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Zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen im Winter zählt das Schneeschuhwandern. Es ist immer wieder ein einmaliges Erlebnis durch unberührte Schneelandschaften zu gehen und die Natur in ihrer Ursprünglichkeit wahrzunehmen.

Dieses Mal war ich für euch in einem Seitental des Valsertals, das wiederum ein Seitental des Wipptals ist. Von dort geht es auf ein Hochplateau, nach Padaun, wo unser Ausgangspunkt für die Schneeschuhwanderung ist: Es geht zum Padaunerkogel!

ANREISE

Das Valsertal beziehungsweise den Ausgangsort in Sankt Jodok kann man sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Mit der S3 Bahn vom Hauptbahnhof Innsbruck ist man hier direkt angeschlossen. Von Sankt Jodok gibt es einen Wintertransfer per Taxi nach Padaun oder man nimmt den Linienbus 4144 von Steinach am Brenner bis zur Abzweigung Vals-Padaunerstraße. Von dort muss man den Aufstieg nach Padaun noch dazunehmen. Mit der Welcome Card kann man übrigens die Öffis im Verbandsgebiet gratis nützen – in diesem Fall bis zur Haltestelle Stefansbrücke, somit erspart man sich einen Teil des Fahrpreises bis nach Steinach. Mit dem Auto kommt man direkt nach Padaun, wobei man im Winter bei Schnee und Eis die Straße nur mit Ketten befahren kann. Ist man in Padaun angekommen, parkt man sein Auto beim Parkplatz in der Nähe des Berggasthof Steckholzer.

VON PADAUN AUF DEN PADAUNERKOGEL

Padaun ist ein kleines Hochplateau zwischen dem Valsertal und dem Wipptal. Ein paar schöne Höfe findet man hier und im Winter auch die klassischen Motive für tolle Fotos. Für unsere Schneeschuhtour zum Padauner Kogel gehen wir von den Häusern die Straße weiter Richtung Westen, die hier wieder ein wenig bergab führt. Beim letzten Hof, dem Larcherhof, finden wir einen Wegweiser, der uns den Weg zum Padaunerkogel angibt. Hier wird es Zeit, die Schneeschuhe anzuschnallen, denn es geht nun ins Gelände.

Beim Larcherhof beginnt die Schneeschuhtour

Zwischen zwei Zäunen hindurch führt der Weg hinauf zum Wald. Im Wald geht man nun Richtung Westen, relativ steil hinauf. Sollte keine Spur gelegt sein, dann immer den guten und reichlichen Markierungen folgen. Hier macht man ziemlich schnell viele Höhenmeter, denn der Weg bleibt sehr steil und führt dann in einigen Serpentinen bis zu einer Lichtung hinauf. Ein Holzschild mit der Aufschrift Padaun zeigt euch, dass ihr richtig seid. Einige Meter weiter findet ihr eine Materialseilbahn. Den Seilen der Seilbahn folgt man durch den lichter werdenden Wald bis man zu einer kleinen Holzhütte kommt. Der Weg führt nun nach Norden und wir befinden uns bereits am Rücken, der zum Gipfel führt.

Von der Hütte geht man nun immer weiter dem hölzernen Zaun entlang über den breiten Rücken Richtung Gipfelkreuz. Das kupierte Gelände ist sehr flach und dadurch auch sehr sicher. Immer mehr öffnet sich nun der Blick nach Osten und Süden und vor allem auf den majestätischen Olperer in den Tuxer Alpen. Auf der anderen Talseite sieht man die bei Tourengehern sehr beliebte Vennspitze.

Nachdem wir über der Baumgrenze angekommen sind, verschwindet auch der Zaun, der uns als Wegweiser diente. Nun können wir aber bereits in der Ferne das Gipfelkreuz sehen. Fast eben geht es zum schönen Gipfelkreuz, jedoch zieht sich der Weg etwas, was aber bei dieser Landschaft nicht weiter tragisch ist.

Kurz vor dem Ziel kommt man an eine Stelle, von der man gut auf die Häuser von Padaun und an den Talschluss des Valsertals sieht.

Beim Gipfelkreuz des Padaunerkogels auf 2.066 Metern hat man eine sensationelle Aussicht. Trotz der geringen Höhe bietet der Gipfel in dieser Lage Fernsichten wie sie nicht schöner sein könnten. Im Norden sieht man bis zur Innsbrucker Nordkette. Nach Süden Richtung Tuxer Alpen und Olperer. Nach Westen in die Stubaier Alpen mit Obernberger und Gschnitzer Tribulaun.

ABSTIEG ZURÜCK NACH PADAUN

Für den Abstieg empfehle ich die gleiche Strecke wieder retour zu gehen. Es gibt auch eine Abkürzung direkt hinunter nach Padaun, diese ist jedoch nicht lawinensicher und erfordert umfangreiches Wissen auf diesem Gebiet.

In der untergehenden Sonne geht’s nun wieder gemütlich bergab. Der Schnee glitzert wunderschön im tiefer werdenden Abendlicht. Grund genug, noch öfter die Kamera aus dem Rucksack zu holen.

Unten im Tal angekommen, ist die Sonne gerade beim Untergehen und taucht nochmals die Landschaft in ein schönes Licht. Die schönen Höfe geben gute Motive ab.

FAZIT

Eine wunderschöne und sehr einsame Schneeschuhtour. Skitourengeher findet man hier kaum welche, denn diese bevorzugen die Vennspitze auf der anderen Talseite. Im ersten Abschnitt sehr steil durch den Wald und anstrengend, der zweite Teil der Tour gemütlich über den breiten Rücken bis zum Gipfelkreuz. Die Tour ist praktisch nicht lawinengefährdet, dennoch bitte ich euch die Meldungen des Lawinenwarndienstes zu beachten und entsprechende Ausrüstung mitzuführen und wie beschrieben auf dem breiten Bergrücken zu bleiben. Der Padaunerkogel ist trotz seiner niedrigeren Höhe durch seine alleinstehende Lage ein wunderbarer Aussichtsgipfel.

Eine Tour, die mich als Fotografen, vollends begeistert hat. Ich hoffe, ich konnte euch meine Freude, die ich hatte, vermitteln.

INFORMATIONEN

Ausgangspunkt: Padaun – Berggasthof Steckholzer 1.570 Meter oder Valsertal 1.265 Meter
Ziel: Padaunerkogel 2.066 Meter
Höhenmeter: circa 700 Meter
Länge: 7,8 Kilometer (gesamt)
Gehzeit: mit Pausen und Fotos: circa 4 Stunden (gesamt)
Gefahren: kaum lawinengefährdet, Infos vom Lawinenwarndienst dennoch immer beachten! Ausrüstung mitführen!

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Alle Fotos © Danijel Jovanovic Photography – www.djphotography.at
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