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Seit Jahrzehnten gehören die Innsbrucker Promenadenkonzerte zum Sommer in der Stadt. Prächtiges Ambiente, abwechslungsreiches Programm und kostengünstiger Eintritt gehören zum Charme der Reihe.

Man möchte es nicht meinen, aber die Innsbrucker Promenadenkonzerte gibt schon mehr als 25 Jahre. 1994 von Alois Schöpf im Innsbrucker Stadtteil Saggen erstmals durchgeführt, wanderte die Konzertreihe bald in den Innenhof der kaiserlichen Hofburg in der Altstadt. Die Hofburg war Sitz der Tiroler Landesfürsten und Wohnsitz verschiedener Habsburger.

Hofkonzerte

Sie umfasst rund 400 Räume und 30 Privatwohnungen. Ein Prachtbau, errichtet von den Habsburgern, im Herzen der Stadt. Der Gebäudekomplex ist unmittelbar verbunden mit dem ehemaligen Adeligen Damenstift (Stiftskeller), der Silbernen Kapelle und der Hofkirche (Schwarzmander-Kirche). Darüber hinaus mit dem Volkskunstmuseum und der Theologische Fakultät. Auf der Nord- bzw. Nordostseite schließen das ehemaligen Ballhaus (Congress) und der Hofgarten an.

Der Burghof wird über das südliche Tor erschlossen. Neben einem prächtigen Ambiente bietet er eine hervorragende Akustik. Kaum etwas ist schöner, als an einem lauen Sommerabend hier ein Jazzkonzert oder eine orchestrale Darbietung zu genießen.

Neues Team

2019 übernahm der Innsbrucker Musikpädagoge und Dirigent Bernhard Schlögl die künstlerische Leitung der traditionsreichen Musikreihe. Er lüftete das Programm und setzt seither neben Blasmusik auf Symphonieorchester und Kammermusik-Ensembles. Dazu kommen vielversprechende (junge) spezialisierte Formationen.

Im Jahr darauf stieß Christiane Mayr als Geschäftsführerin dazu. Der Juli ist Hochzeit für Christiane Mayr: einen Monat lang täglich ein, manchmal zwei, heuer insgesamt 37 Konzerte wollen gemanagt werden. Die Kulturmanagerin ist für den Aufbau, die Organisation, den Ablauf der Veranstaltungen verantwortlich und daher in dieser Zeit quasi in der Hofburg daheim.

Den Himmel über Innsbruck hat dabei immer im Auge. Denn gespielt wird bei jedem Wetter. Richtig voll wird es aber nur, wenn es nicht regnet. Nach coronabedingter Pause 2020 und Einschränkungen 2021, finden die Innsbrucker Promenadenkonzerte heuer erstmals ohne Auflagen statt. Ein Fest, wie Mayr betont.

Ort der Begegnung

Die Promenadenkonzerte 2022 sind ein Fest. Denn: „Der Innenhof ist wieder ein Ort der Begegnung. Die Bar ist geöffnet und die Menschen können spontan ins Konzert gehen“, freut sich Christiane Mayr. Für längerfristig Planende, Abonnenten und eingefleischte Fans gibt es Karten im Vorverkauf mit Sitzplatzreservierung. Ein bestimmtes Kontingent steht aber für den Abendverkauf zur Verfügung, dazu noch Stehplätze und Zählkarten.

Eine Kombination, die es heuer erstmals in dieser Form gibt – und sehr gut ankommt, so Mayr. Wer durch die Gassen der Altstadt streift, kommt nicht selten in den Genuss der Anprobe – und kann sich spontan entscheiden, ins Konzert zu gehen.

Zu den Vorzügen dieser Reihe gehört nämlich, dass es keinen Dresscode gibt, die Atmosphäre locker ist. Gerade vom Berg herunter? Auf einen Sommerspritzer oder ein Eis in der Altstadt? – Dem Konzertbesuch steht nichts im Wege – auch nicht Bergschuhe oder Flipflops.

Wie ein Sommerspritzer

Dass nach 25 Jahren kostenlosem Eintritt nun fünf Euro pro Konzert zu bezahlen sind, stört niemanden. Denn das ist nicht viel mehr, als ein Cappuccino kostet, oder ein Eiskaffee oder der schon erwähnte Sommerspritzer. Dafür bekommt man erstklassige Musik von hochkarätigen internationalen Formationen geboten.

Das Tiroler Symphonieorchester spielt bei den Promenadenkonzerten ebenso wie das Ensemble der Wiener Symphoniker (15.07.), das Female Symphonic Orchestra Austria (13.07.) oder die Sächsische Bläserphilharmonie (21.07.).

Zu diesen Highlights gesellen sich weitere wie die United States Marine Band (24.07.), die normalerweise die Auftritte des US-amerikanischen Präsidenten umrahmen. Und natürlich sind auch Blechbläser zu hören, wie die R.E.T. Brass Band (18.07.) oder die Brass Band Fröschl Hall (27.07.).

Die Mischung macht's

„Da ist für alle etwas dabei und die Konzerte sind absolut leistbar!“, unterstreicht die Kulturmanagerin. Und so gesellen sich zum Stammpublikum täglich auch zahlreiche Flanierende, die spontan eine Karte kaufen. Mit diesem bewusst niederschwelligen Zugang ermöglichen die Innsbrucker Promenadenkonzerte allen Interessieren Musikgenuss auf hohem Niveau.

„Die Promenadenkonzerte sind nicht mit anderen Veranstaltungen vergleichbar. Seit über 25 Jahren stehen sie für das Musikland Tirol, Österreich, stehen für Innsbruck“, sagt Mayr. Bernhard Schlögl und sie sorgen dafür, dass es so bleibt.

Zum Programm der Innsbrucker Promenadenkonzerte geht es hier; zum umfangreichen Kulturprogramm im Sommer hier.

 

Fotos, wenn nicht anders angegeben: © Innsbrucker Promenadenkonzerte

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