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Das Frühlingswetter im Mai läutet normalerweise die Laufsaison mit frischer Luft und Frühlingssonne ein. Das Jahr 2019 hat es sich mit Schnee, kühlem Wetter und einer, sagen wir, sehr zaghaften Dosis an Frühlingssonne bisher allerdings anders überlegt. So mancher Hobbysportler hat daher das Training noch in den Juni verlegt. Gut, dass es sich beim ersten Innsbruckathlon am 25. Mai 2019, nicht um einen weiteren Hochleistungslauf handelt, wie uns Stefan Prindl, Regionalleiter des Veranstalters CompanyCode, verrät. Doch was ist der Innsbruckathlon dann? 

1. Wofür steht das Event?

Stefan Prindl: Einerseits ist es die härteste Sightseeing-Tour, wir wollen an die schönsten Plätze der Stadt. Wir wollen ganz vielen Menschen das Erlebnis Sport, Bewegung und eine gewisse Grundfitness vermitteln. Wir haben viele Teilnehmer, die noch nie bei einem anderen Lauf mitgemacht haben. Hier finden wir einen Zugang der vermittelt: Das ist nicht nur Laufen, sondern auch Spaß. Wir grenzen uns von Extrem-Runs ab und wollen der breiten Bevölkerung das Sport-Erlebnis ermöglichen. Wir wollen kein Signal Richtung Leistungssport setzen. Deswegen gibt es auch kein Preisgeld, sondern nur eine sehr außergewöhnliche und einzigartige Siegertrophäe. Unsere Teilnehmer sind in Graz zwischen 18 und 35 Jahren alt, in Innsbruck geht es weiter Richtung 40 Jahre hinauf und wir haben auch mehr Mädels hier. Mit 42 Prozent lassen sich hier die Frauen von den Hindernissen nicht abschrecken. Ich freue mich schon sehr auf den Startschuss, das ist immer ein schöner Moment. Vor allem, da jetzt der Bewerb auch in „meiner“ Stadt stattfindet.

Die Hindernisse fordern sowohl ein wenig körperliches Geschick, als auch Kreativität. Der Spaß steht allerdings im Vordergrund. Photo: GEPA pictures/ Philipp Brem

Die Hindernisse fordern sowohl ein wenig körperliches Geschick, als auch Kreativität. Der Spaß steht allerdings im Vordergrund.
Foto: © GEPA pictures/ Philipp Brem

2. Woher kam die Idee zum Innsbruckathlon?

Stefan Prindler: Eine sehr spannende Frage. Eigentlich ist die Idee mittlerweile acht Jahre alt. Mit der Agentur CompanyCode hat der damalige Gründer gemerkt, dass die Events einen gewissen Trend verfolgen, dass man auf das Publikum zugeht. Man muss das Event zu den Leuten bringen. In Hamburg hat er dann ein Event-Format entdeckt, dass dem jetzigen sehr ähnlich ist. Er wollte etwas Verrücktes, Frischeres in seiner Heimatstadt haben. Mit dieser groben Version ist er dann zur Stadt Graz. Am Anfang hatte er noch kaum Partner und startete beim ersten Event mit vollem Risiko. Dann ist das Ganze aber sehr, sehr schnell gewachsen. Auch die Planung in Innsbruck hat eineinhalb Jahre gedauert mit einem zehnköpfigen Team, da steckt schon was dahinter.

3. Warum in Innsbruck?

Stefan Prindl: Da bin ich jetzt ein bisschen Schuld. Der jetzige Agenturleiter war ein Geschäftspartner von mir und so sind wir dann auf diesen Hype rund um Crossfit und die Chance, das Event noch größer zu machen, gekommen. Ich bin seit 20 Jahren in Innsbruck und kenne mich gut aus in der Stadt. Dann war die Idee naheliegend, Innsbruck als nächsten Standort mit aufzunehmen. Linz war dann auch noch schnell im Boot und auch die Bundeshauptstadt haben wir als nächsten Schritt im Hinterkopf.

4. Wo ist der Unterschied zwischen Innsbruck und Graz?

Stefan Prindl: In erster Linie sehe ich sehr viele Parallelen. Sei es mit Schlossberg und Bergisel oder einer sehr pulsierenden Innenstadt. Der große Unterschied könnte sich in den Zuschauerzahlen ergeben, weil Innsbruck in dieser Jahreszeit sehr belebt ist. Ich glaube auch, dass der Innsbrucker noch eine Spur sportlicher ist. Wir haben hier ähnliche Bewerbe mit Obstacle Runs und da gibt es viele Wiederholungstäter. Im Vergleich zu Graz sind wir da aber schon von der Größe her einfach noch ein bisschen kleiner.

5. Wie hebt sich der Innsbruckathlon von anderen Läufen ab?

Stefan Prindl: Wir haben natürlich überlegt, ob es überhaupt Sinn macht, ob der Markt nicht schon gesättigt ist. Ich glaube der größte Unterschied ist die Strecke des Laufs. Es macht einen Unterschied, wenn ich als Läufer in der Stadt tausende Zuseher habe, die mich anfeuern. Es ist ein Unterschied, ob ich nur die Natur im Gelände erlebe oder eben auch das Urbane. Wenn ich durch die Maria-Theresien-Straße laufe und Hindernisse bewältige, ist das sicher ein Gänsehaut-Moment. Ein weiterer Unterschied ist, dass wir permanent wechselnde Hindernisse haben, da wir diese immer mit unseren Partnern abstimmen. Zum Beispiel mit Therese Mölk haben wir dieses Jahr die Bio-Blockade vor dem Goldenen Dachl. Das ist eine vier Meter hohe Strohwand. So gibt man auch der Wirtschaft ein bisschen mehr Content als einfach nur ein Logo. Am Freitag, dem 24. Mai, gibt es auch einen Junior-Innsbruckathlon für die Kinder mit 2 Kilometer Laufstrecke und aufblasbaren Hindernissen, die den Kleinen verschiedene Eigenschaften abfordern: Kraxln, Springen, durch einen Tunnel kriechen. Und drei Hindernisse der Erwachsenen müssen sie auch bewältigen.

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6. Welches Hindernis hat am meisten Kopfzerbrechen bereitet?

Stefan Prindl: Das ist sicher die TT-Brücke, die ist Fluch und Segen in Einem. Aufgrund der Baustellensitutation können wir da nicht über den Burggraben laufen und mussten eine kreative Lösung finden. Das war dann eine zehn Meter hohe und 20 Meter lange Brücke über die Museumsstraße. Die Streckenführung ist sicher einer der schwierigsten Parts, bis jeder sein Ok gibt.

7. Wie profitiert Innsbruck von dem Event?

Stefan Prindl: In Graz haben wir mittlerweile über 30 Nationen, die dafür anreisen und dann Urlaub in der Stadt machen. Auch in Innsbruck stehen wir schon bei 22 Nationen im ersten Jahr. Ich glaube, dass das in den nächsten Jahren stark nach Süddeutschland, die Schweiz und Südtirol gehen wird. Dann verbringen viele auch zwei Nächte in der Stadt im Rahmen des Events.

8. Gibt es einen Geheimtipp für die Vorbereitung auf den Innsbruckathlon?

Stefan Prindl: Ein grobes Fitnesstraining schadet nicht, aber die Hindernisse lenken vom Laufen ab. So werden die zehn Kilometer mit den Hindernissen sogar ein bisschen leichter. Leichtes Lauftraining und ein paar Klimmzüge und Liegestütze, aber das ist alles machbar.

9. Innsbruck ist für dich…?

Stefan Prindl: Die sportlichste Stadt in Österreich. Da laufen die Leute auch mit der Daunenjacke in der Stadt herum. Das taugt mir. Die Kombination zwischen Berg und Stadt fasziniert mich jedes Mal wieder. Das habe ich sonst nirgends.

Vielen Dank für das Interview!

Infos zum Innsbruckathlon

 

Titelbild: © GEPA pictures/ Guenter Floeck

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