trailrunning Nordkette
Marius Schwager
20. Juni 2014
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Schuhe an und loslaufen, so einfach geht Trailrunning. Keine zwingende Ausrüstung, keine Not eine Begleitung zu haben. Sorgenfrei die Bewegung in der Natur und die Ruhe in der alpinen Bergwelt genießen. Trailrunning ist nicht nur Ausdauertraining, sondern auch Genusssport.

Berglauf, Joggen oder Trailrunning. Drei Begriffe, mehr oder weniger marketingtechnisch ausgeschlachtet, meinen sie alle das Selbe: Das mehr oder weniger schnelle Laufen abseits von Straßen. Mal im Park auf ebenen Flächen, mal bei Ultraläufen über mehrere Bergpässe auf schwierigen Wandersteigen. Der besondere Reiz des Trailrunnings liegt für die meisten Läufer in der großen Freiheit. Viel Natur, Ruhe und stressfreie Bewegung. Davon bietet Innsbruck viel und schnell Erreichbares.

Trailrunning, Nordkette

Trailrunning in Innsbruck – Wo und wie

Trailrunning, Nordkette

Der absolute Trailrunning-Klassiker in Innsbruck ist die Stadtrunde an Inn und Sill entlang. Geeignet für die Mittagspause, um kurz zu verschnaufen oder einen langen Arbeitstag zu verarbeiten. Abenteuer und Naturerlebnis sind relativ begrenzt, die praktische Erreichbarkeit und die flexible Zusammenstellung ermöglich aber eine gute Trainingskontrolle für alle Könnensstufen.

Als Trailrunning-Klassiker rund um Innsbruck gilt der Tante-Gert-Run. Der etwa 5 km Lange Kurs führt über 300 Höhenmeter meist auf Waldboden unterhalb des Lanserkopfes entlang. Alternativ oder in Kombination empfiehlt sich der 10 km lange Lanser Kopf-Lauf.

Trailrunning, Nordkette

Die Königsetappen

Hoch oben an der Nordkette geht es waschecht hochalpin zu. Der Goethe Weg ist dabei keine Ausnahme, am Wegesrand geht es steil hinab ins Tal. Der Weg führt vom Hafelekar zur Pfeishütte und ist hervorragend ausgebaut. Ein absolutes Highlight und auch für fortgeschrittene Trailrunner empfehlenswert. Kulturell Interessierte wagen sich auf des Dichters (V)Ferse(n), und haben stets ein Goethe-Zitat auf den Lippen um andere Bergsportler zu begrüßen:

Wenn Gottheit Camurpa , hoch und hehr,
Durch Lüfte schwankend wandelt leicht und schwer,
Des Schleiers Falten sammelt, sie zerstreut,
Am Wechsel der Gestalten sich erfreut,
Jetzt starr sich hält, dann schwindet wie ein Traum,
Da staunen wir und traun dem Auge kaum.

Bergläufer auf hohem Leistungsniveau laufen die komplette Runde von Innsbruck bzw. der Hungerburg, Genussorientierte bewältigen den Großteil der Höhenmeter mit der Nordkettenbahn bis und ab Hafelekar.

Trailrunning, Nordkette

Der kleine aber nicht minder interessante Bruder des Goethe Wegs befindet sich zwischen Glungezer und Patscherkofel und hört auf den Namen „Zirbenweg“. Der gut gepflegte Wanderweg führt zwischen den Bergstationen der Glungezer– und Patscherkofelbahn. Wenige zu absolvierende Höhenmeter, grandiose Aussicht auf das Inntal und einen abwechslungsreichen, geschwungenen Panoramaweg erwartet den Bergläufer. In(n)sider, denen beim Laufen die Puste ausgeht, bewahren ihre sportliche Haltung und verweisen auf botanisches Interesse am Zirben-Urwald. Natürlich gilt auch für den Zirbenweg: sportliche Bergläufer erreichen den Weg ohne Bergbahnen.

Tipps und Tricks

Trailrunning, Nordkette

Die meisten Trailrunning-Wege sind uneben und erfordern daher einen etwas sichereren Laufstil und angepasste Geschwindigkeit. Das Gewicht verlagert sich etwas mehr auf den Vorderfuß, die Schuhe sollten auf mitunter rutschigem Untergrund Stabilität und guten Halt bieten. Leistungsaffine Mehrtagesläufer benötigen einen Rucksack mit Mehrtagesausrüstung (erweiterter Witterungsschutz, Karte, Essen, Wasser, Notfallausrüstung). Das war es auch schon an Ausrüstungsempfehlungen und Techniktipps. Denn gerade die Einfachheit dieser eigentlich uralten Sportart begeistert.

Praktische Helferlein für Abenteurer

Kleine Planungshelferlein sind fürs Smartphone z.B. die Sport-App Runtastic mit allerlei hilfreichen Funktionen. Wen es nach Abwechslung und unbekannten Trails sehnt, der sollte sich mit Karten und deren Bedienung auskennen. Wasserstellen und Brunnen sind wichtige Anlaufpunkte, aber auch eine generelle gute Routenplanung mit Kartenvorbereitung ist essentiell. Kenner bereiten ihre Bergläufe mit Topografischen Karten, klassisch als Printversion oder Online z.B. mit Hilfe von Bergfex oder AMAP vor.

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