Oldtimer sind nicht einfach nur alte Autos. Sie erzählen vielmehr Geschichten – aus Zeiten, als ein Auto nicht nur Fortbewegungsmittel war, sondern auch das besondere Fahrerlebnis für Spaß sorgte. Ich kann das selbst als Oldtimerfahrer bestätigen und freue mich jedes mal wieder, wenn ich einsteige und losfahre. Deshalb war ich sehr erfreut die 1. Lüsener Ferner Classic zu begleiten.
Oldtimerfahrt für den guten Zweck
Am Samstag, dem 14. Oktober lud ExcellentClassics zu einer Gleichmäßigkeitsfahrt in der Region Innsbruck. Zugelassen waren Fahrzeuge bis Baujahr 1983. Das ganze Event diente einem karitativen Zweck: Der Erlös ging an den Lions Club Innsbruck Nordkette, der sich in vielen Bereichen engagiert und unbürokratisch hilft. So wurde zum Beispiel das Programm Mobilding ins Leben gerufen: Künstler besuchen Flüchtlingsheime, um mit Jugendlichen kreativ zu arbeiten. Weiters wird Verbrennungsopfern geholfen, indem ihnen etwa kostenlose Kompressionswäsche zur Verfügung gestellt wird. Ebenfalls ein Anliegen der Lions: Unterstützung für notleidende Tiroler Familien, die zum Beispiel aufgrund von Hochwasser in Probleme geraten sind.
Start der Fahrt war E-Auto Tirol in Kematen. Die Teilnehmer mussten über ein Roadbook eine Strecke von 140 Kilometern zurücklegen, meist über kleine Nebenstraßen. Als erstes ging es über Afling nach Völs zum Autohaus Meisinger. Dort wurde die erste Sonderprüfung abgehalten.
Sonderprüfungen unterwegs
Die erste Sonderprüfung war ein sogenannter Schlauchtest. Namensgeber ist tatsächlich ein Schlauch für die Zeitnehmung. Die Fahrzeuge mussten hier eine Strecke von 280 Metern in einer vorgegebenen Zeit zurücklegen. Beim Überfahren des Schlauchs wurde die Zeit genommen.
Danach ging es über die westlichen Mittelgebirgsdörfer Götzens, Birgitz und Axams nach Grinzens und von dort aus hinein ins Sellraintal nach Gries. Von hier aus fuhr die Oldtimerparade hinein ins Lüsener Gletschertal. Lüsens gilt als einer der schönstel Talschlüsse der Alpen und gab der Charityfahrt ihren Namen. Hier erfolgte die zweite Prüfung. Die Fahrer mussten 7,5 Kilometer in vorgegebener Zeit durchfahren. Gemessen wurde hier mit einem Lichtschranken. Das atemberaubende Panorama des Tals mit dem Lüsener Fernerkogel am Talschluss sorgte für die entsprechende Kulisse.
Perfektes Wetter – perfektes Panorama
Nach einer Rast beim wundervollen Alpengasthof Lüsens ging es wieder retour in Richtung Sellraintal und weiter nach Kühtai. Die folgenden Aufnahmen zeigen die historischen Fahrzeuge vor dem majestätischen Lüsener Fernerkogel.
Die Fahrt führte die Teilnehmer weiter ins Kühtai und von dort hinunter ins Ötztal. Nach einer Mittagspause folgte der letzte Streckenabschnitt über Stift Stams retour nach Kematen. Während der Fahrt mussten sogenannte Stempelstellen passiert werden. Dadurch wird überprüft ob die Fahrer auch die gesamte Strecke zurückgelegt haben.
Zum Finale noch eine letzte Prüfung: ein Hinderniswettbewerb. Die Fahrer mussten ohne anzuhalten so nah wie möglich an ein Hindernis heranfahren. Der geringste Abstand nach Stillstand des Fahrzeugs brachte den Sieger hervor.
Christoph Schlenck, Obmann des ÖAMTC Oldtimer Clubs Tirol, gewann mit seinem Mercedes 280 SE 3,5.