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Zwei aufregende Wochen liegen hinter mir. Zwei Wochen in denen ich Freudentränen, Leid, Erfolg und Misserfolg miterleben durfte. Ich war bei der Universitätweltmeisterschaft im Klettern und in der darauffolgenden Woche beim Kletterweltcup in Innsbruck dabei.

So nahe liegen Emotionen im Sport, zwischen Sieg und Niederlage, wenn sich die Elite des Klettersports trifft. Das Kletterzentrum Innsbruck war dafür die beste Kulisse die man sich ausdenken kann. Umrahmt von den Bergen der Landeshauptstadt, kann es für ein Event dieser Trendsportart kein schöneres Setting geben.

FISU University World Championship

Von 14. bis 17. Juni fand die FISU University World Championship statt. Dieser Wettkampf ist eine Weltmeisterschaft für Studierende bis zum Alter von 26 Jahren. Die Athleten kämpften in den drei Disziplinen Speed, Lead und Bouldern um Medaillen.

Österreich durfte sich gleich über zwei Medaillen im Speed Wettbewerb freuen. Tobias Plangger gewann Gold und Lukas Knapp konnte sich die Bronze Medaille sichern.

Bei den Damen kamen die beiden Polnischen Schwestern Kalucka auf das Siegespodest.

In den Vorstiegsbewerben dominierte Japan. Von sechs Medaillen holten sie fünf. Lediglich die Amerikanerin Melina Costanza konnte sich in die Japanische Phalanx einmischen und holte Silber. Beim Bouldern gewannen die Japaner sogar alle sechs möglichen Medaillen.

Wer meinte, dass man bei einer Universitätsweltmeisterschaft vielleicht keine Spitzenleistungen wie im Weltcup erwarten kann, der wurde eines besseren belehrt. Viele der Athleten sah man in der folgenden Woche auch beim Weltcup und sie konnten auch dort teilweise Spitzenergebnisse abliefern.

IFSC Kletter Weltcup Innsbruck

Vom 21. bis 26. Juni fand der Kletter Weltcup statt. Neben den gleichen Disziplinen wie in der Vorwoche bei der FISU, waren bei dieser Meisterschaft auch die Paraclimber im Einsatz.

Zu den Highlights gehörte sicher das Trio aus der Steiermark: Angelino Zeller, Markus Pösendorfer und Daniel Kontsch. Genau in dieser Reihenfolge fand man sie dann auch bei der Medaillenvergabe wieder. Angelino Zeller war wieder einmal nicht zu toppen und drei mal Edelmetall für Österreich. Jasmin Plank holte in ihrer Kategorie ebenfalls Gold nach Österreich. Edith Steinecker komplettierte mit der Bronzenen in ihrer Kategorie den Medaillenregen für das einheimische Team.

Für mich war es die erste Erfahrung Paraclimbing zu sehen und ich habe höchsten Respekt vor den Leistungen. Es hat mich wohl von allen Bewerben des Weltcups am meisten begeistert.

Zu den Boulder Finali der Frauen und Männer und zum Vorstiegsfinale (Lead) war dann die Hütte aka das Kletterzentrum Innsbruck voll. Kurzfristig wurde das Areal nochmals adaptiert, damit man noch einige Karten an der Abendkassa anbieten konnte.

Die Stimmung zur Abenddämmerung war gigantisch und den Leistungen der Sportler ebenbürtig. Selbst Blitz und Donner konnten den Fans nichts anhaben als sie beim Boulder Finale den ganzen Bewerb über im strömenden Regen standen.

Bei den Damen im Boulder Bewerb war Natalia Grossman aus den USA einmal mehr das Maß aller Dinge und gewann ihren fünften Weltcupbewerb in Folge. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit hatte sie auch noch während des Kletterns ein Lächeln für meine Kamera parat. Die starke Konkurentin Hannah Meul (D) musste sich Natalia diesmal aber nur hauchdünn geschlagen geben.

Bei den Herren gewann mit dem erst 18-jährigen Colin Duffy aus den USA ein Debütant.

Im Vorstiegsbewerb (Lead) kamen mit Jessica Pilz und Jakob Schubert zwei Österreicher ins Finale der jeweils besten acht. Jakob Schubert belegte den fünften Rang. Jessica Pilz musste leider nach bereits acht Griffen von der Wand und wurde im Finale achte.

Erstmals seit dem Jahr 2004 gewann wieder ein einziger Athlet sowohl Boulder als auch Lead. Der junge Colin Duffy lies sich nach dem Bouldern auch hier den Sieg nicht nehmen und triumphierte in beiden Bewerben. Damit ist er der Star des Weltcups in Innsbruck.

Bei den Damen gewann Olympiasiegerin  Janja Garnbret. Das Stockerl teilte sie sich mit der zweiten Chaehyun Seo aus Südkorea und der Amerikanerin Brooke Raboutou.

Den Speed Wettbewerb, der zum European Continental Cup und nicht zum Weltcup zählte, konnte der Italiener Matteo Zurloni für sich entscheiden. Zweiter und dritter wurden Erik Noya Cardona (ESP) und Danyil Boldyrev (UKR).

Gelungene Veranstaltung

Insgesamt kamen an die 12.000 Zuschauer zu den verschiedenen Bewerben und sorgten, angefeuert von Moderator Florian Rudig und DJ Tobias Rudig, für Gänsehautstimmung. Selbst das Gewitter mit starkem Regen während des Damen Boulderfinales konnte die Stimmung nicht trüben. Unter Regenschirmen wurden die Athleten weiter lautstark angefeuert.

Zwei absolut tolle Wochen, die mich persönlich sehr begeistert haben, gingen damit zu Ende.

See you next year, Innsbruck!

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