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Wenn man mit der Bahn in Innsbrucks Hauptbahnhof einfährt, kann man gar nicht anders als auf umliegenden Berge zu schauen. Die Stadt liegt zwischen der felsigen Nordkette und dem, vom Bahnhof nur als sanften Hügel erkennbaren, Patscherkofel im Süden. Davor ragt ein elegant geformter Turm in die Luft. Auf den zweiten Blick für den einen oder anderen Sportbegeisterten leicht erkennbar: die Bergisel Sprungschanze. Hier heben jedes Jahr im Zuge der Vierschanzentournee im Januar die Größen des Skispringens ab. Und manchmal auch im Sommer. Starren ist also erlaubt. Dabei nur nicht vergessen auszusteigen! 

Bergisel mit Serles im Hintergrund. Foto: Innsbruckphoto

Bergisel mit Serles im Hintergrund. Foto: Innsbruckphoto

Man könnte soweit gehen zu behaupten, dass in Innsbruck das Panorama überall gut ist. Schließlich sind die Berge an irgendeinem Zeitpunkt des Tages immer in perfektem Licht und je nach Jahreszeit und Wetter, stimmt auch der Panoramablick. Den schönsten Blick auf die Stadt hinab hat man von der Nordkette, oder meiner Meinung nach, wenn man von der Autobahn aus dem Süden kommend nach Innsbruck abfährt. Bis jetzt. Jetzt weiß ich, dass der Blick nochmal übertrumpft werden kann. Und zwar vom Bergisel Sky Restaurant im Turm der Sprungschanze.

Skigesprungen wird am Bergisel seit 1927, ein Jahr später mit Anlaufturm, der in den Jahrzehnten danach immer wieder durch neuere Modelle ersetzt wurde. Speziell für die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 wurde die Schanze immer wieder neu umgebaut. 2003 wurde dann schließlich der aktuelle Bau, von der irakischen Stararchitektin Zaha Hadid und ihrem Team entworfen, eröffnet. Die Sprungschanze gilt bis heute als eines der bedeutendsten Sportbauwerke in Österreich.

Vom 50m hohen Turm aus kann man die gesamte Nordkette bewundern und den Blick im Inntal auf und ab schweifen lassen. Auch nach Süden Richtung Serles thront man über den grünen Wäldern. Rund um den Bergisel führt der Panoramaweg zur Aussichtsplattform Drachenfelsen, den man vom Turm aus auch gut erkennen kann. Im englischsprachigen Lonely Planet Reiseführer wird sie als „celestial staircase“ beschrieben – eine himmlische Stiege. Auf Wikipedia findet man weitere klangvolle Spitznamen und Vergleiche wie zB: Golfschläger, Stöckelschuh oder für Phantasievolle: Kobra.

Am Dach des Turms kann man Frischluft schnappen und die volle Pracht der Berge genießen.

Am Dach des Turms kann man Frischluft schnappen und die volle Pracht der Berge genießen.

Blick ins Stadium

Blick ins Stadium

Mit einer kleinen Bahn geht hinauf zum Turm.

Mit einer kleinen Bahn geht’s hinauf zum Turm.

Mit einer kleinen Bahn geht hinauf zum Turm.

Na, wer erkennt die Kobrä Foto: Bergisel

Na, wer erkennt die Kobrä Foto: Bergisel

Genau hier am Bergisel fanden auch die vier Schlachten im Jahre 1809 statt, unter der Führung des Tiroler Helden Andreas Hofer. An dem kommt man bei einem Innsbruck-Besuch ohnehin nicht vorbei. Er war es, der die napoleonischen Franzosen und ihre Verbündeten, die Bayern hier mehrmals in die Flucht schlug. Eine dieser Schlachten ist auf dem Rundgemälde, das im Museum am Bergisel zu sehen ist, dargestellt.

In „1809“ wurde auch das Restaurant beim Eingang des Tirol Panorama Museums umgetauft, wo eine junges Küchenteam seit dem Sommer 2015 frischen Wind in die Gastronomieszene der Stadt bringt. Allein der Werbespruch „S’isch Mahlzeit“ verspricht einiges!

Bergisel Sky Frühstück & Snacks

Unter der Woche hat man bei einem ausgiebigen Frühstück (Buffet: 26,90€ pro Person inkl. Prosecco, oder ein kleines Frühstück um 6,90€) die Chance einen der drei Tische in der ersten Reihe Nord zu ergattern. Die haben den besten Ausblick, auch wenn alle anderen Tische ebenso die Sicht durch die verglaste Außenwand freigeben. Das Buffet (strategisch gut im hinteren Eck platziert) bietet diverse Fruchtsäfte, Bio-Tees, diverse Aufstriche, Weich- und Hartkäsesorten, Eierallerlei, Lachs, Schinken, Speck und Gemüse.

Frühstücksauswahl ala Autorin.

Frühstücksauswahl à la Autorin.

Erste Reihe im Cafe.

Erste Reihe im Cafe.

Buffet.

Buffet.

Deftigere Highlights der Speisekarte beinhalten Tiroler Kaspressknödel mit Apfelblaukraut (9,50€) oder ein Tafelspitz Bouillon mit Kräuterfritatten (4,80€) oder man gönnt sich einen Cappuccino (3,90€) mit einer Bergiseltorte, die mit einem knusprigen Blättchen Speck serviert wird. Und die der Form der Schanze nachgeahmt ist. Mahlzeit!

Bergiseltörtchen mit Speck!

Bergiseltörtchen mit Speck!

Show or No-Show

Ab Mai findet auf der Sprungschanze täglich zwischen 10-12 und 13-15 Uhr das sogenannte Schauspringen statt. Die Schauspringer tun also nicht nur so, sondern sie springen tatsächlich auf einem für die warme Jahreszeit geeigneten Untergrund aus bewässertem Keramik und Kunststoff. Die Sprungschanze ist aber auch bei Trainingsteams aus aller Welt beliebt und so kann es sein, dass mit etwas Glück auch eine Berühmtheit hier ihr Sommertraining absolviert. Natürlich immer nur bei geeignetem Wetter (und Wind).

Foto: Bergisel Sprungschanze

bergisel_sekt

Als Gruppe kann man auch ein Probesitzen auf dem Zitterbalken (das Start-Bankerl) vorab anfragen. Da dürfen sich dann alle, gut gesichert mit Kletterergurt und Seilen, einmal kurz auf den Balken setzen.

Foto: Bergisel

Foto: Bergisel

Ob Nervenkitzel oder Prosecco-Schwips muss hier jeder selbst für sich entscheiden. Der Panoramablick ist auf alle Fälle immer inklusive.

Weitere Infos zum Bergisel: www.bergisel.info 

Der Eintritt ist bei der Innsbruck Card (ab 24h um 39€) dabei oder kostet an der Kassa 9,50€ für Erwachsene (Kombiticket mit „DAS TIROL PANORAMA“ Museum: 14€). Verschiedene Vergünstigungen möglich.

 

Alle Fotos (sofern nicht anders gekennzeichnet): Lea Hajner 

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