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Herbert Pixner gilt als einer der vielseitigsten Vertreter der progressiven Volksmusik. Vor fünf Jahren gründete der Multi-Iinstrumentalist sein eigenes Label Three Saints Records. Benannt ist es nach dem Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen.

Der Südtiroler Musiker Herbert Pixner lebt seit einigen Jahren in Innsbruck.

Wir treffen uns im „Joul’s“, der Kaffeesiederei in der Universitätsstraße. Hier schaut Herbert Pixner gern auf einen Kaffee vorbei. Das Lokal ist nicht weit von seinen Büroräumlichkeiten entfernt. Zeit für einen kräftigen Espresso, eine Pause muss sein, sagt der gebürtige Südtiroler, der in Innsbruck lebt. Auch wenn viel Arbeit ansteht. Fad wird dem Gründer des Herbert Pixner Projekts nicht. Die Band setzt sich aus ihm, seiner Schwester Heidi Pixner, Manuel Randi und Werner Unterlercher zusammen. Und bespielt seit Jahren erfolgreich Konzertbühnen im In- und Ausland.

Die Kulturbackstube Bäckerei ist nur wenige Schritte vom Three-Saints-Records-Büro entfernt.

Das Herbert Pixner Projekt wird gern der so genannten Neuen Volksmusik zugeordnet, auch der Weltmusik, er selbst spricht lieber von progressiver Volksmusik. Ländergrenzen sieht er dabei keine, holt sich Inspirationen aus dem Tango ebenso wie aus dem Jazz oder der traditionellen Tanzlmusik. Wer seinen Sound noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt kennenlernen: Auf Youtube kann man reinhören.

Mit Symphonikern

Nach rund 70 Konzerten die letzte Tour im August mit einem Open Air am Fleckner See in Südtirol abgeschlossen, arbeitet Pixner schon intensiv an einem neuen Projekt. Ab Oktober ist er mit den Berliner Symphonikern unterwegs. „Eine tolle Sache und eine große Herausforderung mit großem Orchester zusammenzuarbeiten“, sagt Pixner. Im November macht die „Symphonic-Alps-Tour“ Station in Innsbruck  – und zwar am 3. und 4. November, Congress Innsbruck, Rennweg. Der erste Abend ist seit Wochen ausverkauft, weswegen am 4.11. ein Zusatztermin eingeschoben wurde, mein Tipp: Schnell Karten sichern!

Für Servus TV zeichnete Herbert Pixner 2014/15 die Musiksendung „BACKstage“ in der Bäckerei in Innsbruck auf.

Gleichzeitig sammelt der Musiker bereits Ideen für das nächste Album. Unter dem Arbeitstitel „schian“ (auf Hochdeutsch: „schön“) entwickelt er derzeit erste Klangbilder – ausgehend von Dialektwörtern aus seiner Heimat, dem Passeiertal. „Am Ende, kann aber auch etwas ganz anderes herauskommen“, schmunzelt der Musiker: Wichtig sei, die Wurzeln nicht zu vergessen, dann könne man fliegen.

In Dreiheiligen

Künstlerische Unabhängigkeit ist Pixner wichtig. Und so gründete er vor fünf Jahren sein eigenes Label: Three Saints Records, benannt nach dem Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen, in dem sich das Büro befindet. Zunächst ausschließlich für eigene Produktionen gedacht, vertritt das Label mittlerweile eine ganze Reihe von Musikern, die sich unter dem Motto „finest music from the alps“ subsummieren lassen: die Südtiroler Bands Bayou Side, Fainschmitz, Opas Diandl oder die Ötztaler Formation Jung und Frisch zum Beispiel.

Das Label Three Saints Records ist benannt nach dem Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen.

Die Fäden laufen in Dreiheiligen zusammen. In bester Nachbarschaft übrigens: Die Kulturbackstube Bäckerei, ist gerade einen Katzensprung entfernt und war Schauplatz der Musiksendung „BACKstage“, die Pixner 2014 und 2015 für Servus TV aufzeichnete.

Im Flow

Er kann gut mit Stress umgehen, muss er auch, angesichts der vielen Bereiche, die er – trotz Mitarbeiter – nach wie vor gern persönlich betreut. Zum Komponieren braucht er allerdings Ruhe. Zwei bis drei Wochen zieht der Musiker sich dafür komplett zurück, geht in Klausur. „Letztes Mal habe ich meine Familie verschickt und daheim komponiert“, lacht Pixner. Wenn er „im Flow“ sei, arbeite er bis tief in die Nacht, erzählt er. Das nächste Album soll wieder etwas ganz Besonderes werden.

Jubiläumstour 2020 in Ursprungsbesetzung: Heidi Pixner, Herbert Pixner, Werner Unterlercher, Manuel Randi und Katrin Unterlercher (v.l.n.r.); Foto: © Sepp Pixner

Kommendes Jahr feiert das Herbert Pixner Projekt nämlich sein 15- jähriges Bestehen. Die Jubiläumstour wird in der Ursprungsbesetzung stattfinden. Neben Pixner, seiner Schwester Heidi, Randi und Unterlercher steht dann auch wieder Katrin Unterlercher auf der Bühne.

Exklusive Tonträger

Wie immer bei Pixner wird es nicht nur spannende neue Musik zu hören geben, sondern auch wunderbar gestaltete Tonträger.
Der Musiker hat ein Faible für alte Tonträger. So gab es bereits Alben nicht nur als CDs, sondern auch als  LPs in limitierter Auflage, dazu  „pixBOXes“ mit aus Naturholz gefertigten CD-Hüllen. Die letzte Produktion, „Lost Elysion“, kam zudem als Musikkassette auf den Markt.

Vor einiger Zeit hat Pixner eine Vervielfältigungsmaschine (Detail) für Kassetten gekauft.

Vor Jahren erstand Pixner eine analoge Vervielfältigungsmaschine für Musikkassetten. Die Teile stehen in den Räumlichkeiten in Dreiheiligen. Sie dienen derzeit allerdings großteils als Ablage. Die Regale quellen über. Kein Platz, um das Gerät zusammenzubauen und in Betrieb zu nehmen. Im neuen Studio, das Pixner sich demnächst in Gnadenwald einrichtet, hofft er, die Maschine unterzubringen.

Mögen die Tage des Label-Studios in Dreiheiligen gezählt sein, der Name Three Saints Records bleibt natürlich. Und auf den einen oder anderen Kaffee bei Joul’s wird Herbert Pixner auch nicht verzichten.

Herbert Pixner Projekt
Three Saints Records
Dreiheiligenstraße 21
6020 Innsbruck
www.threesaintsrecords.com
threesaints@hotmail.com

Konzertdaten unter: www. threesaintsrecords.com
Konzertkarten sind u.a. bei Innsbruck Tourismus erhältlich.

Fotos, wenn nicht anders angegeben: © Susanne Gurschler

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