Orte: Götzens, Wallfahrtskirche; Zirl, Telfs (Moritzenkirche), Axams (Lindenkapelle)
Tiroler lieben das Handgreifliche. Auch in ihrem Glauben ziehen sie Beispiele in 3D rein geistigen Abhandlungen vor. Kein Wunder, dass es ein uralter Brauch war, in Kirchen Fastenkrippen aufzustellen. In ihnen wurde das furchtbare Geschehen der Karwoche in unglaublichen, geradezu aufwühlenden Details geschildert. Von der Handwaschung über die Geißelung, den Kreuzweg und die Kreuzigung bis zum Selbstmord des Judas.
Ein besonders schönes Beispiel dafür ist die Fastenkrippe in der Wallfahrtskirche Götzens. Sie stammt aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts und lässt an drastischen Darstellungen von der Verurteilung bis zum Tod Christi keinen Wunsch offen. 250 Figuren aus bemaltem Papier bevölkern die 4,6 m lange und 1,3 m tiefe Krippe.