DSC01528tvb

Die Christkindlbahn, eine charmante Tradition, die Generationen von Innsbruckern und Besuchern gleichermaßen begeistert, erzählt eine Geschichte von Weihnachten und Nostalgie. Was 1969 als besondere Attraktion in der Adventzeit begann, entwickelte sich über die Jahre zu einem festen Bestandteil der weihnachtlichen Atmosphäre in der Tiroler Landeshauptstadt. Die Fahrt mit der historischen Straßenbahn ist eine nostalgische Reise durch den Advent. Auch dieses Jahr zieht sie ihre Runden durch die Stadt. Wer in der Vorweihnachtszeit in Innsbruck ist, sollte auf jeden Fall mitfahren!

Die Anfänge: Ein Hauch von Zürich in Innsbruck

Am 6. Dezember 1969 wurde die „Kinderweihnachtsbahn“ ins Leben gerufen, inspiriert von der Zürcher „Märlitram“. Mit Triebwagen 19 und Beiwagen 147 schlängelte sich diese liebevoll geschmückte Straßenbahn durch das weihnachtliche Innsbruck. Der besondere Clou: Erwachsene durften die Bahn nur in Begleitung von Kindern kostenlos nutzen. An Samstagen befuhr sie abwechselnd die Linien 1 und 3 und zauberte den kleinen Fahrgästen ein Strahlen ins Gesicht.

Pause und Rückkehr 1978

Nach einer mehrjährigen Pause nahm die Christkindlbahn im Dezember 1978 wieder ihren Betrieb auf. Die nostalgische Garnitur aus Triebwagen 19 und Beiwagen 147 wurde erneut weihnachtlich geschmückt und begeisterte Alt und Jung gleichermaßen. Diese Wiederaufnahme fiel in eine Zeit des Wandels in Innsbruck, denn das Gelände des alten Bergisel-Bahnhofs war mittlerweile für eine neue Nutzung vorbereitet worden.

Ein Hauch von Weihnachten im Herbst

Im Oktober 1980 feierte das Einkaufszentrum „DEZ“ sein zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wurde die Weihnachtsbahn zweckentfremdet und bereits Anfang Oktober weihnachtlich dekoriert durch die Innenstadt geschickt. Diese Werbefahrten verliehen der Bahn eine ungewöhnliche, fast saisonwidrige Rolle, sorgten aber dennoch für Aufmerksamkeit.

Kontroverse in der Maria-Theresien-Straße

Ein kurioses Kapitel in der Geschichte der Christkindlbahn ereignete sich im Januar 1989. Die Kaufleute der Maria-Theresien-Straße beschwerten sich über eine angebliche Beeinträchtigung ihres Geschäfts durch den Straßenbahnverkehr. Sie reagierten mit einer drastischen Aktion: Die Schaufenster wurden mit schwarzer Folie verhängt. Pikant daran war, dass dieselbe Kaufmannsvereinigung einige Jahre zuvor die Weihnachtsbahn unter dem Motto „Komm in die Innenstadt“ initiiert hatte und Freifahrtscheine für Einkäufe verteilte. Dieses Ereignis zeigt, wie eng die Weihnachtsbahn mit der Entwicklung des städtischen Lebens verknüpft war – und welche Emotionen sie auslösen konnte.

Ein Revival für die Nostalgie: Die Rückkehr 2016

Nach einer fünfjährigen Pause wurde die Weihnachtsbahn 2016 auf Initiative des damaligen Vizebürgermeisters Christoph Kaufmann erneut ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben, den Tiroler MuseumsBahnen und dem Tourismusverband Innsbruck kehrte die liebevoll geschmückte Garnitur zurück. Vom 25. November bis zum 23. Dezember 2016 erfreute sie erneut die Herzen der Innsbrucker und ihrer Gäste.

Unterstützung für den Erhalt der Nostalgie

Die Christkindlbahn wäre ohne das Engagement der Tiroler MuseumsBahnen nicht denkbar. Diese Organisation setzt sich für den Erhalt historischer Straßenbahnen ein und betreibt das Lokalbahnmuseum, das von Mai bis Oktober geöffnet ist.

Interessierte können aktiv zum Erhalt dieser Kulturgüter beitragen, indem sie Mitglied bei den Tiroler MuseumsBahnen werden oder das Museum besuchen. Jede Unterstützung hilft, die Geschichte der Innsbrucker Straßenbahnen lebendig zu halten und Traditionsprojekte wie die Christkindlbahn auch in Zukunft zu ermöglichen.

Die Christkindlbahn: Ein Symbol der Weihnachtszeit

Die Christkindlbahn ist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Sie ist ein Symbol für die besinnliche Adventszeit, für Kindheitserinnerungen und die Magie von Weihnachten in Innsbruck. Ihre nostalgische Garnitur, bestehend aus Triebwagen 19 und Beiwagen 147, hat es geschafft, über Jahrzehnte hinweg Tradition und Moderne miteinander zu verbinden.

Mit ihrem liebenswerten Charme bringt die Christkindlbahn Tradition und einen Hauch Magie ins vorweihnachtliche Innsbruck. Ich hoffe, dass sie noch viele Jahre ihre Runden durch die geschmückten Straßen der Stadt ziehen wird! 

Die Christkindlbahn 2024: Fahrplan und Haltestellen

Auch diesen Advent rollt die Christkindlbahn durch Innsbruck und bringt weihnachtliche Stimmung auf Schienen. Von 29. November bis 21. Dezember 2024 ist die Bahn freitags und samstags von 15:00 bis 18:30 Uhr unterwegs.

Die Abfahrtszeiten und Haltestellen lauten wie folgt:

  • Startpunkt:
    • 15:00 Uhr ab Stubaitalbahnhof (Gleis C/Stubaitalbahn)
    • Danach stündlich ab 15:30 Uhr, jeweils zur ganzen und halben Stunde vom Hauptbahnhof bis 18:00 Uhr.
  • Haltestellen:
    • Hauptbahnhof (kurzer Aufenthalt, Gleis C/Stubaitalbahn)
    • Triumphpforte (Richtung Westen)
    • Anichstraße/Rathausgalerien (Richtung Westen)
    • Bürgerstraße (Richtung Norden)
    • Terminal/Marktplatz (Richtung Osten)
    • Maria-Theresien-Straße (Richtung Osten)
    • Museumstraße (Richtung Osten)
    • Landesmuseum (Richtung Osten)

Die Fahrt mit der Christkindlbahn ist kostenlos und ein Highlight für Familien, Besucher und alle, die Innsbruck im Advent von seiner schönsten Seite erleben möchten.

ACHTUNG: DIE BAHN HÄLT NICHT IMMER AN ALLEN STATIONEN: AM SICHERSTEN ERWISCHST DU SIE AN DER HALTESTELLE HAUPTBAHNHOF.

Weitere Infos findet ihr im Buch "von Dampf zu Niederflur" von Ing. Walter Pramstaller

Alle Fotos © Danijel Jovanovic Photography – www.djphotography.at (außer die anders gekennzeichneten)
Instagram: @danijeljovanovicphotography
Facebook: Danijel Jovanovic Photography

Ähnliche Artikel