Irgendwie hab ich ein Déjà-vu: Lockdown 2.0. Dass wir das Beste daraus machen sollen, haben wir schon im Frühjahr gehört. Aber egal, wie abgedroschen und nervig es auch klingen mag, es ist wahr. Das „Beste“ daraus zu machen heißt aber für jeden etwas anderes. Der eine nützt die Zeit, um eine neue Sprache zu lernen, der andere stürzt sich ins Hometraining und wieder ein anderer versucht einfach nur nicht auszuflippen, wenn er/sie den tausendsten Geschwisterstreit schlichten muss. Wir alle setzen unsere Ziele ein bisschen anders.
Wie dem auch sei, Weihnachten rückt näher und vielleicht wird es dieses Jahr wirklich die stillste Zeit des Jahres. Wer weiß… Schön wird sie auf jeden Fall und vielleicht ist es ja auch eine Chance, manche Dinge etwas anders und weniger hektisch anzugehen. Wir zum Beispiel nützen die Zeit, um ein bisschen mehr zu basteln – das machen meine Jungs sonst nämlich eher nur im Kindergarten oder bei der Oma. Im Folgenden möchte ich euch ein paar Bastelideen vorstellen, die super easy funktionieren, und die Materialien, die ihr braucht, habt ihr sicher zuhause oder ihr findet sie bei einem Spaziergang im Wald.
LAST MINUTE ADVENTSKALENDER:
Beim Basteln lautet mein Motto: je unkomplizierter desto besser. Je weniger Material man dazu kaufen muss, umso lieber ist es mir. Vor allem jetzt, in Corona-Zeiten, wo nur Lebensmittelgeschäfte und Drogerien geöffnet sind, mag ich Bastelanleitungen, die mit Materialien auskommen, die man leicht bekommt oder ohnehin bereits zuhause hat. Genau das ist bei diesem „Upcycling-Adventskalender“ der Fall.
Was ihr braucht:
- Stock/Ast
- Schnur (wir haben Garn verwendet)
- 24 Kaffeefilter
- Locher
- Lochverstärkungsringe oder Tixo
- Kleber
- Schere
- (schwarzen) Stift
- Für die Rentiere: rotes, weißes und braunes Papier
- Für die Schafe: braunes Papier und Wattepads
So wird’s gemacht:
Für die Rentiere: Malt die Vorlage für die Geweihe auf braunes Papier, Kreise für die Nase auf rotes und Kreise für die Augen auf weißes Papier. Schneidet alles aus. Tipp: Wenn ihr Zeit sparen wollt, faltet das Papier und schneidet mehrere Kreise/Geweihe gleichzeitig aus!
Wie viel ihr von Geweih, Nase und Augen braucht, hängt davon ab, wie viele Rentiere und wie viele Schafe ihr machen wollt, insgesamt braucht ihr natürlich genug Material für 24 Kaffeefilter.
Für die Schafe: Reißt die Wattepads in der Mitte auseinander (für jedes Schaf braucht man fünf halbe Wattepads!). Auf das braune Papier malt ihr die Vorlage für den Kopf und schneidet diese aus. Außerdem braucht ihr noch pro Schaf vier dünne Streifen für die Beine.
Nun wird alles auf die Kaffeefilter aufgeklebt. Bei den Rentieren ist das ganz leicht und auch bei den Schafen klappt‘s problemlos. Hier müsst ihr nur zuerst die Beine und den Körper (also die fünf halben Wattepads) aufkleben und dann erst den Kopf. Zu guter Letzt bekommen unsere Schafe noch ein lustiges Gesicht und die Rentiere Pupillen aufgemalt.
RUDOLPH UND DIE KAFFEEFILTER
Nun kann man die 24 Kaffeefilter lochen. Damit sie allerdings nicht reißen, wenn sie gefüllt und schwerer sind, solltet ihr die Löcher unbedingt verstärken. Wir haben das mit Lochverstärker gemacht. Solltet ihr keine zuhause haben, klappt das auch mit Tixo. Klebt es dafür vor dem Lochen auf die Innenseiten der Kaffeefilter und locht anschließend die beklebte Stelle.
Nun könnt ihr die Schnur durch die gelochten Kaffeefilter fädeln und sie an den Stock hängen. Wir haben auf eine Schnur mehrere Tiere gehängt, aber das ist Geschmacksache und hängt natürlich auch ein wenig von der Länge eures Stocks ab. Macht es einfach so, wie es euch gefällt.
KRIPPE AUS NATURMATERIALIEN
Nach dem Christbaum ist die Krippe wohl das wichtigste „Weihnachtsaccessoire“. Dieses Jahr haben wir die Zeit genützt, waren fleißig im Wald spazieren und haben aus den gefundenen „Schätzen“ unsere eigene Krippe gebastelt. Ganz ehrlich, ich bin wirklich stolz auf meinen Sohn und mich, denn sie ist uns – wie ich finde – ganz gut gelungen.
Was ihr braucht:
- 1 Brett
- Moos
- Rinde
- Stock
- Tschurtschen (Zapfen), Nüsse, Eicheln
- Stoff- und Wollreste
- (Holz-)Kleber
So wird’s gemacht:
Zuallererst braucht ihr genügend Material. Das findet ihr nicht im Supermarkt, sondern im Wald. Also rein in die Stiefel und die Matschhosen und raus in die Natur. Nehmt mit, was ihr finden könnt, lieber habt ihr zu viel als zu wenig.
Wichtig: Wenn ihr Moos verwendet, empfiehlt es sich, es zuvor zu trocken. Dazu übergießt das Moos mit kochend heißem Wasser und legt es anschließend auf Küchenrolle. Wenn diese zu nass wird, tauscht sie aus. Lasst es dort mindesten einen Tag trocknen (besser länger), so wird verhindert, dass es schimmelt. Überhaupt solltet ihr darauf achten, dass die Materialien sauber und trocken sind, bevor ihr mit dem Basteln beginnt.
KRIPPENFIGUREN SCHNELL SELBST GEMACHT
Ich finde es gar nicht so einfach hier eine Anleitung zu schreiben. Je nachdem, was der Wald hergibt, hat jeder natürlich ein bisschen andere Materialien zu Verfügung. Daher auch mein Tipp: Je mehr ihr gesammelt habt, umso mehr könnt ihr dann ausprobieren und herumtüfteln.
Wir haben zum Beispiel ein tolles Stück Rinde gefunden, das sich hervorragend als Dach eignet. Als Boden haben wir ein altes Brett verwendet, auf dem wir mit Holzkleber die Rinde und einen Stock befestigt haben. Das Ganze wurde dann noch mit getrocknetem Moos ausgelegt – voilà und schon war unsere Krippe fertig. Solltet ihr kein Moos haben, könnt ihr auch Heu, Stroh und/oder Flechten verwenden. Nicht vergessen: ankleben, sonst verrutscht es euch!
Was die Krippenfiguren angeht, haben wir uns auf das Wesentlichste beschränkt: die heilige Familie. Maria und Josef wurden aus jeweils einer Tschurtsche und einer Walnuss gebastelt. Das Jesuskind ist eine in Wolle eingewickelte Eichel, die in einer halben mit Watte ausgekleideten Walnussschale liegt. Die Umhänge wurden aus einer alten Socke und einer Stoffwindel gebastelt. Wer mag, malt seinen Figuren noch Gesichter.
Ich liebe es mit Naturmaterialien zu basteln. Für diese Krippe müsst ihr so gut wie nichts kaufen (außer dem Holzkleber vielleicht, aber ich denke Bastel- oder Alleskleber tun es auch).
KRIPPELE SCHAUN
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig inspirieren. Wem diese doch sehr einfache Anleitung nicht reicht und wer sich mehr mit Krippenbau beschäftigen möchte, dem empfehle ich Susannes Buch „Weihnachtskrippen bauen“. Mein Kollege Werner ist „Krippenspezialist“ und hat auch tolle Artikel zum Thema verfasst. Schaut euch doch mal hier und hier um. Ich würde euch an dieser Stelle sehr gerne einen Ausflug nach Wildermieming in die Krippenherberge vorschlagen. Susanne hat darüber einen tollen Blogbeitrag geschrieben. Momentan hat die Krippenherberge aufgrund der Corona-Maßnahmen allerdings noch geschlossen, sollte aber hoffentlich ab 6.12.2020 wieder geöffnet sein. Bitte vergewissert euch vor einem Besuch aber auf jeden Fall telefonisch noch einmal, ob sie wirklich geöffnet hat.
INFORMATION
Krippenherberge
Affenhausen 8
6413 Wildermieming
Tel.: 0043/650/2121276
Alle Fotos, wenn nichts anderes angegeben: ©Elisabeth de Koekkoek
Bewerte den Artikel
Zeige mir den Ort auf der Karte
Mama, Serienjunkie und Naturmensch mit einer großen Vorliebe für gutes Essen und die Berge!
Ähnliche Artikel
Prächtige Häuser mit farbenfrohen Wänden charakterisieren die Innsbrucker Altstadt. Was bewegte die Menschen schon vor 500 Jahren…
Er ist spirituelles Zentrum der Diözese Innsbruck, ein Kulturdenkmal ersten Ranges, fehlt in keinem…
Viele Aspekte beeinflussen Stadt- und Ortsbilder: Dazu zählen etwa Architektur, Geschichte, Infrastruktur, Natur, Gestaltungen sowie die Menschen,…
Bereit zum Feiern Achtung Innsbruck! Mach dich bereit für die stimmungsvolle Rückkehr des Alles Gute…