Ein glasklarer Herbsttag, blauer Himmel über den Nordkette-Gipfeln, und irgendwo in der Ferne hört man das Aufheulen eines Triebwerks. Wer den Flughafen Innsbruck kennt, weiß: Hier ist Fliegen kein bloßes Fortbewegungsmittel – es ist ein Stück Tiroler Faszination. Ein Flugzeug zwischen Bergmassiven und Tälern, ein Zusammenspiel zwischen Technik und Mensch, wenn höchste Konzentration auf Staunen trifft.
Diesmal führt uns der Innsbruck Podcast hoch hinaus – in den Tower des Flughafen Innsbruck. Dort, wo es gilt einen kühlen Kopf und den Überblick zu bewahren, wo jede Bewegung auf der Start- und Landebahn koordiniert wird. Im Stubn-Gespräch nimmt uns Dominik Stifter, Leiter des Bereichs Air Traffic Management mit hinter die Kulissen im Flughafen-Tower. Er weiß wie kaum ein anderer was es bedeutet, die Kontrolle zu behalten – über den Himmel von Tirol.

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Vom Traum zum Tower

Wie wird man eigentlich Fluglotse oder Fluglotsin in Innsbruck? Dominik erzählt Christian und mir im Stubn-Gespräch, dass der Beruf im Tower keiner ist, den man einfach so ergreift – es ist eine Leidenschaft, die mit Präzision, Ausdauer und unerschütterlicher Ruhe einhergeht. Der Weg führt über eine anspruchsvolle Ausbildung bei der Austro Control, über Simulatortrainings und etliche Prüfungen, bis man schließlich das Headset im Tower aufsetzt – dort, wo jede Entscheidung zählt.
Auch bei Dominik war es frühe Leidenschaft, die ihn zum Tower-Innsbruck gebracht hat. Leidenschaft, die er mittlerweile sogar eine Generation weitergegeben hat: An seinen Sohn, der nun sein Arbeitskollege ist. 

Alltag über den Wolken 

Während unten das Gepäck verladen und die Passagiere durch die Halle strömen, herrscht im Tower eine andere Art von Betriebsamkeit. Hier oben ist Konzentration gefragt. Dominik beschreibt, wie Starts und Landungen koordiniert werden, wie eng der Kontakt zu Pilot:innen, Bodencrew und den Kolleg:innen in Wien oder München ist. An einem geschäftigen Wintertag, wenn Chartermaschinen dicht an dicht Richtung Wintertourismus-Nationen starten, kann der Blick aus den Towerfenstern schon mal zum Spektakel werden: Fliegen im Takt des Alpenwetters. 
Für Dominik ist das alles mittlerweile beruflicher Alltag. Er ist der Fels in der Brandung.

"INN": Ein Flughafen wie kein anderer

Der Flughafen Innsbruck (INN) gilt unter Pilot:innen als einer der anspruchsvollsten Europas – und das zu Recht. Eingebettet zwischen Bergketten, beeinflusst von Fallwinden und Föhn, verlangt jeder Anflug ein gutes Gespür. Dominik erzählt uns, dass es spezielle Verfahren gibt, die nur hier gelten, und dass Wetterlagen manchmal zur echten Herausforderung werden können. Doch gerade das macht den Reiz aus. 

Nicht nur Wetterlagen sind am Innsbrucker Flughafen besonders herausfordernd, auch mit dem in den letzten Jahren immer zunehmend mehr werdendem Drohnen-Flugverkehr, steht man immer öfter vor besonderen Aufgaben. Richtig kurios sind auch "Ufo"-Sichtungen, die beim Tower und damit bei Dominik landen. Auch das gehört zum Alltag am Tower in Innsbruck. 

100 Jahre Flughafen Innsbruck 

In diesem Jahr feiert der Flughafen Innsbruck sein 100-jähriges Bestehen – ein Jubiläum voller Geschichten, Erinnerungen und Emotionen. Vom legendären Flughafenfest bis zu den unzähligen Begegnungen mit Gästen aus aller Welt. Beim mittlerweile schon traditionellen Flughafenfest am Nationalfeiertag hat man sich heuer fürs Jubiläum ganz besonders ins Zeug geschmissen: Von Einsatzorganisationen wie Polizei oder Bundesheer zum Anfassen, über atemberaubende Flug-Shows bis hin zu Live-Musik - das gesamte Flughafengelände verwandelt sich in ein Tagesprogramm für die ganze Familie.

Auch im Stubn-Gespräch mit Dominik blicken wir sowohl zurück - auf seine vielen, spannenden Erinnerungen und Momente der Arbeit im Tower - und auch nach vorne: Wie verändert sich der Beruf des Fluglotsen, wenn Automatisierung und Digitalisierung Einzug halten? Für die Zukunft erwartet er spannende Entwicklungen – von modernen Anflugverfahren bis zu nachhaltigen Konzepten im Flugverkehr. Auch am Flughafen Innsbruck selbst tut sich viel: neue Systeme, neue Ideen, aber immer mit dem gleichen Ziel – den Tiroler Himmel sicher zu halten.

Wer schon immer wissen wollte, wie es sich anfühlt, den gesamten Flughafen im Blick zu haben, wie Teamgeist, Technik und Präzision hier zusammenkommen, und wer vielleicht sogar selbst einen Beruf im Tower in Erwägung zieht, findet hier weiterführende Infos.

Allen anderen, danke fürs Lesen, hoffentlich auch anhören oder anschauen und bis zum nächsten Mal! 

Eure Sandra mit Stubnhocker 🙂

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