24StundenMarsch4
Bianca Gasser
12. August 2015
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Der zweite 24-Stunden-Marsch im Sellraintal

Abwechslungsreiche Wanderpfade, perfektes Wetter und Vollmond – Optimale Bedingungen für den 2. Sellraintaler 24-Stunden-Marsch. Am 31. Juli 2015 wollten es 120 Bergwütige wissen und an ihre körperlichen Grenzen geführt werden. Wir, Sabrina und Bianca, waren für euch dabei…

Über 50 km, 3500 Höhenmeter und 24 Stunden – das waren die Eckdaten des 2. Sellraintaler 24-Stunden-Marsches. Die 120 Teilnehmer trafen sich am 31. Juli 2015 um 18 Uhr beim Gemeindehaus St. Sigmund-Praxmar, wo der Start von Bergführer Thomas Haider, ÖAV-Präsident Andreas Ermacora und Bürgermeister Karl Kapferer eingeläutet wurde.

18 Uhr:

In Reih und Glied marschierte die gut gelaunte Wandertruppe Richtung Sonnbergalm, wo die erste große Trinkpause geplant war.

120 Teilnehmer marschierten im Zick Zack nach oben ©Gasser/Peer

120 Teilnehmer marschieren im Zick Zack nach oben. ©Sabrina/Bianca

Wandern in der idyllischen Berglandschaft des Sellraintales ©Gasser/Peer

Wandern in der idyllischen Berglandschaft des Sellraintales. ©Sabrina/Bianca

Nach 2,5 Stunden erreichten wir die erste Hütte - die Sonnerbergalm im Sellraintal ©Gasser/Peer

Nach 2,5 Stunden erreichten wir die Sonnbergalm. ©Sabrina/Bianca

Mondscheinwanderung durch die Nacht

Das Wetter meinte es gut mit uns und so konnte uns der Vollmond die Nacht versüßen. Bei optimalen Temperaturen durften wir an einer romantischen Mondscheinwanderung teilnehmen, die man so wahrscheinlich nur selten erlebt. 120 Stirnlampen beleuchteten unsere Wanderpfade, von unten strahlte uns das erleuchtete Inntal entgegen und von oben blinzelte uns der Vollmond zu – ein Erlebnis der Sonderklasse.

Vollmondstimmung im Sellraintal ©Gasser/Peer

Vollmondstimmung im Sellraintal ©Sabrina/Bianca

Mitten in der Nacht waren zwei Verpflegungsstationen geplant. Um 2 Uhr versorgte uns die Feuerwehr in St. Quirin mit heißen Würsteln und um 4:30 Uhr wurden wir in Gries im Sellrain mit Kuchen und Kaffee belohnt. Hier konnten wir auch schon langsam den Sonnenaufgang beobachten:

Sonnenaufgangsstimmung ©Gasser/Peer

Sonnenaufgangsstimmung in Gries im Seilrain. ©Sabrina/Bianca

An dieser Stelle verabschiedeten wir uns von der Wandercrew – unsere Körper streikten langsam, aber sicher – für uns hieß es leider: „Ab ins Bett!“.

Die Tages-Etappe

Die Route führte die anderen tapferen Teilnehmer weiter Richtung Alpengasthof Praxmar, wo sie ein wohlverdientes Frühstück genossen. Nächstes Highlight war schließlich die Lampsenspitze mit 2875 m Seehöhe. Der höchste Punkt der Tour war hier geschafft – ab hier ging es nur noch bergab (was nicht heißen soll, dass das leichter sei). Am Weg nach unten wurde pünktlich zur Mittagszeit in der Pforzheimer Hütte das Mittagessen verspeist. Die Müdigkeit wurde bei allen Teilnehmern immer größer und die körperlichen Gebrechen waren kaum mehr zu ignorieren. So mancher müde Bergsteiger nutzte hier deshalb die Chance und schloss für eine paar Minuten seine Äuglein. Nachdem das Mittagsmahl seine Wirkung zeigte und neue Kräfte zur Verfügung standen, wurde die letzte Etappe Richtung Ziel angegangen.

Der Zieleinlauf

Schon eine Stunde früher als geplant, um 17 Uhr, konnten wir schließlich die verbliebenen 105 Gipfelstürmer im Ziel, in der Gleirschalm, empfangen. Müde Augen, schwere Beine, Blasen an den Zehen und schmerzende Gelenke – der 24-Stunden-Marsch hat bei jedem seine Spuren hinterlassen.

Auch die Bergrettung, das Schlusslicht, war froh nach 23 Stunden im Ziel anzukommen. © Gasser/Peer

Auch die Bergrettung, das Schlusslicht, war froh nach 23 Stunden im Ziel anzukommen. ©Sabrina/Bianca

Barbaras Füße verlangten nach einer Abkühlung. ©Gasser/Peer

Barbaras Füße verlangten im Ziel nach einer wohlverdienten Abkühlung. ©Sabrina/Bianca

Auch Daniel und Jando waren sichtlich stolz auf ihre Leistung. ©Gasser/Peer

Auch Daniel und sein treuer Gefährte waren sichtlich stolz auf ihre Leistung und Jando nutzte jede Chance für ein kurzes Schläfchen. ©Sabrina/Bianca

Trotz Müdigkeit und so mancher schmerzenden Stelle war in der Gleirschalm eine gemütliche Stimmung eingekehrt. Jedem Einzelnen war die Erleichterung und der Stolz ins Gesicht geschrieben, das Ziel nun endlich erreicht zu haben. Alle waren glücklich über die vollendete Mission und wir freuten uns mit. Gratulation an alle TeilnehmerInnen für ihre außerordentliche Leistung beim 24-Stunden-Marsch, die ohne entsprechender Vorbereitung mit Sicherheit nicht möglich gewesen wäre!

Auch wir erhielten das Abzeichen des 24-Stunden-Marsches, worüber wir uns sehr freuten. ©Gasser/Peer

Auch wir erhielten das Abzeichen des 24-Stunden-Marsches, worüber wir uns sehr freuten. ©Sabrina/Bianca

 

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