Der Frühling ist da, die Schneeschmelze in den Bergen hat eingesetzt. Im Tal blühen die Frühlingsblumen und die Bäume, während auf den Bergen rund um Innsbruck noch Winter herrscht. Doch in diesen Wochen geht es dem Schnee auch hoch oben an den Kragen. Dann erkennt man oft Bilder auf den Berghängen, die der Schnee auf die Felsen zeichnet. Wir nennen sie "Ausaperungsfiguren".
Ob Nordkette, die Serles oder der Patscherkofel: Im Frühling werden viele verschiedene Figuren auf unseren Bergen sichtbar. Sie kehren meist auch jedes Jahr aufs Neue zurück. Die Schneeschmelze lässt die Felsen wieder hervortreten. Mit ein bisschen Fantasie erkennt man darin die "Ausaperungsfiguren". Sie sind erfahrenen Innsbruckern oft ein Begriff, jüngeren Generationen aber nicht mehr so sehr. Ein guter Grund, unser Wissen über die altbekannten Ausaperungsfiguren wieder aufzufrischen. Ihr Name kommt übrigens vom Wort "aper". Es beschreibt den Zustand des Schnees, wenn es wärmer wird: weich und oft nur noch in Resten vorhanden.
Der Falkenträger
Ich bin in Mühlau bei Innsbruck aufgewachsen, wo ich schon früh mit einer der bekanntesten der Figuren bekannt gemacht wurde: dem Falkenträger.
Er erscheint jedes Jahr konstant an gleicher Stelle unterhalb des Grats zur Rumer Spitze. Je nachdem wie hart der Winter war, ist er manchmal schon Anfang April zu sehen, manchmal erst im Mai. Für mich als kleines Kind war es immer schön am Weg zur Volksschule über die Mühlauer Pfarrkirche hinaufzzuschauen zur Nordkette um den Falkenträger zu sehen. Mit dem Falken auf der Hand und dem Barett mit Feder ist er eigentlich leicht zu erkennen. Wenn man ihn einmal gefunden hat, dann wird man wohl jedes Frühjahr daran denken wenn man auf unsere schöne Nordkette blickt. Für alle, die ihn nicht gleich erkennen, gibt es weiter unten die Auflösung.