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Rund um Innsbruck gibt es immer mehr Hofläden bei denen man gute Produkte direkt vom Bauernhof bekommt. Der Steiererhof Hofladen in Mieming liegt perfekt, um ihn nach einer leichte Wanderung zur Stöttlalm zu besuchen. Aus den mitgebrachten Lebensmitteln gibt’s unten noch eine Rezeptidee für ein herbstliches Gerstenrisotto!

Leichte Wanderung am Mieminger Sonnenplateau.

Leichte Wanderung am Mieminger Sonnenplateau

Zu Besuch am Steiererhof

Der Hofladen der Familie Grabner ist ein wahres Prachtexemplar. Liebevoll wird er täglich mit frischen Lebensmitteln bestückt, vieles stammt vom eigenen Hof, andere Produkte beziehen sie von bekannten Bauern aus der Region.

Die Geschichte, die zum heutigen Hofladen führt, ist eine turbulente. Andreas Grabner wurde als Vollwaise mit 17 bereits für volljährig erklärt, damit er den Hof der Familie offiziell übernehmen konnte. Kein einfaches Unterfangen als Jugendlicher.

Auf’s Huhn gekommen

Zum 20. Geburtstag bekam Carolin dann 100 Hühner geschenkt. Ein ungewöhnliches Geschenk? Sicherlich, aber auch ein richtungweisendes, denn es wurden schnell mehr. Heute leben rund 400 Masthühner im Stall. „Unsere zur Zeit rund 1.600 Legehennen tummeln sich neben dem Hühnerstall auch im Freigehege. Seit einiger Zeit bieten wir auf Bestellung auch frische Masthühner an. Wir haben dafür eigens einen neuen Stall eingerichtet mit eigener Hofschlachterei und Kühlhaus. Selbstverständlich alles nach den neuesten Hygienerichtlinien!“ erzählt Carolin. Wer hätte gedacht, dass ein Geburtstagsgeschenk soviel verändern kann?

Versorgt werden die Hühner täglich mit frischem Wasser und Futter vollautomatisch. “Unseren Tieren geht es sehr gut, auch wenn wir mal nicht zuhause sein sollten, was sehr selten vorkommt” erzählt Carolin. Wer sich selbst davon überzeugen will, darf sich auch im Stall hinter dem Haus umschauen.

Carolin und Andi Grabner in ihrem Hofladen.

Carolin und Andi Grabner in ihrem Hofladen

Aus den Eiern lassen die beiden schon seit Jahren Nudeln produzieren, erst später kam die eine eigene Hofschlachterei mit Masthennen dazu. Der Weg vom geräumigen Stall mit Auslauf ins Freie bis zur Schlachtung ist übrigens denkbar kurz. Die Mieminger Hühner werden zwischen acht und zehn Wochen alt. Zum Vergleich: bei vielen üblichen Betrieben werden sie bereits nach vier bis fünf Wochen geschlachtet.

Einkaufen im Hofladen

Aber auch wer mit Hühnern nur wenig am Hut hat, wird im Hofladen fündig. Wanderer kehren ein für einen Kaffee am Sonnenbankerl und frisches Gebäck, andere kommen vorbei um ihren Kartoffelvorrat wieder aufzustocken. Im Kühlregal gibt es frischen Fisch, Joghurt, Topfen, Milch, Butter und je nach Verfügbarkeit auch Käse und Speck. Das Angebot wechselt eben, so wie es ganz natürlich ist abseits von Supermärkten in denen immer alles vorhanden sein muss.

Bei meinem Besuch im Oktober kaufe ich endlich eine Packung Fisser Imperial Gerste. Von der alten Getreidesorte habe ich schon viel gehört, im Zillertal braut man Bier aus ihr. Diesmal möchte ich ein Risotto daraus machen. Also kaufe ich noch Speck, Bergkäse, eine wunderschöne dicke Knoblauchknolle und eine Zehnerpackung Eier. Die gibt es in Weiß und Braun, ich stelle sie mir bunt zusammen. Wie viel Freude das doch macht, im Vergleich zum Kauf einer geschlossenen Packung…

Das Steiererhof Hofladele

Das Steiererhof Hofladele

Wenn das Wetter es erlaubt spazieren die Damen auch raus.

Wenn das Wetter es erlaubt spazieren die Damen auch hinaus.

Am Wochenende gibts frisches Brot und Gebäck.

Am Wochenende gibt’s frisches Brot und Gebäck.

Zurück zuhause geht’s gemütlich ans Kochen. Für mich ein perfekter Abschluss nach einigen Stunden an der frischen Luft.

Gerstenrisotto aus Fisser Imperialgerste mit Ei

Zutaten

  • 100g Gerste (Fisser Imperial Gerste)*
  • 2 Eier*
  • getrocknete Steinpilze*
  • 2 EL Butter*
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe*
  • 100ml Schlagobers (Sahne)
  • 1 Schluck Wein zum Ablöschen
  • 1 Bund Suppengemüse
  • Gemüsebrühe (aus Abschnitten oder als Würzpaste*)
  • 2-3 Frühlingszwiebel
  • ein wenig Speck (z.B. vom Bauernhof Dismas in Mieming)*
  • ein wenig Bergkäse (z.B. Knolls Bergkäse aus dem Paznaun)*
  • Salz, Pfeffer

*Alle mit Sternchen gekennzeichneten Produkte habe ich im Hofladen bekommen.

Zubereitung

Für das Gerstenrisotto müssen zuerst die Zwiebel in kleine Würfel geschnitten werden, eine Knoblauchzehe kommt ebenfalls dazu. Dann wird das Suppengemüse klein gewürfelt (Karotte, Sellerie, Gelbe Rübe, Lauch). Die Abschnitte kommen in einen Topf mit 500ml Wasser und werden als Gemüsefond mit etwas Salz aufgekocht. Das ist die Basis, die dem Risotto später immer wieder hinzugefügt wird.

Jetzt geht’s los: zuerst die Pfanne erhitzen. Sobald sie warm ist kommt ein Stück Butter hinein. Zwiebel und Knoblauch darin dünsten (nicht braun werden lassen!), Gerste hinzugeben. Mit einem Schluck Weißwein ablöschen und mit Gemüsebrühe aufgießen. Dahin köcheln lassen und immer wieder Gemüsebrühe dazugeben, zehn Minuten köcheln lassen und dann die klein geschnittenen Gemüsestückchen dazugeben. Die Gerste braucht circa 30-40 Minuten bis sie weich ist. Sie darf aber ruhig bissfest bleiben!

In der Zwischenzeit den Bergkäse reiben und in etwa acht bis zehn Zentimeter große Plätzchen auf einem Backpapier verteilen. Die kommen bei 200 Grad in den Ofen (Grillfunktion). Dabeibleiben, sie verbrennen sonst leicht. Und sobald sie vollständig geschmolzen sind, herausnehmen und trocken abkühlen lassen. Den Speck kann man entweder in einer Pfanne anbraten, oder mit dem Käse am Backpapier im Backrohr mit anrösten. Er kommt erst zum Schluss zum Risotto.

Wenn die Gerste weich ist, Speck hinzugeben und mit dem Schlagobers abschmecken. Ein wenig noch mit Deckel ziehen lassen und in der Zwischenzeit die Eier im Wasser pochieren.

Am Teller drapieren und mit dem Käsecrouton und Frühlingszwiebel servieren. Ein Glas Wein dazu und der Tag ist rundum perfekt!

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