slider innsbruck freeride city
Marius Schwager
21. November 2015
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Nirgendwo sonst auf dieser Welt liegen städtische Infrastruktur und aktives Berg-Erleben so nah beieinander wie in Innsbruck, der „Freeride-City“. Zwischen den steilen Flanken und tiefem Pulverschnee der Nordkette und den Stubaier Alpen mit ihren Frühjahrs-Gletschertouren im Süden der Stadt finden sich alle Spielarten des Freeridens.

Innsbruck ist jetzt Freeride City, sagt der Werbeslogan. Als Journalist und Blogger ist man bekanntlich gerade Werbung gegenüber ja schon vom Berufsethos her kritisch eingestellt. Hier hingegen trifft die Werbung die Realität ziemlich zielsicher. Eine Stadt, Landeshauptstadt mit rund 120.000 Einwohnern, eine gute Handvoll an Skigebieten drum herum, und viel Freiraum um seine eigene Spur auf einen Berg zu zeichnen. Von Cafe im Stadtzentrum bis zum wirklichen Start der Freerideabfahrt – mit Skischuhen in der Skibindung, Skibrille auf dem Gesicht aufgesetzt, Lawinennotfallausrüstung um den Körper und im Rucksack – sind es nicht einmal 40 Minuten und schon kann man rasant das Hafelekar herunterdüsen.

freeride city, innsbruck, sellrain, kühtai, axamer lizum, skitour, freeride

Entspannte Firstlines

Meine 3 Freeride-Tipps rund um die Freeride-City:

1. Powdern an der Nordkette

freeride city, innsbruck, nordkette, freeride

Das Hafelekar an der Nordkette: Steil und geil.

Wenn es frühmorgens in Innsbruck mehrfach ordentlich „rummst“, stehen die Innsbrucker Freerider senkrecht im Bett und pilgern im Stechschritt zur Nordkettenbahn. Die wuchtigen, bombenartigen Geräusche sind Lawinensprengungen und kündigen wie ein Schweizer Präzisionswerkzeug einen guten Neuschneetag an. Das morgendliche Chaos an der Bahn ist seit Jahrzehnten legendär, denn jeder Freerider möchte natürlich der erste sein, der in die steilen Südhänge seine Spur zieht. Die Neuschneemengen an der Nordkette gehören zu den größten der Alpen, das Gedränge ist an einem schönen Neuschneetag daher Teil des Spiels. Die Anspannung der Schneesüchtigen legt sich nach der ersten Abfahrt und überall erspäht man breitgrinsende und schneebedeckte Freeridegesichter.

freeride city, innsbruck, nordkette, freeride

Steil & Schneereich: Powdern an der Nordkette mit Stadtblick -Fahrer: Sebastian H.

2. Freeride-Tour in den Kalkkögeln

freeride city, innsbruck, sellrain, kühtai, axamer lizum, skitour, freeride

Die Kalkkögel sind die Innsbrucker Mini-Dolomiten mit zahlreichen steilen Couloirs.

Die Kalkkögel sind eine Art Mini-Dolomiten und von der Axamer Lizum oder Schlick 2000 aus zugänglich. Die Kalkkögel bestehen aus einem Kalkgestein, das sich fast senkrecht in den Horizont streckt. Von den Liften der „Lizum“ oder der Schlick 2000 erreicht man mit wenig Aufwand ein Areal, das den Südtiroler Dolomiten in Nichts nachsteht: Malerisch verschneite Täler oder steile Rinnen stehen hier auf dem Programm.

Hier gibt’s mehr Infos zum Freeriden in der Axamer Lizum.

3. Frühjahrsfirn mit Eisdielensonne

freeride city, innsbruck, sellrain, kühtai, axamer lizum, skitour, freeride

Nach dem Skitag blickt man vom Marktplatz noch einmal sehnsüchtig zurück – und genießt dabei einen warmen Latte Macchiato.

Frischer Pulverschnee ist eine feine Sache, glitzernder Frühjahrsfirn steht dem aber nur unwesentlich nach. Wer seinen Frühlings-Freeridetag gut timed, kann ein ähnliches Schwebegefühl wie sonst nur im Pulverschnee auch im lawinentechnisch weniger gefährlichen Firn ausüben. Besonders gut geht dies aufgrund der langen Saisonzeiten bis in den Mai hinein am Stubaier Gletscher, im hochgelegenen Kühtai oder als Skitour im Sellraintal. Für die Lauffaulen reicht es oft, sich im Pistenrandbereich aufzuhalten. Da man im Frühjahr laut Faustregel seine Offpist-Aktivitäten um die Mittagszeit einstellen sollte, bleibt mehr als genug Zeit um an der Sommerbräune zu arbeiten. Mit einem Eis in der Hand geht das bekanntlich am allerbesten!

 

freeride city, innsbruck, sellrain, kühtai, axamer lizum, skitour, freeride

Skitour mit Stadtblick (Fahrer: Lea H.)

Extra-Tipp: Wer aus der Ferne anreist und in der Stadt wohnt, ist gut damit beraten den öffentliche Nahverkehr zu nutzen. Der ist in die Innsbrucker Skigebiete (mit Wintersportausrüstung) nämlich GRATIS (Stubaier Gletscher hin- und Rückfahrt nur 7.- Euro) und man erwischt locker auch die wirklich allererste Gondel am Morgen.

 

Mehr Freeridetipps findet ihr auf der Spezialseite Freeride City oder ganz klassisch in gedruckter Form für das Bücherregal:

  • „PowderGuide: Die besten Freeridegebiete der Alpen“: Die 40 besten Freeridegebiete auf einen Blick, natürlich auch mit den besten Abfahrten rund um Innsbruck.
  • “PowderGuide Tirol: Die besten Freeriden-Touren”: 55 Freeride-Touren in Tirol, neun davon rund um Innsbruck. Alle Touren sind von den Skigebieten aus mit geringem Aufwand zu erreichen und detailliert beschrieben.

Alle weiteren Infos zur Freeride City findest du hier.

Alle Fotos: © Marius Schwager

Ähnliche Artikel