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Ein Leitfaden zum achtsamen Verhalten bei Bergtouren

Die Tiroler Bergwelt bietet uns Erholung, Ruhe, frische Luft, atemberaubende Ausblicke und wunderschöne Landschaften. Jeder, der sich in diesem einzigartigen Lebensraum auf eine Tour begibt, hinterlässt einen Fußabdruck, der negative Auswirkungen auf die Umwelt haben kann. In diesem Beitrag werden wir uns damit befassen, wie wir diesen Abdruck so gering wie möglich halten und sogar etwas Positives beitragen können.

Achtsamkeit schon bei der Tourenplanung

Schon bevor die Bergschuhe geschnürt werden, um den Weg zum Gipfel zu beschreiten, gibt es einiges, was man tun kann, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Anreise zum Tourenstart
Oft befindet sich der Startpunkt vieler Touren in ruhigen Tälern abseits der Städte, welche noch als Rückzugsort für Wildtiere dienen. Durch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln könnt ihr die Störung von Wildtieren durch Verkehrslärm verringern und euer Ziel entspannter und klimafreundlicher erreichen.

Eine weitere gute Möglichkeit bieten die fünf Tiroler Naturparks mit den WÖFFIS. In diesen fünf Wanderführern findet ihr eine Auswahl der schönsten und abwechslungsreichsten Touren mit öffentlicher Anreise.

Wald- und Wildschutzzonen
Besonders im Winter ist es wichtig, beim Blick in die Karte auf Schutzzonen zu achten. Schutzzonen bieten den Wildtieren einen störungsfreien Rückzugsort, achtet darauf, diese Gebiete bei euren Touren zu meiden.

Interaktive Karten wie die des Alpenvereins haben diese Schutzzonen bereits integriert. Genauere Infos zu den Schutzzonen und deren Verhaltensregeln findet ihr beim Programm Bergwelt Tirol – Miteinander erleben, dessen Ziel es ist, Wege einer naturnahen und konfliktfreien Nutzung der Natur aufzuzeigen.

Pilzfrei auf die nächste Tour
Amphibien haben es nicht leicht in Tirol, neben Lebensraumverlusten und der Zerschneidung ihrer Wanderrouten durch Straßen hat diese Tiergruppe auch noch mit einem Pilz zu kämpfen. In den Bergen betrifft das besonders Salamander und Molche, die durch Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans) gefährdet werden. Besonders schlimm ist eine Infektion für Salamander, bei denen der Pilz anfangs Löcher in die Haut frisst und nach zwölf bis 18 Tagen zum qualvollen Tod führt.

Das Wichtigste, um die Ausbreitung dieses Pilzes zu vermeiden, ist die gründliche Reinigung eurer Wanderausrüstung, insbesondere der Schuhe. Einen genauen Leitfaden, wie ihr diesen wundervollen Tieren helfen könnt, findet ihr hier.

Achtsamkeit gegenüber Pflanzen

Alpenpflanzen haben sich an die speziellen Lebensbedingungen in den Bergen angepasst, einige von ihnen sind sogar endemisch, was heißt, dass sie nur in einem bestimmten Gebiet vorkommen. Die alpine Flora trägt nicht nur zu einem wunderschönen Landschaftsbild bei, sondern bildet auch einen wichtigen Baustein im alpinen Ökosystem. Sie unterstützt bei der Stabilisierung des Bodens, indem sie Erosion verhindert und Wasser zurückhält. Außerdem dient sie als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für viele Tiere.

Die Alpenhummel zum Beispiel kommt in Höhen zwischen 2.500 und 3.100 Metern vor und ist somit auf diese hochspezialisierten Pflanzen angewiesen.

Bleib auf den Wegen
Um Pflanzen nicht zu schädigen, ist es unbedingt notwendig, auf den markierten Wegen zu bleiben. Bitte meidet „Abkürzungen durchs Grüne“: Da schon plattgetretene Pfade gerne von nachfolgenden Wanderern genutzt werden, kann dies auf Dauer dazu führen, dass an diesen Stellen kein Bewuchs mehr möglich ist und neue, ungewollte Wege entstehen.

Keine Blumen pflücken
Alpenblumen wie Edelweiß oder Enzian sind besonders beliebte Souvenirs und werden trotz hohem Schutzstatus immer wieder gepflückt. Damit nimmt man Insekten nicht nur wichtige Futterpflanzen, sondern hindert die Pflanze an der Verbreitung. Die meisten Alpenpflanzen stehen unter strengem Schutz, und Verstöße dagegen können sehr teuer werden. Hier findest du einen kleinen Überblick zu einigen geschützten Alpenpflanzen.

Achtsamkeit gegenüber Tieren

Eines darf man beim Wandern in den Bergen nie vergessen: Man befindet sich hier im Lebensraum zahlreicher Wildtiere. Um diese nicht zu stören oder zu gefährden, könnt ihr euch an folgende Tipps halten.

Was den Pflanzen hilft, hilft auch den Tieren
Auch Wildtiere sind Gewohnheitstiere, und einige davon können sich an Störungen gewöhnen, zum Beispiel entlang von vielbegangenen Routen. Da hier die Gefahr meist voraussehbar ist, reagieren die Tiere mit weniger Stress und Fluchtverhalten. Anders sieht es aus, wenn sie wiederholt und unvorhersehbar gestört werden. Hohes Stresspotential liefern zum Beispiel Freizeitsportler, die abseits der üblichen Routen gehen, schnelle Bewegungen machen oder sich von oben annähern. Das kann dazu führen, dass die Fluchtdistanzen der Tiere immer größer werden oder sie Gebiete ganz aufgeben.

Bitte nicht füttern
Fotos von Murmeltieren, die einem aus der Hand fressen, sind immer wieder in den sozialen Medien zu entdecken. Was niedlich aussieht und vielleicht für ein paar Likes sorgt, kann für die Tiere schwerwiegende Folgen haben. Die Fütterung von Wildtieren ist in den meisten Fällen nicht artgerecht und kann zu schweren Krankheiten oder sogar zum Tod führen. Die Tiere verlieren ihre Scheu gegenüber dem Menschen und geben das sogar an ihre Nachkommen weiter. In manchen Fällen führt es dazu, dass Wildtiere immer näher in Siedlungsbereiche vordringen und teilweise für Verwüstungen sorgen. Die dann oft als „Problemfälle“ bezeichneten Tiere werden gefangen oder sogar erschossen, wobei der eigentliche Problemfall meist ein Mensch war, der die Tiere bewusst angefüttert oder unbewusst durch weggeworfene Essensreste angelockt hat.

Der Hund muss leider an die Leine
Auch wenn man seinem Gefährten auf vier Pfoten gerne Freilauf gönnen würde: Wo Wildtiere vorkommen, sollte der Hund an die Leine. „Mein Hund jagt nicht“ – dieser Überzeugung ist so mancher Hundebesitzer, jedoch hält diese nur so lange an, bis es zum ersten Mal dazu kommt. Ist der Jagdtrieb erst einmal geweckt, hat man meistens keine Kontrolle mehr über die Situation. Selbst wenn die Jagd nicht erfolgreich ist, sorgt die Verfolgung für Stress und Todesangst bei den Wildtieren. Besonders im Winter kann der erhöhte Energieverbrauch zum Tod des verfolgten Tieres führen.

Bitte nicht streicheln
Wildtiere aus einiger Entfernung zu beobachten, ist sicher eines der schönsten Erlebnisse, die man auf einer Bergtour haben kann. Dabei sollte immer ein gewisser Abstand eingehalten werden, um die Tiere nicht unnötigem Stress auszusetzen. Grundsätzlich sind die meisten Wildtiere, denen du auf Bergtouren begegnen könntest, Fluchttiere, befinden sie sich jedoch in Todesangst oder möchten ihre Jungen verteidigen, können sie sich auch zur Wehr setzen. Vor allem gegenüber Jungtieren ist richtiges Verhalten wichtig, denn immer wieder werden scheinbar hilflose Jungtiere mitgenommen oder angefasst, obwohl diese nicht in Not sind. Ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Jungtieren bietet der Österreichische Tierschutzverein.

Auf Müllbergen wandern

Das möchte vermutlich niemand, jedoch ist Müll leider ein ständiger Begleiter auf unseren Bergtouren. Dass man Müll nicht einfach in der Natur entsorgt, sollte selbstverständlich sein, ein paar Verbesserungsmöglichkeiten gibt’s aber dennoch.

Ohne Müll kein Müll
Der einfachste Weg, Müll auf den Bergen zu vermeiden, ist, keinen mit nach oben zu bringen. Natürlich ist der abgepackte Müsliriegel ein bequemer Energiespender, stattdessen einfach unverpackten Proviant mitzunehmen, kann aber sogar noch die unbeabsichtigt vom Wind verwehte Riegelverpackung verhindern. Irgendwo muss der Proviant jedoch verstaut werden, am besten eignen sich dazu langlebige Jausenboxen aus Edelstahl, die sind leicht zu reinigen und eignen sich manchmal sogar als Schneidebrett.

Wiederverwendbare Trinkflaschen
Genug zu trinken ist auf Bergtouren besonders wichtig. Dein Getränk füllst du am besten in eine Trinkflasche aus Edelstahl, die sind sehr leicht, und im Gegensatz zu Flaschen aus Glas halten sie den meisten Stürzen problemlos stand. Viele Modelle gibt es auch mit Thermofunktion, damit bleibt das Erfrischungsgetränk auch nach langen Wanderungen noch kühl.

Qualität statt Quantität
Um auch bei der Bergausrüstung Müll zu vermeiden, setzt man lieber auf langlebige Produkte. Hochwertige Ausrüstung hat zwar ihren Preis, zeichnet sich aber meist durch eine bessere Leistung und eine längere Verwendungsdauer aus. Viele bekannte Marken setzen mittlerweile auf Nachhaltigkeit bei ihren Produkten, so werden oft umweltschädliche Materialien vermieden und manchmal sogar ein Reparaturservice angeboten. Mehr Infos über Nachhaltige Outdoorbekleidung erhaltet ihr auf Utopia.

Make it clean again

Man kann zwar selbst Müll vermeiden, wie aber bekommt man den schon bestehenden Müll von den Bergen? Erfreulicherweise gibt es einige Möglichkeiten, sich selbst dafür einzusetzen und dabei auch noch Spaß zu haben.

Dreckspotz-App
Das von Global2000 und dem Österreichischen Alpenverein initiierte Citizen-Science-Projekt hilft nicht nur die Berge von Müll zu befreien, sondern liefert sogar wichtige Daten für die Forschung. Die gesammelten Daten möchte das Team vom Forschungsprojekt PlasticAlps nutzen, um Müll-Hotspots zu identifizieren, die Problematik der Müllverschmutzung in der Natur besser zu verstehen und neue Lösungsansätze zu finden.

PATRON PLASTICFREE PEAKS

Eine Natur ohne Plastikmüll, für diese Vision steht der Verein Patron Plasticfree Peaks. Sie sind unter anderem die Veranstalter der Tirol CleanUP Days, die vom 18. bis 21. Mai 2023 zum zweiten Mal stattfinden. Was es damit genau auf sich hat und wie ihr Teil davon sein könnt, erfahrt ihr im Kurzinterview mit Gründungsmitglied und Vereinsvorstand Christian Böhm.

Lieber Christian, was hat euch dazu bewogen, den Verein Patron Plastikfree Peaks zu gründen, und seit wann existiert er?
Christian Böhm: „Wir haben 2020 mit Patron im Allgäu mit den ersten CleanUP Days begonnen und trafen direkt auf große Begeisterung. Das Ganze nahm dann in den ersten beiden Jahren so Fahrt auf, dass wir uns 2021 dazu entschlossen haben, die CleanUP Days in einem gemeinnützigen Verein zu organisieren und auf eine größere Tour in mehreren Regionen auszuweiten. Das Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu begeistern und gemeinsam der Natur etwas zurückzugeben. Einen Verein zu gründen, war da die logische Schlussfolgerung, um allen, die sich für Clean-Ups engagieren wollen, ein Zuhause zu bieten.“

Wie kam der Name des Vereins zustande?
„Patron bedeutet in vielen Sprachen so viel wie Behüter oder Beschützer. Mit unseren Aktionen wollen wir genau diesen Beschützerinstinkt wecken. Jeder hat einen Happy Place, zu dem er/sie eine besondere Verbindung hat. Wenn diese Orte dann auch noch von Müll befreit sind, umso besser.“  

Wie siehst du die aktuelle Situation in Bezug auf die Plastikverschmutzung in den Bergen, und welche Veränderungen würdest du gerne sehen?
„Aktuell lässt sich sicher sagen, dass es in den Bergen meist sauberer ist als an vielen Orten, die dicht besiedelt sind. Trotzdem gehört das ‚Bisschen‘ Müll auch dort nicht hin. Unsere Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das, was wir finden, in der Regel mit unserem Konsumverhalten zusammenhängt – sprich Verpackungsmüll, den einzelne Personen auf ihren Touren dabei haben. Wie der Müll dann in der Natur landet, ist im Nachhinein oft nicht mehr nachvollziehbar. Fakt ist, dass er da nicht hingehört, und wir von Patron würden uns freuen, wenn jeder, der in der Natur unterwegs ist, den einfachen Handgriff macht und liegengebliebenen Müll mitnimmt.“

Welche Initiativen habt ihr gestartet, um das Bewusstsein für Plastikmüll zu schärfen, und wie waren die Reaktionen darauf?
„In erster Linie sind hier natürlich unsere Tourstops der CleanUP Tour zu nennen, wo wir jedes Jahr viele tausend Teilnehmer haben. Alle, die hier mitmachen und in ihrer Freizeit Müll sammeln, haben schon einen großen Schritt getan. Das Feedback von den Teilnehmern ist durchwegs positiv. Man sieht den Teilnehmern auch an, dass es Spaß macht. Zusätzlich werden die Teilnehmer auf ihren Touren ja auch von anderen Leuten gesehen. Hier entstehen dann oft nette Gespräche und Austausch. So wird der CleanUP-Gedanke auch verbreitet. Zusätzlich bauen wir gerade ein Portfolio an Vorträgen, Exkursionen und Workshops, um in Zukunft auch außerhalb der CleanUP Days Bewusstsein für unterschiedliche nachhaltige Themen zu liefern.“

Arbeitet ihr auch mit anderen Organisationen oder Vereinen zusammen, bzw. gibt es welche, die euch bei euren Projekten unterstützen?
„Ja, Kooperationsarbeit ist für uns superwichtig! Ohne Unterstützung könnten wir die CleanUP Tour niemals durchziehen. Neben den Sponsoren und teilnehmenden Regionen sind auch inhaltliche Themen zu Umwelt und Naturschutz Bestandteil der CleanUP Days. Hier versuchen wir immer, mit regionalen Initiativen zusammenzuarbeiten und hier auch Informationen zu liefern.“

Manche Dinge findet man sicher häufiger als andere. Was ist der Gegenstand, den ihr beim Müllsammeln am öftesten findet?
„Es gibt definitiv Klassiker, die man immer wieder findet. Neben Zigarettenstummeln und Bierdeckeln waren das in den letzten Jahren natürlich auch viele FFP2- und andere Masken und leider auch immer viele Taschentücher.“

Beim Müllsammeln trifft man vermutlich immer wieder auf Gegenstände, mit denen man nicht rechnen würde. Was war der bislang skurrilste Gegenstand, den ihr gefunden habt?
„Die skurrilsten Gegenstände finden wir oft an Fließgewässern, da hier viel von Hochwasser freigelegt oder mitgespült wird. Dort haben wir schon Laptops und Nähmaschinen gefunden. Letztes Jahr haben wir auch ein voll funktionsfähiges Fahrrad in einer Hecke gefunden. Das benutze ich jetzt täglich, um ins Büro zu kommen.“

Habt ihr einen ungefähren Überblick, wie viel Müll bereits durch eure Projekte gesammelt wurde?
„Da unsere Events dezentral organisiert sind, sprich der Müll an vielen Orten abgegeben werden kann, wird die genaue Menge nicht erfasst. Außerdem ist das Gewicht selbst nicht unbedingt repräsentativ. Wer in einem entlegenen Tal sammelt, wird sicher weniger finden als jemand, der zum Beispiel an einem Fluss sammelt. Trotzdem leisten beide Teilnehmer den gleichen Beitrag. Daher haben wir uns entschieden, über Teilnehmerzahlen und gesäuberte Strecken zu kommunizieren. Darum geht es ja am Ende auch, was man gemeinsam erreicht hat.“

Wie lange würde es dauern, bis die verschiedenen Abfälle am Berg verrotten ?
„Organisches Material verrottet über absehbare Zeit. Kunststoffe sind da viel langlebiger. In den Bergen hängt das auch stark von Temperatur und Schnee ab, da das die Abbauprozesse natürlich verlangsamt. Kurz gesagt, laufen die Abbauprozesse am Berg langsamer ab als im Tal.“

Gestartet habt ihr in den Allgäuer Alpen, mittlerweile seid ihr in Tirol und sogar in Italien tätig, das ist unglaublich beeindruckend! Habt ihr geplant, euren Wirkungsbereich noch zu erweitern?
„In unserem Wirkungsbereich ist sehr viel Dynamik. In den letzten Jahren sind schnell viele neue Regionen im Alpenraum hinzugekommen. Aktuell haben wir dadurch eine Tour, die jetzt schon das dritte Jahr läuft, und die einzelnen Regionen, die auch jedes Jahr wieder dabei sind. Das ist schön, denn man kann auf den Erfolg des Vorjahres aufbauen und die Events über die Jahre immer besser gestalten und ausweiten. Als Highlight werden wir dieses Jahr aber das erste Mal den Alpenraum verlassen und uns Richtung Nordsee aufmachen. Genauere Infos folgen, wenn es so weit ist. Unser Fokus liegt aktuell aber ganz klar auf dem deutschsprachigen Alpenraum.“

Vom 18.–21. Mai finden die Tirol CleanUP Days zum zweiten Mal statt. Wer kann mitmachen, wie macht man mit und was ist zu tun, wenn es losgeht?
„Das ist ganz einfach. Mitmachen kann jeder! Am besten ist, man stellt ein Team zusammen, denn gemeinsam macht es immer mehr Spaß. Dann sucht man sich einen Tag und eine Route aus, auf der man Müll sammeln möchte, und trägt alles in unsere Map auf unserer Homepage ein. In der Map sieht man dann auch die ganzen anderen Touren, die bereits angemeldet sind, sowie die Stationen, wann und wo man sein kostenloses Müllsammel-Equipment abholen und nach der Tour den Müll wieder abgeben kann. Das Equipment dürfen die Teilnehmer nach der Tour behalten und gerne wiederverwenden.“

Gibt es schon Ideen zu Projekten, die ihr euch für die Zukunft vorgenommen habt?
„Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren mit 100.000 Teilnehmern unsere Natur aufzuräumen. Dazu werden wir unsere CleanUP-Events stetig ausweiten und verbessern. Ganz nach unserem Motto ‚Von einem simplen Handgriff zu einer kollektiven Bewegung‘ wollen wir so auf breiter Ebene Bewusstsein für das Thema Müll in der Natur schaffen und unseren Teil zu ihrem Erhalt beitragen.“

Gibt es noch Tipps, die du unseren Lesern gerne mit auf den Weg geben würdest, um gegen Verschmutzung durch Plastik vorgehen zu können?
„Ja, klar! Auf der einen Seite kann man selbst erst mal das Risiko, Müll zu verlieren, vermeiden. Ein Großteil des Mülls, den man findet, sind Verpackungen. Daher empfehlen wir, da, wo es geht, seine Lebensmittel verpackungsfrei mit in die Natur zu nehmen. Da, wo es nicht geht, ist es super, wenn man ein gut verschließbares Behältnis oder einen Beutel dabei hat, um seinen Müll sicher wieder mit nach Hause zu bringen. Im zweiten Schritt ist es immer gut, einen kleinen Müllbeutel oder Handschuhe dabeizuhaben, dass man, wenn man etwas findet, auch handeln kann. Das nimmt nicht viel Platz im Rucksack weg. Alle Teilnehmer der CleanUP Days haben ja ein CleanUP Kit, welches sie gerne weiterverwenden können.“

Lieber Christian, vielen Dank für das inspirierende Interview und viel Erfolg auf euren weiteren Wegen.

Abschließend gibt’s eigentlich nur noch zu sagen: Ran an die CleanUP Kits und rauf auf die Berge!

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