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Seit 1777 wird in Tirol mit ihren Produkten geputzt und gebetet. Die Seifen aus dem Haus dieser Familie sind ähnlich legendär wir ihre Kerzen. Die Rede ist von der Familie Walde und ihren Erzeugnissen. Ein Familienunternehmen, das alle „Stürme“ überstanden hat und sich immer noch kerngesund präsentiert. Eine Erfolgsgeschichte, Globalisierung hin oder her.

Für mich hat der Name Walde schon von Kindesbeinen an einen attraktiven Klang. Als Kind schätzte ich die Walde-Kekse über alles. Die Walde-Seifen verwendete schon meine Großmutter jeden Dienstag, wenn sie Waschtag hatte. Und Alfons Walde ist jener Tiroler Maler, den ich sehr schätze, ja sogar verehre. Alles „Walde“, die von jenen drei Brüdern abstammen, die Mitte des 18. Jahrhunderts von der Lausitz nach Innsbruck einwanderten. Aber ich will hier nur auf jenen Familienzweig eingehen, der sich seit 1777 der Seifen- und Kerzenproduktion widmet. Die Seifensieder-Walde aus St. Nikolaus.

Die Innstraße in St. Nikolaus. Hier begannen die Walde vor rund 250 Jahren mit der Seifenherstellung.

Die Innstraße in St. Nikolaus. Hier begannen die Walde vor rund 250 Jahren mit der Seifenherstellung.

Nur eine Handvoll Innsbrucker Familien kann für sich in Anspruch nehmen, den letzten und vielleicht schönsten Adelstitel einer bürgerlichen Gesellschaft führen zu dürfen: Das Prädikat ,alteingesessen‘. Zu diesem „Bürgeradel“ zählt für mich zuallererst die Familie Walde mit ihrem Stammhaus im ältesten Stadtteil Innsbrucks, in St. Nikolaus. Eine Seifensieder- und Kerzenzieher-Dynastie, die allen Widrigkeiten zwei Jahrhunderte lang getrotzt hat. Und, das ist mir besonders wichtig, die immer noch ausschließlich in Tirol produziert. Da wurde nie überlegt wegen eines vielleicht höheren Profites nach China ‚auszuwandern‘.

Walde-Seifen werden seit 10 Jahren in Arzl produziert.

Walde-Seifen werden seit 10 Jahren in Arzl produziert.

Der Aufstieg der Walde-Brüder, die vor 250 Jahren aus der deutschen Lausitz eingewandert waren, begann mit der Beleuchtung der Stadt Innsbruck. Aus den erfolgreichen Beleuchtern wurden bald schon genauso erfolgreiche Geschäftsleute. Sie kauften damals schon in der Innstraße in Innsbruck-St. Nikolaus jene Häuser, die später als Produktionsstandort dienten und noch heute der Stammsitz der Familie Walde sind. Kaum zu glauben: bis vor 10 Jahren wurden hier noch Seifen und Kerzen hergestellt.

Walde-Seifen in verschiedenen Formen und immer mit wunderbarem Duft

Walde-Seifen in verschiedenen Formen – immer wunderbar duftend.

2005 übersiedelte Walde von der Innstraße in das Arzler Gewerbegebiet, wo heute 35 Mitarbeiter Seifen und Kerzen herstellen. Der Umzug fällt auch in eine Zeit, in der Walde seine eigene Marke quasi neu erschuf.Tiroler Reine, die neue Seifen-Kollektion aus dem Hause Walde, entwickelt sich sozusagen vor unseren Augen zu einem Erfolg. Und zeigt beispielhaft auf, wie sich ein Familienunternehmen neu erfinden kann.

Die Seifen mit dem Duft Tirols

„Die Tiroler Reine ist eine Idee von Therese Fiegl“, sagt Peter Walde, der heutige Chef des Unternehmens bescheiden. Fiegl setzt seit langem auf regionale Produkte, ist in Tirol vor allem durch die Bauernkiste bekannt geworden und hat auch die ,Tiroler Edle-Schokoladen‘ entwickelt. Nun wollte sie quasi zur Abrundung ihres Angebotes auch noch eine Seife, die ihren regionalen Produktvorstellungen entsprach.

Die Idee zur 'Tiroler Reine' stammt von Therese Fiegl, Peter Walde setzte die Idee dann in die Realität um.

Die Idee zur ‚Tiroler Reine‘ stammt von Therese Fiegl, Peter Walde setzte die Idee dann in die Realität um.

„Wir haben dann gemeinsam mit Therese eine Seife entwickelt, die Tirol widerspiegelt“, sagt Walde. Dabei sollte es um Düfte gehen, um olfaktorische Erinnerungen an Innsbruck und das Land Tirol. Zudem stellen die Namen der Seifen-Collection wie Almrose, Holunder, Gletschermilch oder Vergissmeinnicht einen regionalen Bezug zum Heiligen Land her. Die vielleicht überzeugendste Verbindung zu Innsbruck ist jedoch die Produktion dieser Seifen. Sie werden – wie alle Walde-Produkte – ausschließlich in der Hauptstadt der Alpen hergestellt. Erst damit, davon ist Walde überzeugt, werden sie zu jenem regionalen Produkt, das von immer mehr Konsumenten geschätzt und auch gekauft wird.

Der Seifenladen von Walde in der Innstraße in St. Nikolaus. Umgeben von uraltem Gewölbe wird hier die gesamte Angebotspalette präsentiert.

Der Seifenladen von Walde in der Innstraße in St. Nikolaus. Umgeben von uraltem Gewölbe wird hier die gesamte Angebotspalette präsentiert.

Auch die Entwicklung des ,Seifen-Designs‘ wurde quasi als Familienaufgabe betrachtet. Peters Tochter Lisa, eine erfolgreiche Textil-Designerin, und Bruder Martin Walde, ein Künstler, erarbeiteten das Design. „Uns wurde schon oft gesagt, dass wir eigentlich eine iPhone-Seife entwickelt hätten“, lacht Peter, „aber das war nicht das Ziel.“

Das erklärte Ziel dieser Innovation hat die Seifen-Manufaktur jedenfalls schon erreicht: Die Tiroler Reine wurde zu einem tollen Verkaufserfolg. Was den innovativen Unternehmen aber ganz besonders freut: „Unsere Tiroler Reine ist zu einem Geschenkprodukt geworden. Und wenn das erreicht wird, ist viel erreicht.“

Das altehrwürdige Geschäft der "Tiroler Wachszieher und Lebzelter" in der Pfarrgasse gehört ebenfalls zum Walde-Familienunternehmen.

Das altehrwürdige Geschäft der „Tiroler Wachszieher und Lebzelter“ in der Pfarrgasse gehört ebenfalls zum Walde-Familienunternehmen.

Den Duft Innsbrucks und Tirols gibt es natürlich in den beiden Walde-Geschäften in Innsbruck zu kaufen: Im historischen Firmensitz an der Innstraße in St. Nikolaus oder in der Pfarrgasse, in unmittelbarer Nähe des Innsbrucker Domes: im altehrwürdigen Geschäft der „Tiroler Wachszieher und Lebzelter“. Aber auch im Internet gibt’s dieses unvergleichliche Tiroler Souvenir: Beim Walde-Webshop selbst und sogar der kleine, aber feine deutschen Internetshop wohlgeraten.de führt die exquisiten Seifen aus Innsbruck ebenfalls.

Und hier einige nützliche Links:

Die Firma Walde

Tiroler Reine

Tiroler Reine im Internet-Shop

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