Das Stift Stams hat eine lange Tradition und wurde im Jahr 1273 von Graf Meinhard II von Tirol erbaut. Ein Museum wurde im Spätherbst im Kloster eröffnet und ich habe mich vor Ort ein wenig umgesehen.Das Stift sollte als Begräbnisstätte der Grafen von Tirol dienen. Das Mutterkloster war die Zisterze Kaisheim in Bayern und unter Abt Heinrich von Hochstetten hielt der Konvent im Jahr 1273 Einzug in Stams. 1295 starb Graf Meinhard II und wurde in der Fürstengruft im Kloster mit seiner Frau begraben. Diese befindet sich in der Stiftskirche, die seit 1984 eine Basilika minor ist.
Basilika
Die Fürstengruft ist die repräsentative Gedenkstätte der Tiroler Landesfürsten. Lebensgroße, geschnitzte Figuren die vergoldet sind stehen in den Bögen der Gruft und zeigen Anna von Braunschweig, Friedrich mit der leeren Tasche, Graf Heinrich von Tirol, Kaiserin Bianca Maria Sforza, die zweite Gemahlin Maximilians I, Erzherzog Sigmund den Münzreichen, Elenore von Schottland, Elisabeth von der Pfalz und den Grafen Meinhard II von Görz-Tirol. Die Fürstengruft ist, neben einem Rosengitter über dem Rundbogen der Heilig-Blut-Kapelle, Ausgangspunkt der wöchentlichen Führungen durch das Kloster. Diese finden immer Donnerstags statt.
Der Hochaltar der Basilika ist besonders sehenswert. Er wurde vom Künstler Bartlmä Steindle Anfang des 17. Jahrhunderts geschaffen. Der frühbarocke Lebensbaumaltar zeigt über 80 aus Holz geschnitzte und zum großen Teil vergoldete Figuren, die auf dem Lebensbaum gruppiert sind. Mit einer Höhe von 19 Metern ist er wirklich imposant.
Die Fürstengruft mit den lebensgroßen Figuren der Ruhenden
In der Basilika
Blick Richtung Hochaltar in der Basilika
Der Hochaltar in der Basilika des Stiftes
Detail aus dem Lebensbaum-Hochaltar
Bernardisaal
Der Bernardisaal ist der zweite Punkt der Führung durch das Kloster. Der prunke Saal wurde früher so wie heute als Veranstaltungsraum genutzt. Eine Art Balkon unter der Decke diente früher den Musikern als Arbeitsplatz um im Saal selber keinen Raum der Feiernden zu besetzen.
Der prunkvolle Bernardisaal
Museum
Das Museum wurde Anfang November eröffnet und ist die letzte Etappe der Klosterführung. Zahlreiche Exponate der umfangreichen Sammlung des Zisterzienserklosters kann man hier bestaunen. Prunkvolle Messgewänder, Gemälde, uralte Möbel und zahlreiche Handarbeiten aus Gold und Silber sind hier zu bestaunen. Auch außergewöhnliche Dinge wie einen astronomischen Tisch aus dem 15. Jahrhundert oder Auszüge aus der alten Klosterapotheke kann man entdecken. Die ausgestellten Stücke sind alle sehr gut gekennzeichnet und mit Informationen versehen. Ein Film über das Leben im Kloster kann angesehen werden. Hier endet auch die Klosterführung.
Diverse Möbelstücke aus der Klostergeschichte
Holzaltar im Museum
Ein Video über das Klosterleben wird gezeigt
Umfangreiche Büchersammlungen
Der Astronomische Tisch aus dem 15. Jahrhundert erstaunt die Besucher.
Orangerie
Nach der Klosterbesichtigung kann man noch in der Orangerie Stift Stams einkehren und etwas essen oder trinken. Neben regionalen Gerichten gibt es auch eine große Auswahl an Weinen, welche der Gastronomie die Prämierung „Weinwirt des Jahres 2015“ einbrachte.
Öffnungszeiten:
- Montag – Samstag 10:00-22:00 Uhr (Warme Küche 11:00-21:00 Uhr)
- Sonn- und Feiertage 10:00-18.00 Uhr(Warme Küche 11:00-17.00 Uhr)
Der schöne Bereich rund um die Orangerie
Blick über den Gastgartenbereich der Orangerie zu den zwei Türmen
Bildungseinrichtungen
Das Stift Stams ist auch bekannt für seine Bildungseinrichtungen. Das bekannte Skigymnasium Stams ist hier zu finden und bietet neben einem Oberstufenrealgymnasium auch den Zweig der Handelsschule. Weiters gibt es das Meinhardinum Stams, ein Gymnasium, das im ehemaligen, umgebauten Kornspeicher untergebracht ist. Die kirchliche pädagogische Hochschule Edith Stein befindet sich auch auf dem Gelände.
Klosterladen
Ebenfalls in der Orangerie findet man den Klosterladen mit zahlreichen Informationen zum Kloster selber und vielen vor Ort hergestellten Produkten wie Schnäpsen, Likören, Marmelade und Honig. Drei mal in der Woche gibt es frisches, selber gebackenes Brot zu kaufen, dass von Ordensbruder Franz hergestellt wird.
Anreise
Das Stift Stams erreicht man direkt über die Inntalautobahn A12. Von der Ausfahrt Mötz und über die Bundesstraße Richtung Stams erreicht man das Kloster in wenigen Minuten. Der Weg zum Kloster ist bestens beschildert. Mit der S-Bahn S2 erreicht man den Ort Stams von Innsbruck im Stundentakt.
Klosterführungen
- Oktober bis Mai – jeden Donnerstag 16:00 Uhr (Treffpunkt: Klosterladen) und nur auf Anfrage ab 10 Personen!
- Juni bis September: Montag bis Samstag von 9:00 bis 11:00 Uhr und von 13:00 bis 17:00 Uhr, Sonntag und an Feiertagen von 13:00 bis 17:00 Uhr
Die Welcome Card ist im Stift gültig. Mit ihr gibt es die Klosterführung zum halben Preis.
Stift Stams mit Blick Richtung Oberland