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Jeden Freitag im Juli und August wird am Dorfplatz in Natters der große Holzofen angefeuert und frisches Brot von den Bäuerinnen gebacken. Wer mag, kann dabei zuschauen und anschließend einen Laib Brot kaufen, frisch aus dem Ofen.

Über 200 Jahre war der alte Ofen bereits alt, als er 2007 renoviert wurde. Dabei hat man ihn genau so nachgebaut wie er war, nur etwas erneuert und undichte Dachbalken ersetzt. Das besondere an ihm ist die Bauweise, die zwei Rohre vorsieht, die den Rauch oberhalb der Tür hinauslassen. Es gab in Natters immer schon mehrere solcher Öfen. Dieser ist der letzte, der noch in Betrieb genommen wird und gehört zu dem schönen, etwas verfallenen Bauernhaus gegenüber. 

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Um 17:30 Uhr geht es los. Aus dem Ofen kommt bereits Rauch, zwei Stunden vorher wird er angeheizt. Es ist eine wahre Kunst die richtige Temperatur zum Brotbacken zu finden und eine gute Glut zu bekommen, denn die bleibt später mit den Laiben im Ofen. Dann wird der obere Abzug geschlossen und das Brot bäckt rund eine halbe Stunde vor sich hin. Manchmal auch länger, das lässt sich nicht so genau sagen. Denn wie bei so vielen Dingen: Brotbacken mit offenem Feuer muss man im Gespür haben.

Mit Kaffee an den Laib

Die beiden Bäuerinnen Maria Abenthung und Grete Stern kommen bereits mit den fertigen Laiben Brot an. Es sind Mischbrote aus Brotbackmehl und Roggenmehl mit Gewürzen und Sauerteig. Die Laibe sind bereits aufgegangen und zum Schluss kommt noch die nicht ganz so geheime Zutat der beiden hinzu: eine kleine Abreibung mit Kaffee. Warum, weiß niemand so genau, aber so hat es bereits die Mutter gemacht, erklärt Grete. Und dann muss es ja gut sein.

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Warten aufs Brot

33 bis 34 Laibe passen in den Ofen, der geschätzte zwei Meter tief und eineinhalb Meter breit ist. Das abgebrannte Fichtenholz wird auf die Seite geschoben und die Laibe kommen in den Ofen. Dann heißt es Türen zu und warten.

Ein guter Zeitpunkt für einen kleinen Spaziergang durchs 2.000 Einwohner-Dorf. Der Duft des frischen Brotes lockt die Zuschauer dann automatisch wieder zurück zum Ofen, vor dem ein kleiner Platz mit Bänken steht.

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Und dann ist es soweit. Die ersten Laibe sind fertig und endlich können die ungeduldig wartenden Kunden versorgt werden. Drei Euro kostet der Laib, der köstlich nach Holzofen riecht. Übrigens auch auf Vorbestellung möglich!

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Weitere Information:

Anfahrt

Mit dem Auto Innsbruck Süd abfahren, ca. zehn Minuten von Innsbruck entfernt. Öffentlich mit der Stubaitalbahn (Station Natters + zehn Minuten Fussweg) oder dem Postbus Linie 4142 direkt zum Dorfplatz.

Anmeldung

Idealerweise bis am Vortag im Tourismusbüro Mutters-Natters, Tel. 0512/548410 oder per Email: mutters@innsbruck.info – wenn es ohnehin stattfindet kann man natürlich auch einfach vorbeikommen, Zuschauen kostet nichts!

Tipps: Der Natterer See ist ein wunderschönes Ausflugsziel mit Campingplatz. In Mutters (gleich nebenan quasi) gibt es im Annengarten frisches Obst und Gemüse zu erstehen und beim Bio-Bauernhof Mesneranderl in Mutters gibt es frische Eier, Kartoffeln, etc. ab Hof!

 

 

Alle Fotos: Lea Hajner 

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