Titel
06. Januar 2016
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Still, manchmal einsam, aber schön und immer einer Skitour würdig

Für Nicht-Innsbrucker mag es komisch wirken: Die Einheimischen gehen nachts auf die (der) Piste – nicht des Skifahrens wegen, sondern für eine Skitour. Ruhig ist’s meistens, wenn wir langsam hinaufstapfen und dafür mit Eindrücken der Innsbrucker Nächte belohnt werden, die ich euch hier zeigen möchte.

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Foto: Joffrey Thevenon

Das Ding mit der Nacht

Zu den Fakten: Sieht man die Sonne nicht, dann gehen wir davon aus, dass es Nacht ist. Verheißungsvoll nennt sich die Grenze zwischen Tag und Nacht Terminator, an der sich wunderschöne Bilder machen lassen. Für Astronomen ist die Nacht jene Zeit der maximalen Dunkelheit nach Sonnenuntergang. Der Nachthimmel ist also der Anblick bei Dunkelheit mit gut sichtbaren Sternen.

Die meisten Menschen schlafen in der Nacht, also immer, wenn es dunkel wurde. Die Innsbrucker jedoch gehen gerne nachts eine Skitour und das aus folgenden Gründen:

  • „Die Nacht ist erhaben, der Tag ist schön“, sagt zumindest der Mandarin aus Königsburg, Immanuel Kant. So viel zur philosophischen Grundlage.
  • Auch nach der Arbeit im Winter ist damit Sport möglich; Kondition und Stresspegel danken es einem. Das sagen Ärzte und Psychologen.
  • Am Tag geht ohnedies jeder. Nachts gehen jene, die tagsüber keine Zeit haben. Irgendwie praktisch.
  • Daher ist es nicht mehr als eine faktische Angelegenheit, die keiner Schwafelei bedarf: Wäre es Sommer, dann wäre es hell und warm, aber es ist Winter und daher dunkel.
  • Die Innsbrucker müssen immer sporteln, weil sie grantig wären, wenn sie nicht jeden zweiten Tag über 700 Hm und jedes Wochenende 3.000 Hm gingen. Das ist das Suchtverhalten des Bergvolkes.
  • Und jetzt zur Herzenssache: Innsbrucker Nächte sind einfach schön, die untenstehenden Bilder zeigen euch die Eindrücke einer Skitour in der Axamer Lizum.
Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Foto: Joffrey Thevenon

Regelung für Pistentouren

Als Tourengeher nützen wir KOSTENLOS Infrastruktur der Bergbahnen; nämlich die Pisten. Damit diese nicht überstrapaziert werden und Zeit zum Präparieren bleibt, gibt es um Innsbruck eine Regelung für Nachtvögel, die bestimmt, wann man wo gehen darf. Bittet haltet euch daran, es macht ausnahmsweise wirklich Sinn.


Für jene, die es genau wissen wollen, gibt es eine 48-Seiten-Schwarte in der alles um´s Pistentourengehen drinnen steht. © Koch alpin GmbH

Touren-Tipps

In diesem Sinne viel Spaß bei einer Nachtskitour auf lawinensicheren Pisten. Ich persönlich mag die Axamer Lizum sehr gerne: Vom Parkplatz des Skigebietes geht es aufs „Axamer Kögele“ oder den „Hoadl“.

Hoadl
Start: Parkplatz Talstation Axamer Lizum, 1.564 m
Ziel: Hoadl, 2.340 m
Gehzeit: ca. 2 Stunden
Höhendifferenz: 778 Hm
Lawinengefahr: Entlang der Piste keine Gefahr.

Axamer Kögele
Start:
Oberer Ortsrand im Süden von Axams (Zufahrtsstraße in die Axamer Lizum), öffentlicher Parkplatz der Gemeinde Axams, ca. 910 Hm
Ziel: Axamer Kögele (2.097 m) von Axams
Gehzeit: ca. 2,5 Stunden
Höhendifferenz: 1.194 Hm
Lawinengefahr: kaum, jedoch Vorsicht in der Nähe des Gipfels

Linktipps

Mehr zum Thema Sicherheit bei Skitouren gibt es in folgender Geschichte: SAAC Lawinencamps
Wie ihr Skitouren mit einer besonderen App geht, erfährt ihr in folgender Story: Skitouren mit SNOW HOW

Unser Blogger Joffrey Thevenon war für die schönen Bilder verantwortlich. Ich nur für die Worte drumherum. Danke Joff!

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