Loacker Latte Art

Kaffee machen ist eine Kunst. Klar, morgens ist einem alles recht, solange man irgendwie aus dem Bett und in den Tag kommt. Aber wo der Genuss groß geschrieben wird, befindet man sich schnell südlich des Brenner. Denn wahre Kaffeekultur, die kommt eben aus Italien. Aber auch im Herz der Alpen lässt sich die italienische Lebensfreude mittlerweile gern genießen. So auch am Sparkassenplatz in Innsbruck, wo kürzlich der weltweit achte Loacker Flagship Store seine Pforten öffnete.

Loacker? In Italien seit 1925 längst kein Fragezeichen, sondern feine Waffelwaren und andere süße Versuchungen (Eis, Creme, Schokolade). Weil köstliches Kleingebäck sich aber eben so vortrefflich zum Kaffee gesellt, serviert Loacker den Espress-Urlaub für zwischendurch als Kaffee mit Waffelbegleitung. Und hat dafür sogar eine eigene Röstung geschaffen: Fein schokoladig, nussig und aromatisch vollmundig. Italienische Kaffeefreude in Reinstform – dolce vita in Innsbruck.

Lattenvergleich.

Was einen richtig guten Kaffee dabei wirklich ausmacht, wurde bei der zweiten Loacker Coffee & Latte Art Competition vergangenen Freitag  unter Beweis gestellt. Eigens angereist sind Baristas (Kaffeespezialisten) aus allen acht Loacker Stores, um sich in der hohen Kunst des Kaffeezauberns zu messen. Moderiert wird das Event von der quirligen Life Radio Moderatorin Kathi. Die ist bekennende Frühaufsteherin (Life Radio Morning Show) und koffeinhaltiger Kolibri nach Eigendefinition – ohne Kaffee geht gar nix. In der Jury vier Hochkaräter: Hartmut, der Loacker Regional Manager höchstselbst. Außerdem Moritz, Röstmeister der Loacker Haus- und Hofrösterei Caroma. Als technischer Kritiker steht Dragan direkt an der Maschine. Er ist erfahrener Barista und Trainer für alle, die es noch werden wollen. Und dann bin da noch ich, schlafloser Kaffeeliebhaber und Hobbybarista – heute als Vertretung der breiten Öffentlichkeit mit dabei.

Bewertet wird nach strengen Regeln: Technik, Extraktion, Komposition und visuelle Präsentation. Dabei haben die Teilnehmer je acht Minuten Zeit um in Vorrunde und Finale je sechs Kaffeevariationen zu präsentieren (2 Espressi, 2 Macchiati, 2 Cappuccini). Weil aber selbst der versierteste Barista spätestens nach drei bis vier Espressi nervös wird, werden die feinen Kreationen nach dem Urteil der Jury im Publikum verteilt. Die Zuschauer zeigen sich begeistert und das Postkartenwetter zieht alle Register: Ein bisschen fühlt man sich wie auf einem Open Air Kaffee Festival. Und irgendwie ist es das ja auch.

 

Loacker Latte Art Kreation

Latte Art Kreation mit Farnblatt und Loacker Waffelbegleitung

Cremissimo.

Für einen perfekten Kaffee braucht ein geübter Barista etwa eine Minute. Dabei muss jeder Handgriff sitzen und das erfordert Übung. Viel Übung. Unter den wachsamen Augen von Jury und Zuschauern werden Leistungsdruck und Lampenfieber mitunter groß. Hochkonzentriert überreicht der erste Teilnehmer seine Espressi. Die Konzentration treibt ihm funkelnde Schweißperlen auf die Stirn, seine Hände zittern als er die Tassen abstellt. Es ist seine erste Latte Art Competition. Für Nervosität jedoch kein Anlass, die Extraktion ist perfekt: Haselnussbraune Farbe, kräftiges Aroma und stabile Crema. Dafür müssen viele Faktoren zusammenspielen, weiß Hartmut zu berichten: Kaffeemenge und Mahlgrad, das richtig dosierte Tampern (Pressen) im Siebträger, Wassertemperatur (90-92°C) und Laufzeit der Extraktion (etwa 25 Sekunden). Erst dann sind die Voraussetzungen für ein perfektes Kaffeeerlebnis gegeben. Publikum und Jury sind sich hier schon in der Vorrunde einig: Das Niveau ist beachtlich, die Teilnehmer famos, der Kaffee perfekt.

 

Die Jury bei der Loacker Competition.

Hochkonzentriert urteilt die Jury über die Kaffee-Kreationen (v.l.n.r.: Chris (IBK-Blog), Moritz (Caroma) und Hartmut (Loacker)).

Con Latte.

Die wahre Kunstfertigkeit der Teilnehmer offenbart sich aber erst bei den Latte Art Kompositionen. Denn ein Barista extrahiert nicht nur exzellente Espressi, er ist auch ein Virtuose am Milchkännchen. Befüllt werden diese heute mit feiner Vollmilch (3.5%) von der Erlebnis Sennerei Zillertal. Der perfekte Milchschaum kommt dabei aber nicht vom Fettgehalt, erklärt Röstmeister Moritz. Das Eiweiß in der Milch macht den Schaum nämlich erst stabil. Warum? Der heiße Dampf der Schaumlanze verändert die Protein-Molekülverbindungen in der Milch und macht den Schaum so überhaupt erst möglich.

Bei 60 bis 70 Grad Idealtemperatur bekommt die Milch dann einen frischen, süßlichen und besonders cremigen Charakter. Der erfahrene Barista erkennt das bereits am Glanz der Milch im Kännchen. Dann geht es um viel Feingefühl, Timing und Präzision – Latte Art schütte(l)t man nämlich lässig aus dem Handgelenk. Eine echte Herausforderung, denn ein Fehler bedeutet alles von vorn: Espresso, Milchschaum und Latte Art. Aber die Teilnehmer sind vom Fach. Unzählige Farnblätter, Herzen und Schwäne wandern über den Jurytisch und ins Publikum. Bewertet werden Kontrast der Zutaten, Konsistenz des Milchschaums, Symmetrie und Position der Kreation sowie das Gesamtbild der Präsentation. Nur vier schaffen es in die Finalrunde, nur ein Barista kann gewinnen. Hauptpreis der diesjährigen Competition: Eine Reise in ein Kaffee-Herkunftsland mit Besuch der Plantagen vor Ort. Bildungsreise sozusagen.

Siegerfoto der Latte Art Competition

Jury, stolze Gewinner und Maskottchen Mestolo bei der Loacker Coffee & Latte Art Competition 2018

Che bontà!

Den Beruf Barista gibt es eigentlich nicht. Es ist viel mehr die besondere Leidenschaft und Hingabe, die den Liebhaber zum Connaisseur macht. Fundiertes Wissen und Erfahrung im Umgang mit der Bohne trennen den Barista vom einfachen Barkeeper. Bei der Loacker Coffee & Latte Art Competition am Innsbrucker Sparkassenplatz wurde das einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Für die Jury eine echte Herausforderung, doch am Ende kann Marisa die Leistungsschau der Kaffeekünstler für sich entscheiden. Mit 197.335 von 210 möglichen Punkten absolute Spitzenleistung. Zur Feier gibt es italienischen Prosecco und ein paar Loacker Waffeln. Als zwei Jugendliche im Publikum sich lautstark an der knusprigen Cremeschnitte erfreuen, liefern sie uns in der Jury die Antwort auf eine viel diskutierte Frage des Tages: Ob und wie man den italienischen Loacker-Leitspruch „Che bontà!“ wohl am Besten übersetzen kann. Und „Wie geil!“ trifft es da eigentlich ganz gut.

 

(Anm.: Die Fotos in diesem Beitrag wurden uns von Loacker zur Verfügung gestellt.)

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