Blum-Restaurant-Innsbruck-cLH

Mit dem Herbstbeginn werden die Tage immer kürzer, und die dunklen Abende laden zum gemütlichen Zu-Hause-Kochen ein. Oder zum Bekochen-Lassen in einem der neuen Restaurants in Innsbruck. Davon haben in den vergangenen Monaten nämlich doch so einige eröffnet. Diese Foodie-Hotspots solltest du nicht verpassen! 

Das Blum: Vegetarisch auf hip

Im Grunde wissen wir es ja alle: Gemüse ist gesund. Mit einem Fleischkonsum von 59 Kilogramm pro Person im Jahr liegt Österreich jedoch leider immer noch im europäischen Spitzenfeld. Das ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sondern auch fürs Klima. Meine These: Viele wissen gar nicht, wie gut raffiniert zubereitetes Gemüse schmeckt. 

Wer es sehr wohl weiß, ist ein Teil des Teams des ehemaligen Restaurants Marta in den Bögen. Dieser hat sich vor einigen Monaten in den ehemaligen Räumlichkeiten des Green Flamingo im Fürstenweg niedergelassen und verzichtet auf industriell vorgefertigte Produkte und Fleisch. 

Stattdessen nutzt man im Das Blum traditionelle Methoden wie Rösten, Fermentieren, Sous-Vide, Schmoren, Frittieren und Beizen. „Wir kochen ein, trocknen und rehydrieren, um euch Gemüse auf vielfältige Weise zu präsentieren“, heißt es.

Mittags gibt es wechselnde Menüs, vor allem die Gemüse-Burger und Ramen-Suppen stechen ins Auge. 

Abends hat man die Wahl zwischen einer À-la-carte-Bestellung oder dem Sharing-Menü (ab zwei Personen). Dabei bekommt man zwei Vorspeisen, drei Hauptspeisen und eine Nachspeise zum Teilen. Auszüge daraus lesen sich beispielsweise so: 

  • Salat von bunten Rohnen; Weißweinbirnen, Ziegenkäse, Ingwergeel und Haselnüsse
  • Melanzani in Panko; geräucherte Tomaten, Chimichurri und Rucolasalat
  • Armer Brot-Retter; Sauerteigbrot, Vanille, Erdnusseis, Salzkaramell und Erdnusscrumble

Zum Mitnehmen gibt es hier übrigens Mehrweg-Container. 

Fazit: endlich ein Lokal, wo man sich mitfreuen darf, was die Jahreszeitenküche als Nächstes bietet!

Brasserei in 6020

Um das sprachlich gleich richtigzustellen: Während beim Das Blum der Artikel Teil des Namens ist, ist die Brasserei artikellos. Ist sie deswegen weniger hip? Wir schauen uns an einem sonnigen Wochentag mal um. Die formschönen Duftkerzen im Gastgarten sind schon mal ungewöhnlich – aber wohl mehr hygge als hip. Jetzt aber zum wirklich Wichtigen: dem Blick in die Karte. 

„Von Espresso bis Sprizz, von Sardinas bis Pulpo. à bientôt“ – so verlockend stand es auf der Website. Und ja, das spiegelt sich auf der Karte wider. Ein kleiner Auszug von drei Gängen als Beispiel: 

  • Frischer lauwarmer Pulpo im Pfandl mit Kartoffel-Panzanella 
  • Parisienne Gourmand (don’t call it Burger): Croissant mit Rinderfilet, karamellisierten Zwiebeln, Tomaten, Eissalat, Dijon-Honigsauce und Chips 
  • Frische Churros mit Zimt, Zucker und warmer, dickflüssiger Schokolade

Gekocht und bewirtet wird man von dem Team der Kunstpause (dem Restaurant beim Ferdinandeum, das aktuell noch bis 2027 renoviert wird). Über die neue Location am Burggraben ist man sehr froh, die Qualität ist gleich wie gehabt, nur das Publikum hat sich ein wenig geändert, denn der Digibon gilt hier nicht mehr. 

Das zentral gelegene Restaurant öffnet übrigens schon um 8 Uhr unter der Woche, und am Wochenende gibt es Samstag und Sonntag die Möglichkeit zum Brunchen! 

Fazit: perfektionierte Zubereitung von mediterran angehauchten Speisen in farblicher Pracht! 

Foodcorner: Burger, Fries, Kebab, Bowls

Gegenüber vom Westbahnhof hat direkt neben dem Hofer am Eck des neuen Zima-Gebäudes ein kleines Fast-Food-Restaurant aufgemacht: Foodcorner. Optisch wirkt der Laden zweigeteilt: rechts wie ein Kebabstand, links wie ein hippes Großstadt-Café. Eine Mischung, die irgendwie trotzdem funktioniert, vielleicht weil die Karte sie widerspiegelt. Ein Auszug von drei unterschiedlichen Speisen, die es übrigens To-Go oder zum Vor-Ort-Essen gibt: 

  • Tuna Ananas Bowl: Thunfisch in Olivenöl, Salat, Rotkraut, Karotten, Spitzpaprika, Dip/Sauce nach Wahl
  • Corner’s Rolle: Dürümbrot, Kebabfleisch, Chickenstripes, Pommes, Salat, Sauce
  • Sausage Bosna: Bosnabrot, gegrillte Würstelstreifen, Salat, Sauce

Vorenthalten habe ich euch jetzt nur die fünf Burger, die ebenfalls zur Auswahl stehen und immer mit Spiced Fries kommen. Apropos: WOW, diese Pommes! Knusprig und super gut gewürzt. Ja, kann man auch einzeln bestellen. Schön wäre es nur noch, wenn Ketchup und Majo nicht in Einzelplastikverpackungen kommen würden. 

Cornern lässt es sich übrigens nicht wirklich ideal, da das Lokal eher klein und für den schnellen Konsum gedacht ist. Macht nichts, nach so einem Burger tut ein Spaziergang in die Altstadt ohnehin gut. 

Fazit: sehr freundlich, schnell und frisch zubereitet und für Pommes-Lovers eine wahre Bereicherung! 

Karaffu Coffee Culture

Niemand, der auf Instagram in Innsbruck aktiv ist, kann mir erzählen, er habe noch nie was von Karaffu gehört. Die Social-Media-Meister der ersten Stunde haben einen ordentlichen Hype ausgelöst, und so findet sich vor dem kleinen Lokal in der Leopoldstraße meistens eine Schlange. Nicht selten mit internationalen Gästen, die sich unter die Einheimischen gemischt haben.

Ich möchte bei meinem ersten Besuch schon fast kehrtmachen und stattdessen eines der alten Cafés besuchen, bin dann aber doch froh, gewartet zu haben. Auffallend bereits beim Warten: Jede Ecke in dem Lokal ist fotogen bzw. instagramable – egal, ob es der große Blumenstrauß ist, die minimalistische US-Style-Karte an der Wand oder die bunten Kuchen hinter dem Glas. Die frechen Visitenkarten mit Sprüchen wie „Lieber Kaffee mit Kuchen als gar keinen Sex“ unterstützen das Image. 

Der Kaffee schmeckt hervorragend, die Matcha Girlies mit ihren grasgrünen Getränken am kleinen Tisch im Gastraum sehen auch happy aus. Plätze gibt es hier leider nicht viele, man kann aber ringsum auf diversen Stiegen sitzen. 

Der Pistazienkuchen mit seiner dicken Pistaziencreme ist nicht nur optisch bombastisch. Meine Empfehlung ist aber der Cheesecake mit Pistaziencreme.

Fazit: Schlange hin oder her: Das hat in Innsbruck definitiv noch gefehlt.  

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