Heute werden schicke Poloshirts und Shorts gegen bequeme Alltagskleidung getauscht, die schweren Schläger bleiben in der Golftasche und der Geldbeutel wird geschont. In diesem Beitrag geht es um Alternativen zum klassischen Golfsport. Sie sind vielleicht nicht ganz so elitär, machen aber bestimmt genauso viel Spaß. Platzreife und Handicap sind nicht gefragt, dafür aber Geschicklichkeit, Geduld und Ausdauer. Von bunten Hindernissen beim Minigolf bis zu wilden Würfen beim Discgolf – wir schauen uns gemeinsam an, wie vielfältig und spannend die Welt des „Golfens“ sein kann!
Kein Basketball und trotzdem trifft man den Korb
Beim Wandern - zum Beispiel am Rangger Köpfl - sind dem einen oder anderen von euch vielleicht schon diese großen Metallkörbe mit Ketten oder Stangen drum herum aufgefallen. Falls ihr nicht wusstet, was es damit auf sich hat: Das sind Discgolfkörbe, die man, wie der Name schon sagt, zum Discgolfen braucht. Das ist ein cooles Spiel, bei dem man mit speziellen Discgolfscheiben versucht, mit möglichst wenigen Würfen in den Korb zu treffen. Die Scheiben erinnern stark an Frisbees, sind aber schwerer und etwas anders geformt.
Wie wird gespielt?
Die Regeln sind einfach: Man startet von einem bestimmten Punkt aus, von dem man die Scheibe so weit wie möglich in Richtung des Korbes wirft. Von der Stelle, an der die Scheibe gelandet ist, wirft man weiter. Je nach Distanz benützen Profis unterschiedliche Scheiben. Für weite Distanzen wird ein „Driver“ verwenden. Die „Midrange“ ist die Annäherungsscheibe für mittlere Distanzen. Und schließlich, beim „Einlochen“, kommt der „Putter“ zum Einsatz. Aber keine Sorge, wer nur eine Scheibe hat - für Anfänger reicht das völlig aus. Am Ende werden alle Würfe zusammengezählt. Je weniger Versuche man braucht, um die Scheibe im Korb zu versenken, desto besser. Achtung! Auch beim Discgolf gilt: Safety First! Vor dem Wurf muss man sich vergewissern, dass niemand die Flugbahn der Scheibe kreuzen wird. Keiner darf näher zum Ziel stehen als der werfende Spieler!
Jede Bahn hat eine bestimmte Anzahl von Würfen, die man brauchen sollte, um den Korb zu treffen. Das nennt man Par. Üblich sind Par 3 und 4. Anfänger sollten sich davon aber auf keinen Fall beeindrucken lassen. Ich spreche aus Erfahrung!
Die ScheibenWG
Discgolf ist eine Sportart, die viel Spaß macht. Noch mehr Spaß macht sie, wenn man die Grundtechniken beherrscht. Und genau aus diesem Grund habe ich mich an einem schönen Sonntagvormittag mit Birgit Lingenhel vom Innsbrucker Verein ScheibenWG am Pulverturm (am Gelände des Universitäts-Sportinstitut Innsbruck) getroffen und durfte beim Damen-Training zuschauen und sogar ein bisschen mitmachen. Ziel des Vereins ist es, Menschen, die Spaß an fliegenden Plastikscheiben haben, zusammenzubringen und diesen Sport noch bekannter zu machen.
Tipps vom Staatsmeister
Mein Talent für Discgolf ist eher bescheiden. Während andere ihre Scheiben scheinbar mühelos weit fliegen ließen, war für mich jeder Wurf eine Herausforderung. Meine Scheibe flog nicht annähernd so weit wie die der anderen. Nicht nur die richtige Wurftechnik ist wichtig, sondern man muss auch die äußeren Umstände, wie zum Beispiel den Wind, berücksichtigen und seine Technik entsprechend anpassen. Zum Glück hatten wir einen tollen Trainer. Florian Lingenhel ist Staatsmeister und somit ein echter Profi. Durch seine guten Tipps und seine Geduld konnte ich mich verbessern und hatte noch mehr Spaß am Spiel. Florian war so nett, seine Expertise nicht nur mit mir, sondern auch mit euch zu teilen. Hier seine Tipps für einen gelungen Wurf:
Discgolf am Rangger Köpfl
Wer auf dem Parcours am Pulverturm trainieren möchte, wendet sich am besten an die ScheibenWG. „Ansonsten ist der Parcours am Rangger Köpfl bestens geeignet und für jedermann frei zugänglich“, empfiehlt Birgit. Die 18 Bahnen bieten optimale Bedingungen für Profis und Anfänger. Und wer keine eigenen Scheiben hat, kein Problem, diese können bei den Mitarbeitern der Bergbahnen Oberperfuss an der Bergstation der Gondelbahn Peter-Anich-II (Sulzstich) gegen Kaution kostenlos ausgeliehen werden.
Spaß für die ganze Familie
Discgolf ist ein Sport, der vor allem den Kopf trainiert. Man muss sich sehr konzentrieren, was zur Folge hat, dass man an nichts anderes mehr denkt und den Alltag hinter sich lässt. Außerdem macht es sehr viel Spaß. Für Familien mit Kindern, die sonst nicht so gerne wandern, empfehle ich die wunderschöne Strecke am Rangger Köpfl. Man bewegt sich an der frischen Luft, ist am Berg, genießt die herrliche Aussicht über das Inntal und merkt gar nicht, dass man Sport treibt.
Golf im Kleinformat
Wie beim Discgolf kommt es auch beim Minigolf auf die mentalen Fähigkeiten an. Die „kleine Schwester“ des herkömmlichen Golfsports erfordert vor allem Selbstbeherrschung, viel Übung und Konzentration. Und ich muss zugeben, dass ich damit meine Schwierigkeiten hatte. Eigentlich geht es in erster Linie ja darum, Spaß zu haben und eine gute Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Aber dann packt einen doch der Ehrgeiz und man will gewinnen. Um einzulochen, muss man konzentriert bleiben. Spielt man den Ball nur einen Zentimeter zu weit nach rechts oder links, hat das schon große Auswirkungen.
How to play Minigolf
So schwierig es ist (zumindest für mich), sich zu konzentrieren, so einfach sind die Regeln: Der Ball wird vom Abschlagfeld geschlagen und muss die Hindernisse überwinden, um das Loch zu erreichen. Wenn der Ball das Loch nicht beim ersten Versuch erreicht, wird er von dort weitergeschlagen, wo er stehen geblieben ist. Jeder Schlag zählt als Punkt. Wenn der Ball zu nah an der Bande oder am Hindernis liegen bleibt, darf er von der nächsten Markierung aus gespielt werden. Springt der Ball aus der Bahn, wird er dort wieder eingesetzt, wo er herausgesprungen ist. Das Ziel ist erreicht, wenn der Ball im Loch landet. Gelingt dies nach sechs Versuchen nicht, gibt es sieben Punkte und das Spiel geht zur nächsten Bahn. Wer die wenigsten Punkte hat, gewinnt.
Die schönsten Minigolfplätze
Wie beim Discgolf benötigt man auch fürs Minigolf kein teures Equipment. Am besten trägt man bequeme Alltags- beziehungsweise Sportkleidung. Schläger und Ball leiht man sich vor Ort am Minigolfplatz aus. Wenn ich einen Minigolfplatz empfehlen darf, dann den im SportZentrum Telfs. Gespielt wird auf 18 genormten Bahnen mit Blick auf die angrenzende Kletterhalle und die Hohe Munde. Die Minigolfanlage ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Wer lieber in Innsbruck spielen möchte, kann dies in der Rossau tun. Die Anlage direkt neben dem Baggersee und dem Restaurant deck47 (wo man sich auch die Schläger ausleihen kann) bietet ebenfalls 18 Bahnen, die nur darauf warten, bespielt zu werden.
Die Schlechtwettervariante
Was tun, wenn es regnet? Wenn man weder Disc- noch Minigolf spielen kann, ohne völlig durchnässt zu werden? Keine Sorge, auch für dieses Problem gibt es eine Lösung: Wie wär's mit einer Runde 3D-Minigolf, das den Spaß des Minigolfs mit einzigartigen Lichteffekten und einer verblüffenden 3D-Optik verbindet. Im B1 kann man sich mit Freunden und Familie auf 18 Bahnen unter UV-Licht und umgeben von faszinierenden 3D-Wandmalereien messen. Perfekt für die ganze Familie und bei jedem Wetter!
Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß an den Alternativen zum klassischen Golf wie ich. Probiert es auf jeden Fall aus. „Richtig" Golf spielen könnt ihr trotzdem. Wenn ihr dafür Tipps und Anregungen braucht, schaut am besten bei Laura vorbei!
Informationen
Discgolf
ScheibenWG
Homepage: scheibenwg.at
Kontakt: [email protected]
Discgolf am Rangger Köpfl
Bergsommer am Rangger Köpfl
Bergbahnen Oberperfuss
Welcome Card
Mit der Welcome Card plus (ab 3 Nächte) ist eine Berg- und Talfahrt mit den Bergbahnen Oberperfuss (Sektion I + II) pro Aufenthalt kostenlos.
Minigolf
Minigolf in und rund Innsbruck auf einen Blick: hier
Bahnengolfplatz Telfs
Adresse: Franz-Rimml-Straße 4 , 6410 Telfs
Kontakt: +43 676 / 51 28 996
Minigolf Baggersee
Adresse: Archenweg 62 , 6020 Innsbruck
Kontakt: +43 664 / 54 35 880
[email protected]
3D-Minigolf
B1 3D-Minigolf Innsbruck
Adresse: Valiergasse 15 , 6020 Innsbruck
Kontakt: +43 699 / 10 00 22 40
[email protected]
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Mama, Serienjunkie und Naturmensch mit einer großen Vorliebe für gutes Essen und die Berge!
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