Bereits in die 17. Saison gehen im aktuellen Winter 2014/2015 die SAAC-Lawinencamps. Kostenlose Lawinencamps, offen für Jedermann und –frau. Ich habe mich unter die 50 Wissbegierigen geschmuggelt und geschaut, ob der Neuschnee auch weiterhin seinen Reiz auf Skitourengeher und Freerider ausübt.
Richtiges Winterfeeling kam beim SAAC Basic Camp auf. Kalt und verschneit war es am Stubaier Gletscher. Viel bewegt wird sich bei solch theorielastigen Events leider nicht. Manch Teilnehmer/In war die mitgebrachte Daunenjacke ganz recht, um beim Zuhören nicht zu erfrieren.
Meine Gruppe führte Bergführer Johannes an. Ein buntes Allerlei an Menschen mit verschiedenen Vorerfahrungen und aus verschiedenen deutschsprachigen Regionen aus Deutschland, Schweiz und allen Ecken Österreichs stellte sich einander vor. Ein eingefleischter Skitourengeher, ein erfahrener Freerider, unerfahrene, aber interessierte Pistenfahrer. Aus der Steiermark, Wien, dem Wallis, Tirol, Bayern und Hessen. Da musste sich so mancher in seinem heimischen Dialekt schon etwas zügeln, um von den anderen Gruppenmitgliedern verstanden zu werden.
50 Mann bzw. Frau – ein beeindruckend großer Haufen Wissbegieriger.
Saac – Lawinencamps: Der Praxistag des Basic Camp
Das Basic Camp teilt sich in einen Theorieabend und einen praktischen Tag im Schnee auf. Am Praxistag stehen die Themen Risikomanagement, Gefahrencheck, Geländecheck, Entscheidungshilfen, Verhaltensregeln und Verschüttetensuche auf dem Programm und werden im Gelände situativ angepasst besprochen.
20 Zentimeter Neuschnee und Schneetreiben. Johannes gestaltete den Praxistag im Schnee abwechslungsreich, lehrreich und zugleich spannend. Oftmals (und auch manchmal über die Saac-Camps) hört man von solchen Gratis-Veranstaltungen, sie seien nicht viel mehr als Werbeveranstaltungen der Sponsoringunternehmen. Auch mit Johannes wurde über Material gefachsimpelt – was muss, was kann – stets auf einem objektiven Level. Das war erfreulich ohne nerviges Marketingsprech.
In Kleingruppen geht’s ins Gelände.
Auf der Todo-Liste an einem Praxistag weit vorne: Der Pieps-Check
Bergführer Johannes – Staatliches Märkchen? Mit Elan bei der Sache? Check. Check.
Es wurde gesucht, gebuddelt, Treffpunkte vereinbart. Strategien wurden diskutiert und aufgezeigt. Es wurde diskutiert, was die anderen Skifahrer im Gelände richtig und nicht ganz optimal machen und was man daran verbessern könnte. Skigefahren wurde natürlich auch. Stets mit dem Augenmerk, wie würde man sich hier in dieser Situation verhalten.
Ein abwechslungsreicher und spannender Tag im Schnee. Ein Basic Camp vermittelt „nur „Basiswissen, ist aber nicht nur für Anfänger geeignet, sondern bringt auch eingefleischten Bergfexen das Wissen wieder ins Bewusstsein und kann im Ernstfall Leben retten. Danke für diese (kostenlose) Auffrischung, liebes Saac-Team.
Teilnehmerin beim Auswerfen der Lawinensonde
Verschütteten-Suche mit dem LVS unter realen Bedingungen
Bergführer Johannes mit vollem Körpereinsatz
Eindeutig: Übung unter Realbedingungen.
Feinsuche mit dem LVS
Informationen
SAAC Basic Camps sind 2-tägige Lawinencamps für Basiswissen zur Risikominimierung abseits der gesicherten Pisten. In Theorie und Praxis informieren staatlich geprüfte Berg- und Skiführer über Gefahren und richtige Verhaltensweise im Gelände.
Tag 1 – Theorie
Einführung und Detailinfos via Power-Point, Videos und Fotos locker präsentiert.
Themen: Ausrüstung, Lawinenarten, Wetter, Geländeformen, Lawinengefahrenstufen, Gruppendynamik,
Analysen von: Lawinenlage, Wetter, Gebiet, Gruppe, Route
Tag 2 – Praxis
Übungen im Gelände:
Risikomanagement, Gefahrencheck, Geländecheck, Entscheidungshilfen, Verhaltensregeln, Verschüttetensuche
Ausrüstung
Mitzubringen sind für den Praxistag: Ski- oder Snowboardausrüstung und ein Rucksack; Wer hat: Lawinenverschüttetensuchgerät, Sonde, Schaufel
Teilnahme und Leih-Notfallausrüstung sind kostenlos! Saisonkarten behalten ihre Gültigkeit, Ski-Tickets können aber auch verbilligt bezogen werden.
Infos und Anmeldung unter www.saac.at
Winterpauschalen
Unterkunft und optionaler Skipass für Freerider und Skitourengeher