Rennrad Lüsenstal (2)
Tobias Spechter
02. Juli 2017
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Eine meiner Lieblingstouren im Sommer führt durch das wunderschöne Sellraintal auf den höchsten zu befahrenen Punkt der Region, den Kühtaisattel auf 2020 Meter und über das Haiminger Sattele zurück ins Inntal. Ein lohnenswerter Abstecher führt ab Gries ins ruhige Lüsenstal.

Malerisches Sellraintal

Malerisches Sellraintal

Es lohnt sich die ersten Kilometer locker anzugehen, da noch ausreichend Höhenmeter auf der 120 Kilometer-Schleife folgen. Der Innradweg führt auf verkehrsarmen Wegen bis nach Völs. Danach geht es kurz und flach nach Kematen, im Anschluss folgt ein erster sanfter Anstieg bis Ranggen. Auch wenn dies nicht die direkte Verbindung ins Sellraintal ist, hat man bei dieser Variante schöne Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Ab Oberperfuss (Heimat von Skirennläuferin Stephanie Venier) steigt die Straße steil an und man kommt spätestens hier das erste Mal ordentlich ins Schwitzen (4km, ca. 350Hm). Belohnt wird man dann auf einer aussichtsreichen Höhenstraße und kann von hier auf Innsbruck und das komplette Inntal herabsehen.

Lohnenswerter Abstecher ins Lüsenstal

Nach einer kurzen, aber steilen Abfahrt nach Sellrain biegt man rechts in die Sellraintaler Landesstraße ein, auf der man von nun an entlang der Melach bis nach Kühtai fährt. Gleich nach dem Verlassen von Sellrain wartet auch schon der erste kurze Stich. Über mehrere kleine Weiler und Ortschaften geht es weiter bergauf bis nach Gries im Sellraintal. Hier gibt es die Möglichkeit links ins beschauliche Lüsenstal nach Praxmar und Lüsens abzubiegen. Die ca. 550 Extra-Höhenmeter auf zehn Kilometer (einfach) lohnen sich landschaftlich auf alle Fälle, auch wenn man die gleiche Strecke wieder retour muss. Die Aussicht auf den Lüsener Fernerkogel und die verkehrsarme Straße sind für jeden Rennradfahrer ein Genuss. In Lüsens hat man außerdem die Möglichkeit im Alpengasthof Lüsens einzukehren und die umringende Bergwelt in Ruhe zu genießen. Oder man belohnt sich in Praxmar mit einem Besuch der Aussichtsterrasse des Alpengasthofs Praxmar. Gestärkt geht es dann auf gleicher Strecke retour bis Gries und auf der bekannten Landesstraße weiter bergauf.

Blick ins Lüsenstal

Blick ins Lüsenstal

Talschluss Lüsenstal

Talschluss im Lüsenstal

Ab jetzt wird’s steil im Sellraintal!

Wer sich nicht im Lüsenstal gestärkt hat, sollte spätestens jetzt zum Energieriegel greifen, denn direkt nach dem Ortsende folgen 1,6 Kilometer mit durchschnittlich(!) 16 Prozent Steigung. Kurz lässt es sich danach verschnaufen, bevor man ein weiteres Bergsteigerdorf –  St. Sigmund im Sellrain – erreicht. Auch hier erneut gleiches Spiel: Nach dem Ortsausgang geht es steil bergan: Bis zu 15 Prozent Steigung warten. Doch mit den Lawinengalerien ist dann auch bald das Ende in Sicht. In Kühtai kann dann die Temperatur angenehm kühl oder mit Wind etwas frisch werden. Eine Windjacke ist hier meistens ratsam. Auf alle Fälle trifft man hier oben auf andere Radler oder tierische Alpenbewohner. Wer jetzt noch Energiereserven übrig hat, kann sich noch auf den Finstertaler Stausee hinaufquälen (steil! zusätzlich ca. 3,6km und 370 Hm). Für alle anderen gibt es auch im Sommer mit der Dortmunder Hütte oder dem Dorfstadl Einkehrmöglichkeiten am höchsten Punkt der Tour.

Machen dem Ziel der Tour alle Ehre. Daher auch Vorsicht bei der Abfahrt!

Machen dem Ziel der Tour alle Ehre. Daher auch Vorsicht bei der Abfahrt!

Verkehrsinsel im Kühtai

Verkehrsinsel im Kühtai

Durch Kühtai geht es schon leicht bergab, bevor man in der Abfahrt ab dem Speichersee immer schneller wird. In der ersten Ortschaft Ochsengarten kommt eine scharfe Abzweigung nach rechts, die zu einem weiteren lohnenswerten, kurzen Anstieg (ca. 2km, 150Hm) auf das Haiminger Sattele führt. Die folgende Abfahrt ist zwar relativ steil, aber man kann bei einem kurzen Stop ins tief liegende Inntal herabschauen. Nach der rasanten Abfahrt kommt man an einem Kreisel im Inntal an. Gleich die erste Ausfahrt nehmend, geht es nun geradeaus auf der Landesstraße bis kurz vor Telfs.  Hier hat man die Möglichkeit den Inn zu überqueren und die Tour über Zirl mit wenigen Höhenmetern ausrollen zu lassen. Alternativ bleibt man auf der rechten Innseite und fährt über mehrere Dörfer (Pfaffenhofen, Hatting, Inzing, Kematen) in einem leichten Auf und Ab zurück nach Innsbruck.

Fakten:

https://maps.innsbruck.info/#resourceDetail,28787341

Alternativen:

  • Man kann ab Kematen auch direkt auf der Landesstraße Richtung Kühtai fahren. Mehrere kurze Tunnels und Galerien sind zu durchfahren. Die Straße steigt relativ flach an. Ab Sellrain ist man wieder auf der oben beschriebenen Route.
  • In Ochsengarten geht die Abfahrt geradeaus weiter ins Ötztal. Ab Ötz dann fünf Kilometer auf der Bundesstraße bis nach Ötztal Bahnhof. Dort dann bei den beiden Kreiseln rechts abbiegen und über Haiming auf der B171 nach Telfs.
  • Falls man wenig Zeit hat, lohnt sich natürlich auch die Abfahrt zurück durch das Sellraintal.

Weitere Infos und Tourenvorschläge findet ihr auf der Bikecity Homepage.

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