Buongiorno e bienvenuti a Innsbruck – hier gibt’s original italienische Pizza und Pasta come in Italia. Innsbruck hat nach und nach seine kleine italienische Szene entwickelt. Restaurants, Bars und Cafès nach original italienischer Art lassen die Herzen der Italienliebhaber höher schlagen. Kommt mit! Ich nehme euch mit in meine fünf liebsten italienischen Restaurants…
Starten wir in der Höttingergasse in der ehemaligen Schmiede. Die kleine Trattoria und Pizzeria „Due sicilie“ ist ein echter Geheimtipp. Seit dem 21. Dezember 2012 zaubert das junge Team aus Kalabrien die besten Spezialitäten der Region. Für Francesco und Federico Compagnino – Brüder und Besitzer des Lokals – sind es vor allem „Harmonie, Frische und Ursprünglichkeit“, die das italienische Ambiente in den vier Wänden der Trattoria schaffen.
Il regno delle due sicilie. Der Name bezieht sich auf das damalige Königreich beider Sizilien, das heutige Süditalien, das dazumal die Insel Sizilien („Regno di Sicilia ulteriore“) mit dem Königreich Neapel („Regno di Sicilia citeriore“) vereinte und nach dem Wiener Kongress 1816 mit Österreich verband. Federico betonte mit dieser glorreichen Vergangenheit auf die frühe Verbundenheit zwischen Italien und Österreich.
Als Appetithäppchen servierte mir Vincenzo einen Teller belegt mit kleinen gefüllten Teigbällchen – „le zeppole“ molto piccante – der scharfe kalabresische Geheimtipp.
Kalabrien ist vor allem auch für seinen Vulkan Stromboli bekannt. Nicola – il maestro della pizza – hat hierfür die feurig-pikante „Pizza Stromboli“ kreiert – scharfe salsiccia und brennende Peperoncini. Ein Geschmackserlebnis, das dem Vulkanausbruch wohl gleich kommt.
Was die Pasta betrifft: ein heißer Tipp „Fileja Tropeana“. Das sind geschwungene Nudeln – natürlich al dente – verfeinert mit Kapern, schwarzen Oliven sowie frischen und getrockneten Tomaten.
Der Hunger war zwar schon lange gestillt, aber für ein dolce ist immer Platz. Gelato tartufo, cremiges Trüffeleis mit Kakao bestäubt, ist einfach nur fantastico.
Weiter geht’s in den Rosengarten – Isola d‘Ischia
2006 kamen Sonja und Marco Formisano von Ischia nach Innsbruck. Vorerst übernahmen sie zusammen mit Marcos Bruder den bereits in Innsbruck bekannten Rosengarten, welchen sie nun seit 2012 alleine führen.
Das Essen? Alles, was die italienische Küche so zu bieten hat: Pasta, Pizza, Fleisch und Fisch.
Das Highlight schlechthin: Spaghetti della casa. Plötzlich fährt ein dekorierter Servierwagen vor meinen Tisch, darauf ein riesiger Parmesan von ca. einem Meter Durchmesser – bis zur Hälfte ausgehöhlt – in der Mitte mit Spaghetti gefüllt, die nach und nach mit Parmesanspänen vermischt werden, bis sie dann schön garniert auf meinem Teller landen.
Für die Weinliebhaber gibt’s eine vielfältige Auswahl an edlen Flaschenweinen aus unterschiedlichen italienischen Rieden. Einen Stock tiefer haben Marco und Sonja einen kleinen Weinkeller hergerichtet, wo sie ihre persönlichen Lieblingsweine sammeln.
Als degistivo sollte man unbedingt einen Schluck Ruccolino probieren. Für diesen Kräuterlikör fährt Marco nämlich extra in seine Heimat nach Ischia, um ihn dann in seiner Isola in Innsbruck als kleine Verdauungshilfe anzubieten.
Station Nummer 3: das Sapori
Im Sapori befinden wir uns mitten im bella sicilia – Claudio Cirabisi, ursprünglich aus Trapani (Sizilien), und sein 8-köpfiges Team haben in der Fallmerayerstraße 12 ein authentisches Stück Italien geschaffen.
„Bei uns läuft keine italienische Musik, wir haben keine italienische Fahne am Fenster kleben. Was bei uns Italien ausmacht, kommt auf den Teller. Und das Flair am Abend – wie zu Hause. Das Konzept funktioniert so, weil wir halt echt alle Italiener sind.“ (Claudio Cirabisi)
Italienisch für Fortgeschrittene. Der Gast soll sich wie zu Hause in seinem eigenen Wohnzimmer fühlen und ein paar schöne Momente erleben. Mit interessanten Eigenkreationen kann das Lokal ganz besonders punkten: das flaumig-weiche Stracciatella-Mousse – mein persönliches MUSS im Sapori.
Oder auch der Prosecco Holunder: Minze ist oft schwer zu bekommen, vor allem bei uns in Innsbruck in der Winterzeit. Deshalb gibt’s im Sapori einfach Prosecco Holunder – wer braucht denn schon Minze? Die ist ja, wie das Sprichwort schon sagt, sowieso nur für den Hugo 😉
Und dann gibt es noch den berühmten Toscanino, ein beliebter aperitivo im Sapori – als Claudios kleine Revolte gegen den Aperol Sprizz, den mittlerweile ja jeder hat. Was drinnen ist, muss man erraten und mit einem geschärften Geschmacksinn ist das auch möglich. Es handelt sich bloß um zwei entscheidende Zutaten, so viel verraten Natascha (Restaurantleiterin) und Koch Gino.
Ansonsten – Fleisch, Fisch, Pasta und Pizza – alles, was die italienische Küche so hergibt. Die Trüffelspaghetti waren in den letzten drei Wochen der Renner.
Wir sind inzwischen am Boznerplatz angelangt:
die Pizzerei
In seiner Pizzamanufaktur hat Cingiz Überbacher drei wichtige Aspekte des dolce vita italiana unter einen Hut gebracht:
- Den aperitivo
- Das Essen
- Den Afterdinnerdrink
Dementsprechend ist das Lokal auch aufgeteilt:
Starten wir im Barbereich – bestens betreut von Matthias Eder. Er empfiehlt als aperitivo seinen selbst kreierten Negroni Falso. Ich kann nur sagen – magnifico!!!
Er verriet mir sogar, wie sich das Getränk zubereiten lässt:
„Grapefruitschalen in Zucker und Gin auskochen, Campari und Wermut dazu geben und weiterhin auf kleiner Flamme reduzieren lassen. Frisch gepresster Grapefruitsaft der pinken und gelben Grapefruit hinzufügen und vom Herd nehmen. Orangen mit Schale klein schneiden und alles zusammen für 3 Tage im Kühlschrank kaltstellen, ziehen lassen, abseihen und nach Belieben mit Prosecco aufgießen.“ (Negroni Falso – Matthias Eder)
Wir gehen eine Tür weiter in den Restaurantbereich. Hier begrüßt uns Marco, ein Pizzamacher aus Lecce, und holt ein paar leckere Pizzen aus dem Holzofen. Die Pizzen sind groß und original italienisch: kein Pizzakäse, echte Mozzarella! Ich bin schon auf die Herbstpizza gespannt, die Marco ab sofort aus dem Ofen zaubert.
Dann wurde es besonders spannend. Ich durfte den Köchen ein wenig über die Schulter schauen und Marco Hilber (Marco Nummer vier auf meiner Italientour) bei der Pastaherstellung begleiten. Von der Teigherstellung, über das Kochen bis hin zum Garnieren – voilà – Ravioli neri mit Seeteufel und Safran
Mit vollgeschlagenem Bauch nahm ich nochmals Platz in der Bar und ließ mir das berühmte Ginger-Bier servieren. Die sanft-brennende Note des Ingwers gibt dem Bier den notwendigen Kick!
Meine letzte Station – das Beretta im Hotel Nala
Francesco Beretta (ehemaliger Koch der Pizzerei) eröffnete am 29. August 2014 sein eigenes italienisches Restaurant im Hotel Nala. Das Lokal ist sehr einladend: schön eingerichtet, farbenfroh und modern.
Als Raucher kann man sich sogar ein eigenes „Zimmer“ nehmen – bitte einfach Türe schließen.
Ich durfte bei meinem Besuch live dabei sein, wie Francesco zusammen mit Loris (dem zweiten Koch) eine seiner Lieblingsspezialitäten aus seiner Heimat, der Lombardei, zubereitete:
Un Risotto alla zucca mit Mascarpone und kandierten Früchten.
Als erstes gart er einen Kürbis für eineinhalb bis zwei Stunden im Ofen. So kann er dann die Haut problemlos abziehen und der Kürbis ist zu einer saftigen Creme „zusammengeschrumpft“. Dann vermischt Francesco das Risotto mit der Kürbiscreme und fügt die notwendigen Gewürze hinzu. Letztendlich formt er einen kleinen Hügel aus dem Risotto und platziert darauf die Mascarpone mit den eingeschlossenen Früchten. Durch die Hitze des gekochten Risottos schmilzt die Mascarpone langsam über den Reis und verteilt die feingehackten kandierten Früchte in der Kürbiscreme. Das risotto bekommt dadurch eine sanft-süße Note.
Francesco und Loris bieten ein abwechslungsreiches Menü, das jede Woche neue Leckerbissen beinhaltet. Fisch, Fleisch und Pasta – mit besonders viel Liebe und italienischer Kochkunst:
„Ich durfte als Küchenchef in verschiedenen Restaurants in Frankreich, Italien und Österreich Erfahrungen sammeln, die ich in meine Speisen einfließen lasse. Ich arbeite mit den Händen, dem Kopf und dem Herzen. In meinen Gerichten steckt Poesie, Leidenschaft und positive Energie.“ (Francesco Beretta)
Ab sofort lädt Francesco sonntags zu einem Brunch in seiner kleinen italienischen Insel. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!
Innsbrucks kleines Italien
An der einen oder anderen Ecke Innsbrucks lässt sich also ein kleines Stück Italien auffinden. Original italienische Pasta und Pizza. Das dolce vita offenbart sich wohl auch mitten in den Bergen.
Kontaktdaten:
Höttingergasse 15, 6020 Innsbruck
+43 (0) 512 936 729
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 16.30 – 23.00 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag zusätzlich 12.00 – 14.00 Uhr
Claudiastraße 8, 6020 Innsbruck
+43 (0) 512 58 33 62
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 11.30 – 14.30 Uhr und 17.30 – 24.00 Uhr, Sonntag Ruhetag
Fallmerayerstraße 12, 6020 Innsbruck
+43 (0) 0512 587 530
Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag 11.30 – 14.00 Uhr und 18.00 – 23.00 Uhr, Montag, Sonn- und
Feiertage geschlossen
Bozner Platz 6, 6020 Innsbruck
+43 (0) 512 583 796
Öffnungszeiten: Montag – Samstag 11.30 – 14.00 Uhr & 17.30 – 01.00 Uhr, Sonntag Ruhetag
Müllerstraße 15, 6020 Innsbruck
+43 (0) 512 584 444 75
Öffnungszeiten: Restaurant täglich bis 22.00 Uhr geöffnet, Bar bis 01.00 Uhr
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Sabrina ist (Synchron-)Sprecherin, Moderatorin und Darstellerin und die Stimme und das Gesicht des Innsbruck Podcasts. Sie ist für uns in der Region Innsbruck unterwegs, um euch die spannendsten Geschichten der Region zu erzählen.
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