Rodlerin bei Start

Standortbestimmung.
Im Eiskanal in Innsbruck-Igls.
Bei den ersten Rennen im Rodel-Weltcup 2017/18 will sich jeder Athlet in olympischer Form präsentieren. Denn Pyeongchang 2018 geht bereits im Feber über die Bühne.

Großes Teilnehmerfeld

An diesem Wochenende finden sich 31 Nationen ein. Rekord. Neben Einzelbewerben bei Damen und Herren zeigen auch die Doppelsitzer und Team-Staffeln ihr Können. Am Samstag belegen Peter Penz und Georg Fischler als beste Österreicher den vierten Platz. Die Startkurve liegt ihnen diesmal in beiden Läufen nicht. Dort bleibt der Platz am Podest liegen.
Im Damenbewerb feiert Deutschland einen Dreifachsieg. Zum wiederholten Male. Auch in dieser Saison führt der Weg zum Erfolg nur über die deutschen Athletinnen. Beeindruckend. Miriam Kastlunger holt als beste Österreicherin den elften Platz. Hannah Prock beendet ihr Weltcup-Debüt auf Rang 22. Apropos. Als ich am Sonntag neben der Bahn entlang gehe, treffe ich unsere Rodel-Legende Markus Prock, den ich unzählige Male zum Kommentar von Sigi Bergmann angefeuert habe.

Rodle Weltcup Igls Zuschauer Rodleweltcup

Die lebende Rodel-Legende, der zehnfache Gesamtweltcupsieger Markus Prock. ©Michaela Steidl

Dolby-Surround im Schneetreiben

Ja, es schneit. Zarte Flocken, aber doch. Deshalb ist der Herren-Bewerb besonders spannend. Immer wieder rücken Trupps aus, um die Rodelbahn vom liegen gebliebenen Schnee zu befreien. Schließlich sollen alle Starter möglichst gleiche Bedingungen vorfinden. Trotzdem bleibt es ein Freiluftsport.

Rodel Weltcup Igls Mann reinigt Eiskanal, Innsbruck

Die Bahn reinigen. Das ist bei Schneetreiben eine Frage der Fairness. ©Hartmut Müller

Im Kreisel verweile ich. Es ist immer wieder ein Schauspiel von Mensch, Maschine und Natur. Man hört ein rollendes Grollen und schon brausen sie vorbei. In aerodynamischer Position und auf dem Foto bleibt der Eiskanal ohne Rodler. Das nächste Mal drücke ich früher ab.

Rodel Weltcup Igls Rodler im Kreisel

Es ist ein rollendes Dolby-Surround-Grollen, wenn die Athleten auf ihren Schlitten durch den Kreisel brausen. ©Hartmut Müller

Wolfgang Kindel holt den zweiten Rang

Der Einzelbewerb der Männer ist schon im Gange als ich zum Start hinaufstapfe. Dort wird viel getüftelt. Die Athleten und Betreuer schleifen die Kufen ihrer rodelnden Arbeitsgeräte. Medizinbälle haben einen hohen Luftstand und sind Teil des Aufwärmens.

Rodel Weltcup Igls Rodler schleift Kufen seiner Rodel

Ohne scharfe Kufen ist alles nichts. ©Hartmut Müller

Und weil heute offenbar Tag der Legenden ist, treffe ich den „one and only“ Georg Hackl, seines Zeichens mehrfacher Olympiasieger.

Rodel-Weltcup Igls - Innsbruck, Georg Hackl und FIL-Präsident Josef Fend posieren für Foto

Georg Hackl und FIL-Präsident Josef Fendt sind sympatische Zeitgenossen. ©Michaela Steidl

Der erste Durchgang ist sehr spannend. Die Abstände sind gering und viele Favoriten straucheln. Wolfgang Kindl bleibt als sechster in Schlagdistanz und holt mit einem fulminanten Lauf den zweiten Endrang.

Rodel Weltcup Igls Rodler und Blogger

Mit dem Doppelweltmeister Wolfgang Kindl kurz vor dem Start des Rennens. ©Michaela Steidl

Die Teamstaffel zum Abschluss geht an unseren großen Bruder Deutschland. Das ÖRV-Quartett Miriam Kastlunger, Wolfgang Kindl und Peter Penz/Georg Fischler holt Platz sechs.

Fazit Rodel Weltcup Igls

Der Rodel Weltcup in Igls ist wieder eine gelungene Veranstaltung. Die Stimmung ist gut und die Leute nett. Ob Legenden oder aktive Athleten, alle sind greifbar und alles andere als überheblich. Das ist in Summe extrem cool und ich werde wieder kommen.

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