
Es ist Frühling und in Tirol blühen nicht nur die Wiesen. In Innsbruck herrscht Hochbetrieb. Viele neue Ausstellungen werden in diesen Wochen eröffnet und bleiben auch in den nächsten Monaten geöffnet. Ich habe eine Auswahl für alle Geschmäcker getroffen, von einer Ausstellung in den Bahnhöfen, die sich mit Osterbräuchen für die ganze Familie beschäftigt, über drei Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, die mit verschiedenen künstlerischen Medien arbeiten, bis hin zu den Werken der österreichischen Architekten Ehrentraut Katstaller-Schott und Karl Katstaller in El Salvador. Die Ausstellungen sind nur wenige Gehminuten voneinander entfernt. So bleibt mir nur noch, Ihnen einen schönen Kunstspaziergang in Innsbruck zu wünschen!
Ostertraditionen im Museum: zu entdecken mit der ganzen Familie
Im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck erzählt die Ausstellung "Ostern feiern - hier und anderswo" von Osterbräuchen © Johannes Plattner
Testen Sie Ihr Wissen über Ostertraditionen und besuchen Sie die Ausstellung "Ostern feiern - Hier und Anderswo", die noch bis zum 27. April im Volkskunstmuseum in Innsbruck zu sehen ist. Ein Rundgang mit interaktiven Stationen, der auch für Kinder geeignet ist, nimmt Sie mit auf eine Reise durch die verschiedenen Religionen und zeigt Ihnen, warum zu Ostern Eier verschenkt werden, welches Instrument am Gründonnerstag statt der Glocken gespielt wird und... was ein blauer Hirsch damit zu tun hat. Für die Kinder gibt es einen Pass, den sie an jeder "gelösten" Station abstempeln und am Ende in der Museumskiste ein süßes Geschenk abholen können.
Ostern feiern - hier und anderswo
Tiroler Volkskunstmuseum, Universitätsstraße 2, Innsbruck
5.03.2025 - 27.04.2025
Geöffnet täglich von 9 bis 17 Uhr. Letzter Einlass 16.30 Uhr
Allgemeiner Eintritt 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, frei für Jugendliche unter 19 Jahren und Innsbruck Card-Inhaber
Zwischen Fotografie und Geschichtenerzählen: Gerti Deutsch/Ilija Trojanow
Die audiovisuelle Installation in der Ausstellung IMAGINATION UND AUGENSCHEIN. Gerti Deutsch/Ilija Trojanow im BTV Stadtforum in Innsbruck © Herman Seidl
Es gibt so viele Realitäten, wie es Menschen gibt, die sie wahrnehmen. Die Ausstellung INN SITU IMAGINATION UND AUGENSCHEIN im BTV Stadtforum zeigt bis 12. Juli 2025 bisher unveröffentlichte Arbeiten der österreichischen Fotografin Gerti Deutsch, die während des Nationalsozialismus nach England floh und sich dort als erfolgreiche Fotojournalistin etablierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg verbrachte sie lange Zeit in Tirol und Vorarlberg und reiste unter anderem ins Alpbachtal, um mit ihrer Sensibilität den Alltag zu fotografieren.
In der audiovisuellen Installation in der Ausstellung erzählt die Schriftstellerin Ilija Trojanow 12 Bilder der Fotografin: Erst nachdem sie deren Geschichten im Dunkeln gehört hat, erscheinen die Fotografien. Ein Erlebnis, um die Vielfalt der menschlichen Wahrnehmung zu entdecken.
Imagination und Augenshein. Gerti Deutsch/Ilija Trojanow
INN SITU, Stadtforum 1, Innsbruck
19.03.2025 - 12.07.2025
Geöffnet Montag bis Freitag 11 - 18 Uhr, Samstag 11 - 15 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Eintritt frei
Die Vergangenheit neu erfinden, sich die Zukunft vorstellen: Aikaterini Gegisian
Blick auf die Ausstellung Seeding Circles von Aikaterini Gegisian im Kunstraum Innsbruck © Daniel Jarosch
Im Kunstraum in Innsbruck ist die Ausstellung Seeding Circles von Aikaterini Gegisian, einer griechisch-armenischen bildenden Künstlerin, die zwischen Thessaloniki und London lebt und arbeitet, noch bis zum 10. Juni 2025 zu sehen.
Seeding Circles präsentiert eine Collage aus alten und neuen Arbeiten der Künstlerin in verschiedenen Medien, die neu interpretiert und durch die Erzählung von landwirtschaftlichen Praktiken in einem Garten in einen Dialog miteinander gebracht werden.
Gegisian arbeitet mit der Collage als einer feministischen Methode, die darauf abzielt, die Machtverhältnisse neu zu verteilen, und schöpft dabei aus den Archiven der Populärkultur und der Massenmedien von den 1960er bis zu den 1990er Jahren. Die Künstlerin lädt uns dazu ein, die Vergangenheit zu überdenken und neu zu erfinden und neue Bilder für die Zukunft zu entwickeln, als eine Praxis der Weltgestaltung, in der Emotionen und Ästhetik eine wichtige Rolle spielen.
Kreise säen. Aikaterini Gegisian
Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 34 / Arkadenhof, Innsbruck
07.03.2025 - 10.06.2025
Geöffnet Dienstag und Mittwoch 13 - 18 Uhr, Donnerstag und Freitag 13 - 20 Uhr, Samstag 10 - 15 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Freier Eintritt
Zwischen persönlicher Erfahrung und kollektivem Gedächtnis: Miriam Bajtala
Blick in die Ausstellung WORKING CLASS DAUGTHER von Miriam Bajtala in der Neuen Galerie die Innsbruck © Daniel Jarosch
Bis zum 3. Mai 2025 zeigt die Neue Galerie die Ausstellung Working Class Daughter von Miriam Bajtala. Die Künstlerin, geboren in Bratislava, lebt und arbeitet in Wien. Die gezeigten Zeichnungen, Videos und Fotografien setzen die persönliche Geschichte der Künstlerin mit dem kollektiven Gedächtnis in Beziehung und thematisieren poetisch die Reproduktion von Ungleichheit und Machtverhältnissen, aber auch Strategien der Emanzipation. Ausgehend von biografischen Elementen, wie ihrer Flucht im Alter von sieben Jahren mit ihrer Familie nach Österreich, wo sie als Flüchtling ankam, verlagert sich die Reflexion der Künstlerin zu den großen Themen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Der Titel der Ausstellung - Working Class Daughter - ist dem gleichnamigen, 2024 erschienenen Buch der Künstlerinnen Karolina Dreit, Kristina Dreit und Selina Lampe entlehnt, das sich u.a. mit den Begriffen Klasse und Klassismus im künstlerischen und kulturellen Bereich beschäftigt.
Working Class Daughter. Miriam Bajtala
Neue Galerie, Rennweg 1, Großes Tor, Hofburg, Innsbruck
28.02.2025 - 03.05.2025
Geöffnet Mittwoch bis Freitag 12 - 17 Uhr, Samstag 11 - 15 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Eintritt frei
Architektur: von Österreich bis El Salvador
Und das ist noch nicht alles...
Die zu besuchenden Ausstellungen sind noch nicht zu Ende! Bis zum 18. April 2025 ist die Ausstellung historischer Fotos"Bitte lächeln! Foto Margit und Much Heiss' zusehen. Susanne Gurschler hat darüber in einem Artikel in diesem Blog geschrieben.
Auch Leon Barton hat sich in Innsbruck auf Ausstellungsreise begeben und einen Artikel mit einer Auswahl an Galerien geschrieben.
Viel Spaß!
Aut, das Architekturzentrum in Innsbruck, präsentiert bis zum 14. Juni 2025 eine Ausstellung, die einem österreichischen Architektenpaar gewidmet ist, das zahlreiche Projekte in El Salvador realisiert hat. Zahlreiche Schulen, Marktplätze und Gemeindeämter, große öffentliche Verwaltungs- und Kulturbauten sowie eine Vielzahl von Projekten für private Bauherren: Sie alle sind Teil des beeindruckenden - wenn auch in Europa fast unbekannten - Werks, das die Architekten Ehrentraut Katstaller-Schott (1924-2024) und Karl Katstaller (1921-1989) in allen Teilen El Salvadors realisiert haben. Die beiden Architekten, die sich in der Meisterklasse von Lois Welzenbacher in Wien kennengelernt hatten, meldeten sich 1952 auf eine Ausschreibung der Regierung von El Salvador und wurden in den folgenden Jahren zu wichtigen Protagonisten der architektonischen Moderne in dem mittelamerikanischen Land.
Aufbruch in die Architekturmoderne El Salvadors
aut. architektur und tirol, im Adambräu, Lois Welzenbacher Platz 1, Innsbruck
14.03.2025 - 14.06.2025
Geöffnet Dienstag bis Freitag 11 - 18 Uhr, Samstag 11 - 17 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Eintritt frei
Titelfoto: © Innsbruck Tourismus / Markus Mair
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Eine bildende Künstlerin aus Mailand, die sich nicht nur mit Pinseln und Leinwänden beschäftigt, sondern auch gern über Kunst, Kultur, Musik, Design und Kreativität schreibt.
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