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Innsbruck stand eine Woche lang im Zeichen der Natur: ihrem Schutz, ihrem Wandel und ihrer Wertschätzung. Während des Innsbruck Nature Festivals spielten sich besonders im Leokino vor den Augen der Besucher dramatische Szenen ab. So vielfältig die Naturfilme auch waren – so hatten die meisten doch eines gemeinsam: Missstände im Umgang mit Natur und Umwelt aufzudecken und Kritik zu äußern an eine Menschheit, die ihren wunderschönen Planeten nicht sorgsam genug behandelt.

Bereits beim Opening-Film Sea of Shadows – produziert von niemand geringerem als Leonardo di Caprio – konnte man die Anspannung im vollen Kinosaal spüren. Ein mutiger Dokumentarfilm der die Mafia rund um den Fischhandel am Golf von Mexiko aufdeckt. Leider basieren diese dramatischen Bilder nicht auf einem Hollywood-Drehbuch, sondern spielen sich genau so tagtäglich ab. Wie zu erwarten hat Sea of Shadows auch den großen Preis der Stadt Innsbruck bei den INF Awards gewonnen. Der zweite große Gewinner war Welcome to Sodom, eine Dokumentation die hinter die Kulissen von Europas größter Elektroschrott Müllhalde blickt – mitten in Afrika. Aber nicht nur diese Filme tragen das Prädikat absolut sehenswert. WILDES INNSBRUCK von Patrick Centurioni zeigt eindrucksvoll, wie sich Wildtiere vor unserer Haustüre an das moderne Stadtleben anpassen.

INF MARKET

Auftakt zum Nature Festival bot ein Markt von Bio vom Berg und der Bauernkiste in der Innsbrucker Altstadt. Obst, Gemüse, Käse, frisches Brot, Zillertaler Krapfen, Schokolade, Pflanzen, sogar Garnelen – alles aus heimischem Anbau und heimischer Produktion. Eine Einkaufsatmosphäre, die entspannter nicht sein könnte: Direkter Verkauf vom Produzenten garantiert ganz einfach ein gutes Kaufgefühl. Stimmungsvolle musikalische Umrahmung und herbstliches Wetter trugen ebenfalls zu dem schönen Markterlebnis bei.

INF SENSES

„Was wäre Innsbruck ohne seine schöne Natur rundherum?“ (Zitat Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi)

Natur sehen – spüren – erleben. Das bunte INF Senses Programm führte die Teilnehmer in die Wälder, auf die Berge und an die Flüsse in und rund um Innsbruck. Im Botanischen Garten konnte man exotische Schmetterlinge beim Schlüpfen beobachten, auf einer Paddel-Expedition den Inn von Innen erleben oder im Fab Lab seine ganz persönliche Solarlampe bauen. Auf eine vielfältige Art und Weise wurde den Teilnehmern die Natur in all ihren Facetten näher gebracht. Und dabei bestimmt der ein oder andere Horizont erweitert.

INF SCIENCE

In Partnerschaft mit der Universität Innsbruck stellte das Innsbruck Nature Festival eine Auswahl an Events auf die Beine: Diskussionen, Exkursionen und Vorträge allesamt auf wissenschaftlicher Basis. Hier war das gemeinsame Ziel, komplexe Thematiken so aufzubereiten, dass auch Menschen ohne wissenschaftliche Vorkenntnisse einen realen Einblick in Klimawandel, Umwelt und Nachhaltigkeit bekommen können. Schauplätze der Diskussionen waren nicht nur die Uni Innsbruck, sondern auch das Leokino und der Patscherkofel. Mit der Tiroler Bergwelt vor Augen und der Stadt Innsbruck zu Füßen lernten wir über die Folgen des Klimawandels am Berg und in der Stadt.

INF GUSTO

Nicht nur der INF Market war voll mit intensiven und natürlichen Kulinarik-Highlights, auch einige Innsbrucker Gastronomen beteiligten sich am Festival und widmeten ein spezielles Gericht der Regionalität und Nachhaltigkeit. Im Flo Jos in der Altstadt war das ein Burger mit Tiroler Rindfleisch, und Mousse aus der Tiroler Edle Schokolade. Wild-Gröstl und Kürbiscremesuppe vom Tiroler Hokkaido gab’s im Weißen Rössl. Ein Großteil der Partner-Restaurants kocht das ganze Jahr über regional und nachhaltig und tut dies aus voller Überzeugung.  Ein Trend den man gerne unterstützt (und verköstigt)!

Laut Veranstaltern soll das Innsbruck Nature Festival noch weiter wachsen und die Bewohner der Stadt auch abseits der Festivalwoche immer wieder an die Wertschätzung für die Natur erinnern. Geplant sind Pop-Up Filmvorstellungen und Workshops, sowie neue Module (INF Kids?) im nächsten Jahr. Man darf gespannt sein!

 

Alle Fotos: Lena Koller

 

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