Also langsam, aber dranbleiben!

Ob  Landschaften, Tiere oder Menschen, es kommt nur auf den besonderen Blickwinkel an. © Fotos: Flattinger

Die persönliche Note

Was aber zeichnet ein gelungenes Kunstwerk aus? Darüber wurde bereits viel geschrieben und wohl noch mehr gesprochen. Letztlich steht einem jeden/jeder frei, selbst darüber zu befinden, was einem gefällt oder man als gar großartiges Werk betrachtet. Jedem das Seine und der Kunst ihre Freiheit. Die Freiheit vor allem, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Der US-amerikanische Filmschaffende Walt Disney zitiert in der sehenswerten Filmdokumentation „4 Artists Paint 1 Tree“ seinen Künstlerkollegen Robert Henri sinngemäß: „Der große Künstler hat etwas zu sagen. Er malt keine Menschen, Landschaften oder Gegenstände, sondern eine Idee …“

Hier nun einige Links, die inspirieren sollen, selbst kreativ zu werden: virtuelle Rundgänge durch Museen, aber auch empfehlenswerte, kleine Filmdokumentationen für jung und alt.

Museen:

Landesmuseum Innsbruck

Kunsthistorisches Museum, Wien.

Albertina Wien

Louvre, Paris

Youtube:

4 Artists paint 1 Tree

Eric Carle

Bob Ross

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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