Rad WM Innsbruck
Tobias Spechter
09. Oktober 2018
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Die UCI Radsport WM in Innsbruck ist Geschichte. Hunderttausende von Zuschauern säumten die Straßen und sorgten für ein wahres Radsport-Fest. Die Rennen waren geprägt von unfassbaren Glücksmomenten, spannenden Rennverläufen und einem Traumwetter! Die Region Innsbruck hat sich der Welt von seiner besten Seite präsentiert.

Die Fans

Die Rad WM war ein Fest aller Nationen. Schon unter der Woche waren es vor allem die Belgier und Niederländer, die sehr sichtbar in Innsbruck am Zielgelände unterwegs waren. Die Menschenmassen steigerten sich von Tag zu Tag und gipfelten dann am Sonntag zum Elite-Rennen der Herren! Unfassbar, wie viele Menschen, Farben und Flaggen aus aller Herren Länder auf der Strecke waren! Diese Begeisterung trieb die Sportler bis ans Limit ihres Könnens. Das Wetter spielte perfekt mit und so verwandelte sich der gesamte Rennkurs rund um Innsbruck in eine bunte Radsport-Party.

Radsport-Fans Rad WM 2018 Innsbruck

Radsport-Fans bei der Rad WM in Innsbruck – Innsbruck-Tirol 2018

Das Fest

Nicht nur während der Rennen wurde gefeiert. Abends wurde es vor der Hofburg richtig laut. Dort fanden täglich Konzerte mit super Stimmung statt. Auch ambitionierte Hobby-Sportler konnten ihr Können in Innsbruck unter Beweis stellen. Der Krone Ride to Höll durch die Höttinger Höll ließ die Wadeln richtig brennen. Rund um das Ziel stellten die Sponsoren ihre Produkte aus und animierten die Fans zum Mitmachen auf der virtuellen Zwift-WM-Strecke. An der Patscherkofel Talstation und oberhalb von Schloss Ambras kamen die Fanzonen sehr gut an und sorgten für eine wahre Welle der Begeisterung, wenn das Fahrerfeld durch die Massen hindurchfuhr.

Rad WM 2018 Konzert

Super Stimmung auch am Abend vor der Hofburg – Innsbruck-Tirol 2018/Julian Quirchmair

Die Rennen

Die junge Laura Stigger aus Österreich sorgte gleich zum Auftakt der Straßenrennen für einen Gänsehautmoment. In ihrem erst zweiten Radrennen auf der Straße holte die amtierende Mountainbike-Weltmeisterin die Goldmedaille in einem superspannenden Rennen! Spannend und spektakulär sollte es auch in den folgenden Bewerben weitergehen. Der belgische Topfavorit Remco Evenepoel stürzte zu Beginn des Rennens und musste sich alleine nach vorne kämpfen. Ihm gelang, auch durch lautstarke Unterstützung seiner vielen Fans, eine famose Aufholjagd, die er in unbeschreiblicher Art und Weise mit seinem zweiten Titel bei dieser WM krönte.

Bei den Damen wurden die Niederländerinnen ihrer Favoritinnen-Rolle vor den anfeuerenden Oranje-Fans gerecht. Die Olympiasiegerin von Rio, Anna van der Breggen holte sich eindrucksvoll den WM-Titel. Erst nach dem Rennen wurde eine weitere unvorstellbare Leistung bekannt. Die Zeitfahr-Weltmeisterin Annemiek van Vleuten stürzte nach wenigen Kilometern und brach sich dabei die Kniescheibe. Sie führte das Feld danach trotzdem in den Anstieg zur Patscherkofelbahn hinauf und sorgte eine entscheidende Tempoverschärfung. Nach dem Zieleinlauf (als Siebte!) konnte van Vleuten sich nicht mehr auf den Beinen halten und wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht. Erst dort erfuhr sie die niederschmetternde Diagnose.

Rad WM 2018 Innsbruck

Die Niederländerin Anna van der Breggen auf ihrem Weg zu Gold – Innsbruck-Tirol 2018/Bettini Photo

Den Höhepunkt der Radsport-Woche erlebten Innsbruck und seine Regionen dann am Sonntag. Rund 275.000 Zuschauer waren gekommen, um ihren Radsport-Idolen so nah wie möglich zu kommen. Schon in der Früh waren die Straßen voll mit Fans aus aller Welt. Das Fest war somit gerichtet. Und wie erwartet, wurde es wieder extrem spannend. Nach und nach fielen die Favoriten aus der Spitzengruppe heraus. Das alles entscheidende Teilstück hinauf in die Höttinger Höll sollte das Rennen entscheiden. Der Spanier Alejandro Valverde hatte am Schluss noch die meisten Kraftreserven übrig und konnte sich gegen Romain Bardet (Frankreich) und Michael Woods (Kanada) in einem knappen Zielsprint durchsetzen. Im Zielbereich wurde es dann nochmals richtig laut, als der entthronte Champion Peter Sagan (Slowakei) die Goldmedaille an seinen Nachfolger überreichte. Ein krönender Abschluss des Radsport-Fests in Innsbruck und Tirol. Die Begeisterung auf der Strecke und die Bilder wird man noch lange im Kopf behalten.

Wer bekommt bei solchen Bildern nicht Lust selbst mit dem Rennrad Innsbruck und seine Regionen zu entdecken? In mehreren Blog-Beiträgen habe ich die verschiedenen Rennrad-Routen rund um Innsbruck vorgestellt:

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