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Wenn ich in eine andere Stadt fahre, interessiere ich mich als Reisebloggerin immer dafür, was es Neues gibt. Sei es Shops, Restaurants, Cafès, Bars oder Clubs – an neuen Orten bekommt man ein besonders gutes Gefühl dafür, was sich aktuell in der Stadt tut. Kreative Köpfe stecken oft zusammen und irgendeiner hat dann immer die Idee eine Bar oder ein Cafe aufzumachen. Man kann sich also sicher sein, dort umtriebige Einheimische zu treffen – und Locals haben bekanntlich immer die besten Tipps.

In Innsbruck gibt es einige neue Hotspots, die in den letzten Wochen und Monate ihre Türen geöffnet haben. Weil (noch) keine davon in einem herkömmlichen Reiseführer zu finden ist, kann man sie wohl mit gutem Recht als Geheimtipps für 2017 bezeichnen.

Neue Lokale 2017 in Innsbruck

Für die Dauer dieses Artikels darf ich euer Innsbruck Gastgeber sein und lade euch auf einen Stadtrundgang ein zu vier von Innsbrucks Neuheiten und HotSpots, die mich besonders begeistert haben. Wir starten in den gemütlichen Räumlichkeiten in der Höttingergasse Nummer 7. 

John Montagu – Sandwichladen, Ausstellungen & Musik

Oben ist ein Cafe im Upcyling-Stil eingerichtet, unten warten ein rustikales Kellergewölbe und eine Bar. Die Gesaltung der Räume wurde in liebevoller zweimonatiger Arbeit. Ganz so gemütlich ging es hier nicht immer zu, die früheren Besitzer führten einen SM-Laden wo – so hört man es munkeln – im Keller so ziemlich „alles erlaubt“ war. Davon merkt man heute allerdings nichts mehr, die Umgestaltung der Räumlichkeiten ist sehr gelungen.

John Montagu in der Höttingergasse 7.

Das John Montagu in der Höttingergasse 7. Foto: John Montagu Sandwichladen

Der Name des Lokals war lange unbekannt, die Besitzer wollten sich noch nicht festlegen und für Facebook wurde ein Fantasiename gefunden. Doch die Zeiten sind vorbei, es gibt einen Namen, wie mir Joshua einer der fünf Besitzer erzählt: „John Montagu soll es sein!“ Er war übrigens der Erfinder des Sandwiches und kam aus der Region Sandwich in England.

Und was steht hier so auf der Speisekarte?

„Wir haben alles, von vegetarischen über veganen Sandwichs bis hin zu Sandwichs mit Fleisch. Wer keine Lust auf ein Sandwich hat, kann auch gern auf einen Couscous Salat oder selbst gemachten Kuchen zurück greifen. Bei uns wird alles frisch und selbst zubereitet. Mit Gemüse aus der Markthalle und selbstgemachten Limos. Unseren Kaffee bekommen wir vom Brennpunkt Innsbruck und unser Tee ohne Aromastoffe wird selbst von der Hanfstube Innsbruck kreiert.“ 

Für 2017 stehen außerdem Yoga Stunden, ein Dart-Turnier unter der Woche oder auch die eine oder andere Filmvorführung und Fotoausstellung am Plan. Aktuelle Infos findet man auf der FB Seite.

Wir ziehen weiter und schlendern über den Marktplatz zur Anichstraße. Direkt gegenüber vom Kaufhaus Tyrol befindet sich der nächste Stop, das von außen recht unauffällige Café „Max Standard“, früher unter dem Namen „Sir Max“ bekannt.

Max Standard – Café & Drinks im Zentrum

Im Max Standard gibt es herrlichen Kaffee, Augustiner Bräu vom Fass und garantiert keinen überflüssigen Deko-Schnickschnack. Die schlichte Einrichtung lässt einen auf das Wesentliche konzentrieren: Kaffee und Gesprächspartner. Patrick, der Besitzer erzählt: „Die Max Standard Hausmischung wird extra für uns von unseren Freunden in der Wildkaffee Rösterei in Garmisch geröstet wird. Außerdem bieten wir Bio-Eistee von Makava, und Klassiker wie die Schartner Bombe oder Afri-Kola an.“

Gemeinsam mit seinem fünfköpfigem Team arbeitet er daran, dass hier alle zufrieden sind. Am Schönsten ist für ihn: „Das gemischte Publikum! Wir hatten es nie auf ein bestimmtes Zielpublikum abgesehen. Ganz im Gegenteil, jeder der am Max Standard vorbei geht, ist im Max Standard willkommen. Egal ob 19-Jährige Studentin oder 70-Jährige ‚Sir Max‘ Stammkunden.“

Foto: Lea

Blick ins Lokal. Foto: Lea Hajner

Foto: Lea

Ein Hausmischung im Cafe Max Standard. Foto: Lea Hajner

Foto: Lea

Danke Flo! Foto: Lea Hajner

Weiter geht es zur Triumphpforte. Nur wenige Meter dahinter, in der Leopoldstrasse 7, kann man schon von Weitem durch die großzügigen Glasfläche des Lokals sehen.

Kater Noster – Bar, Snacks & Events

Die Location in der Leopoldstrasse ist in zwei Projekte unterteilt, welche unabhängig voneinander funktionieren sollen. Auf der Nordseite wird im Frühjahr ein Restaurant eröffnen, welches sich derzeit noch komplett im Umbau befindet. Auf der Südseite hat das Kater Noster bereits im Dezember vorläufige Eröffnung gefeiert, denn nun sitzt man auf heißen Kohlen und wartet auf  eine Genehmigung der Betriebsanlagenänderung. Johannes, einer der fünf Besitzer, erzählt: „Vor allem für unsere Mitarbeiter ist die Verzögerung ungut, da auch sie mit der Eröffnung Anfang des Jahres gerechnet haben. Wir hoffen auf eine schnelle Bearbeitung“.

Kater Noster in Innsbruck

Das Kater Noster wird in den nächsten Wochen „komplett“ eröffnen. Foto: Charly Schwarz/Kater Noster

„Wieso eigentlich Kater Noster?“ frage ich Johannes. „Es gibt mehrere Ansätze, weshalb wir uns letztendlich für diesen Namen entschieden haben. Das Innendesign der Venue wurde gemeinsam mit dem Architekturkollektiv „Krater Fajan“ gestaltet. Das Motto des Umbaus „Vom Krater zum Kater“ hat auch seinen Weg in den Namen gefunden. Außerdem erinnert der Name, ebenso wie das Design an einen „Pater Noster“ (Aufzug). Das wiederkehrende Element des Aufzugs ohne Anfang und Ende spiegelt ein Stück das Konzept des Veranstaltungsortes wider. Wir sind ständig in Bewegung, es wird für jeden etwas geboten. Wenn man das Kater Noster zur späten Stunde verlässt, dauert es nicht lange und man kann am Morgen mit einem Café schon wieder in unseren „Pater Noster“ einsteigen. Dazu ergibt der zukünftige Restaurantname ein stimmiges Gesamtkonzept. Lasst euch überraschen.“

Im Restaurant werden später Tapas im Sinne von kleinen Portionen mit einem lokalen Touch auf der Speisekarte stehen: vom Mini-Schweinsbraten über klassische Tapas bis hin zu südamerikanischen Snacks.

Neu ist hier auch eine gewisse sprachliche Lockerheit, die in Innsbruck bisher sonst nicht üblich ist. Als ich bei der Eröffnung einen (wirklich guten und sehr scharfen!) Moscow Mule bestelle, spricht der Barkeeper Englisch mit mir. Bleibt mir nur zu sagen: „Times are a changing!“ Ob das Kater Noster schon offen hat, könnt ihr auf FB Seite nachlesen!

Weiter geht es in die Räumlichkeiten des ehemaligen Aftershaves, dem Dachsbau.

Dachsbau – HipHop Club

Foto: Dachsbau

Foto: Dachsbau

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Foto: Dachsbau

Alte Location, neuer Look.

Der Dachsbau hat sich auf HipHop spezialisiert und dafür den Club umgebaut. Insgesamt wurden 12.000 (!) Schallplatten im Club verbaut. Ich frage mich, woher bekommt man so viele Platten? Fred, einer der beiden Besitzer, erzählt: „Viele stammen von Trödlern aus Deutschland, Freds Mutter und noch ein guter Batzen vom Downtown Sound in Innsbruck. (Vielen Dank auch hier nochmal!) Zur Beruhigung: Wir haben keine Schätze bei uns für die Ewigkeit verbaut. Nachdem wir alle Platten nach Farbe sortiert haben, wurde jede einzeln in die Hand genommen und begutachtet. Aber sollte jemand Interesse an einer gesamten James Last Diskographie haben, kann er sich gerne bei uns melden.“

Wie ist es zu dem Namen Dachsbau gekommen?

„Wir wollten immer, dass unser Name nicht nur unser Lokal beschreibt, sondern auch einen Hintergrund hat. In unserem Freundeskreis hat jeder einen Tiernamen und der von Konni ist Dachs. Abgesehen davon, dass der Dachs wahrscheinlich das toughste und gleichzeitig entspannteste Tier ist, fühlt er sich – wie wir – in Tirol heimisch. Unser Club ist auch vom Aufbau, dem Zuhause vom gemeinen Dachs sehr ähnlich, mit seiner tiefen Hauptkammer, den langen Gängen und der kleinen Sonnenterrasse an der Oberfläche.“

Der Eintritt in den Dachsbau soll konstant 5€ kosten – inklusive Garderobe, ebenfalls eine (sehr sinnvolle) Neuheit in Innsbruck. „Einerseits finden wir, dass man ohne Eintritt auch keine dauerhafte Qualität bieten kann. Was sowohl Soundqualität, Bookings und auch Zustand vom Laden betrifft. Andererseits werden wir auch für größere Künstler nur 5€ verlangen und so ist der Eintritt auch für die Gäste eine Art Sparbuch um in Innsbruck auch spannendere Acts sehen zu können.“ 

2017 darf man sich auf Legenden wie D-Flame & DJ-Mad oder auch spannende neue Leute wie Thallus und Shacke One freuen!

Ich freu mich, dass es so viele coole neue Lokale in Innsbruck gibt und bin schon gespannt, was im Laufe des kommenden Jahres noch alles aufmacht. In der Nähe des Marktplatz-Terminals kündigt sich ein Laden an mit dem Namen „Döner on Bamboo“, ich persönlich warte ja auf „Knödel On A Stick“.

Wir werden sehen.

Fakt ist, in Innsbruck tut sich was und das ist gut so!

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