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Zwischen Bergen und Sternen

Wenn der Tag sich dem Ende zuneigt und die Gipfel im Abendlicht leuchten, beginnt eine andere Zeit – eine, in der Gedanken weiter wandern dürfen und sich der Blick auf die Sterne wendet. Zwischen dem Funkeln der Sterne ist nachts besonders viel Zeit für große Träume. Eine dieser funkelnden Geschichten erzählt der Innsbrucker Filmemacher Martin Venier in seinem neuen Kurzfilm "Zu den Sternen und zurück" , der am 11. Juni im Leokino Premiere feiert: Von einem Mädchen mit einem großen Traum – dem All.

Eine Tirolerin, die Astronautin werden will? Ja, genau das. Und genau hier. Zwischen Berggipfeln, Schulpausen und Sternenhimmel entfaltet sich ein Film, der nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch emotional nachhallt. Es ist ein Werk über Fantasie, Entschlossenheit – und über den Mut, an sich selbst zu glauben.

Eine Reise zu den Sternen – und zu sich selbst

Im Zentrum seines neuen Kurzfilms steht ein Mädchen aus Tirol, das hoch hinaus will. Während andere Kinder beim Wandern den Blick auf den Weg richten, hebt sie den Kopf zum Himmel. Ihre Spielzeugrakete ist stets dabei – Symbol und Versprechen zugleich. Nur ihr Großvater erkennt früh die Tiefe dieses Traums. Er bestärkt sie, trägt sie – manchmal wortwörtlich – bis ganz nach oben. Bis unter den Sternenhimmel, wo sie gemeinsam zelten und träumen.

Der Weg zur Astronautin ist kein einfacher. Der Film zeigt auch die Zweifel, das Alleinsein, das Ringen mit sich selbst. Doch am Ende bleibt die Botschaft klar: Träume sind nicht naiv. Sie sind notwendig.

Was den Film so besonders macht: Die Verbindung von handgemachter Magie und moderner Technik. Die Rakete? Selbst gebaut. Die Schwerelosigkeit? Ohne Studio-Tricks, aber mit viel Kreativität und Künstlicher Intelligenz inszeniert. So entsteht ein Look, der zum Staunen einlädt – und gleichzeitig berührt.

Innsbrucks Filmszene: Kreativität mit Weitblick

Dass solche Filme in Innsbruck entstehen, ist längst kein Zufall mehr. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren zur Bühne für junge, experimentierfreudige Filmschaffende entwickelt. Zwischen studentischen Projekten, professionellen Produktionen und Werbekampagnen entstehen in und um Innsbruck Filme, die nicht nur technisch überzeugen, sondern echte Geschichten erzählen.

Ein Name, der in dieser Szene herausragt, ist sicherlich Martin Venier. Der gebürtige Tiroler hat sich durch zahlreiche kreative Projekte einen Namen gemacht – zuletzt auch mit der aktuellen Sommerkampagne für Innsbruck Tourismus. Seine Handschrift: visuell stark, atmosphärisch dicht, emotional feinfühlig.

Martin Venier im Interview

Martin, dein neuer Kurzfilm erzählt die Geschichte eines Mädchens, das Astronautin werden möchte – wie ist die Idee dafür entstanden, und was hat dich dabei besonders inspiriert?

Die Idee ist eigentlich beim Aufräumen entstanden, im Radio kam ein Lied, wo es um das
Zuhause ging. Der Interpret sang (ich mag das Gefühl ein Zuhause zu haben, immer mehr). Da dachte ich mir, wow ich mag das eigentlich auch ziemlich gern, das Gefühl. Das wäre doch eine coole Idee für eine Kurzgeschichte. Aber wie weit kann man sich vom Zuhause entfernen, um diesen Konflikt zwischen Abenteuer und dem Zuhause groß zu spannen. Dann war die Idee mit der Weltall geboren.

Du hast eine Raketenwand gebaut und deine Schauspielerin scheinbar schwerelos gemacht – wie bist du an diese ungewöhnlichen technischen Herausforderungen herangegangen?

Das konnte ich natürlich nicht alleine machen, das haben wir im Team geplant und gebaut. Zuerst haben wir kleine Papier Modelle gefaltet, um zu sehen welche Proportionen (Mensch zu Rakete) am besten passt. Nachdem das geklärt war, suchten wir nach Räumlichkeiten, wo wir das aufbauen können, wir benötigten eine Raumhöhe von mind. 6 Metern! Zum Glück durften wir das in einem Proberaum im Landestheater aufbauen, aber wir hatten nur 4 Tage Zeit, Aufbau, Dreh und Abbau, das war eine ziemliche Herausforderung. Die Wände waren extrem leicht und konnten auch nichts tragen, deshalb war auch wichtig, dass die Astronautin die Wände nicht berührt. Die Astronautin haben wir dann an einem Haken von der Decke gehängt und ein Industriekletterer hat sie über Umspannrollen gesichert und nach oben gezogen oder dann „schwerelos“ nach untern kommen lassen.

Welche Rolle spielt Innsbruck in der Geschichte – als Ort, als Kulisse, vielleicht sogar als
Akteur?

Innsbruck übernimmt hier den Part des Zuhauses, oder besser gesagt ein Teil des Zuhauses, da ein Zuhause ja auch sehr stark mit der Familie zusammenhängt. Aber eventuell kennt man das Gefühl, wenn man mal länger im Urlaub ist und bei der Rückfahrt oder Rückflug fühlt es sich so besonders an sobald man die Stadt Innsbruck und die Nordkette wieder sieht, da kommen dann gleichzeitig alle schönen „Zuhause-Gefühle" in einem Hoch. Man freut sich darauf, wieder in die Wohnung zu gehen, am Abend eventuell die Freunde oder Familie wieder zu treffen und ich finde, Innsbruck spielt diese Rolle des „Zuhauses“ extrem gut!

Der Film erzählt von großen Träumen, aber auch von Selbstzweifeln – welche Botschaft möchtest du damit jungen Menschen mitgeben, gerade auch Mädchen und junge Frauen?

Ja da geht es natürlich schon sehr um die Botschaft an sich zu glauben. Ich denke, dass jeder von uns  immer wieder mit Zweifeln zu kämpfen hat und wenn man mal einen Weg einschlägt, der besonders schwierig ist. Das ist es natürlich umso mehr, sobald man alleine diesen Weg beschreitet, ohne Freunde, Familie, dann ist es noch wichtiger weiterhin daran zu glauben, dass das der richtige Weg ist.

Bei jungen Frauen gibt es natürlich noch viel mehr Gründe zu zweifeln, vor allem in Zeiten wo politisch auch sehr viel in eine Richtung entschieden wird, die einen eh schon extrem langsamen und langwierigen Prozess in Richtung Gleichberechtigung wieder um Jahre zurückwirft. Aber auch hier sollte man nicht aufhören, daran zu glauben, dass es weitergeht und besser wird. Ohne diesen Glauben hat man schon verloren.

Welche Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz findest du für deinen Job als Filmemacher wirklich spannend – und wo, denkst du, sollte man lieber vorsichtig sein?

Da sollte man glaube ich überall vorsichtig sein, die KI übernimmt in Windeseile so viele Parts in so vielen Branchen und natürlich auch in Filmgeschäft. Spannend finde ich alles, was da passiert, es kann sehr hilfreich sein, vor allem für Filmemacher mit begrenzten Mitteln, wie wir es sind.

Für uns wird es in Zukunft sehr wichtig sein, selbst gute Ideen zu haben, zu wissen wie man diese umsetzt und diese dann mit Hilfe der KI eventuell günstiger und schneller umsetzen zu können.

Filmemachen mit Zukunft: KI, Interaktion & neue Perspektiven

Im Rahmen der Premiere steht auch Innsbrucks Filmszene im Mittelpunkt: Bei einem begleitenden Gespräch wird diskutiert, wie neue Technologien wie Künstliche Intelligenz das Storytelling verändern – etwa durch smarte Skriptentwicklung oder interaktive Elemente per QR-Code. Was bleibt: Die Leidenschaft fürs Erzählen. Und die Sehnsucht, die einen manchmal sogar bis ins All treibt.

Für alle, die nicht live bei der Premiere und dem Gespräch dabei sein können, ein kleiner Tipp am Rande: Der Film wird nach der Premiere auch online verfügbar sein.

Noch mehr Film aus Innsbruck?

Yes, please! Ob sozialkritisch, verspielt oder visuell experimentell – in Innsbruck wird Kurzfilm groß gedacht. Wir haben für dich eine YouTube-Playlist zusammengestellt mit weiteren sehenswerten Projekten aus der Region.

Premiere im Leokino – Tickets zu gewinnen!

Die große Premiere von „Zu den Sternen und zurück“ findet am 11. Juni im Leokino Innsbruck statt – inklusive Filmgespräch, Einblicken hinter die Kulissen und kreativen Extras wie Storyboards und originalen Setbildern in der Lobby.

Gewinnspiel

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