HutAufsHerzGroß (1)

Der Veranstaltungssommer in Innsbruck neigt sich dem Ende zu. Aber keine Sorge, es bleibt spannend, und auch im Herbst bietet die Alpenmetropole einige Schmankerln. Ein besonderes Highlight sind die von der FH Kufstein Tirol in Zusammenarbeit mit Innsbruck Tourismus organisierten Pop-up-Events. Wer bei dem Begriff nur an Popcorn denkt, dem sei hier in aller Kürze erklärt, um was es geht: Pop-up-Events sind Veranstaltungen, die quasi aus dem Nichts auftauchen – also „aufpoppen“. Sie benötigen weder eine aufwendige Bühne noch umfangreiche Technik, bieten jedoch einen maximalen Effekt.

Pop-up in neuem Gewand

Einigen Urlaubern und vor allem den Einwohnern von Innsbruck sind wahrscheinlich die Pop-up-Konzerte der Alten Musik Innsbruck noch gut im Gedächtnis. Diese wurden ebenfalls von der FH Kufstein Tirol organisiert und erfreuten sich großer Beliebtheit. Dieses Jahr haben sich die Studierenden – erneut in Zusammenarbeit mit Innsbruck Tourismus – etwas Neues ausgedacht. Neben Konzerten sowie sportlichen und kulturellen Veranstaltungen erwartet das Publikum auch eine äußerst coole Überraschung.

Vom Hirnsturm zur Sternstunde: Die Entstehung eines Pop-up-Events

Aber fangen wir von vorne an. Obwohl es „Pop-up-Event“ genannt wird, entsteht ein solches Ereignis nicht aus dem Nichts – eine gründliche Vorbereitung ist unerlässlich. Katharina Vogt, eine Studentin des Masterstudiengangs Sports, Culture & Event Management an der FH Kufstein Tirol, gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen. „Die Planung begann bereits im März“, berichtet sie. „Wir starteten mit einem klassischen Brainstorming. Über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden haben wir einfach Ideen gesammelt und uns überlegt, was wohl die verrücktesten Einfälle sind. Das diente als unser Ausgangspunkt. Wir erstellten ein Konzept und kontaktierten Künstler.“

Internationale Zusammenarbeit

Die 2.200 Studierenden der FH Kufstein Tirol kommen aus aller Welt; die meisten von ihnen, so wie Katharina Vogt, stammen aus Deutschland. Ihre Kommilitonen, die ebenfalls an dem Projekt „Pop-up-Events“ arbeiten, sind aus Italien und Spanien. Es war also nicht immer möglich, alle gleichzeitig im selben Raum zu versammeln – zumindest nicht physisch. „Wir haben uns sehr oft digital verabredet, und das hat wirklich gut funktioniert“, berichtet Katharina.

Innsbruck: wo Urban auf Alpin trifft

Da die letzten Pop-up-Konzerte ebenfalls von Studierenden der FH Kufstein Tirol organisiert worden waren, konnten Katharina Vogt und ihr Team zumindest auf einige Kontakte zurückgreifen. „Was die Venue betraf, hatten wir schon ein paar Ansprechpartner parat, das erleichterte uns die Arbeit natürlich in diesem Bereich“, erzählt Katharina. Ansonsten ist in diesem Jahr, wie bereits erwähnt, alles anders. Die Pop-up-Events stehen unter dem Motto: Urban und Alpin. „Wir wollten Innsbruck so präsentieren, wie man es kennt“, sagt Katharina. „Unser Ziel ist es, Innsbruck in all seinen Facetten zu zeigen.“ Eine äußerst schöne Idee, wie ich finde, denn das ist es, was unsere Landeshauptstadt auszeichnet: die Kombination aus Bergen, Kunst, Kultur und Natur. Innsbruck ist äußerst vielfältig und hat unglaublich viel zu bieten, und diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Pop-up-Events wider.

Die Pop-up-Formel

Wenn man das Projekt in drei Worten beschreiben müsste, wären das: Gemeinschaft, Kreativität und Verantwortung. Gemeinschaft, weil die Konzerte Touristen und Einheimische gleichermaßen ansprechen sollen – jeder ist willkommen! Kreativität, da den Studierenden freie Hand gelassen wurde. „Wir konnten uns richtig austoben und kreativ sein. Natürlich haben wir Rücksprache mit dem Auftraggeber, Innsbruck Tourismus, gehalten, aber im Großen und Ganzen waren wir frei in unserem Schaffen. Das hat großen Spaß gemacht“, sagt Katharina. Und zu guter Letzt Verantwortung. „Wir repräsentieren unsere Landeshauptstadt und Innsbruck Tourismus. Da spürt man schon eine gewisse Verantwortung“, so Katharina.

Immer topinformiert

Sehr informativ ist der Instagram-Kanal, den Katharina und ihr Team betreiben und den ich euch wärmstens empfehlen möchte. Hier werdet ihr über die Events auf dem Laufenden gehalten. Sollte es regnen, haben sich die Studierenden natürlich eine wettersichere Alternative überlegt. Bis auf ein Event können alle auch bei Regen stattfinden. Eine gute Planung ist eben die halbe Miete!

Vorhang auf: Es geht los!

Zu viel wollen wir über die bevorstehenden Pop-up-Events nicht verraten, aber eine kleine Vorschau dürfen wir euch schon geben: Am 8. September steht pure Unterhaltung auf dem Programm. Der talentierte Clown Pompo betritt die Bühne am Sparkassenplatz und verzaubert mit seiner einzigartigen Kunst sowohl die jungen als auch die älteren Besucher.

Und auch sonst gibt es so einiges zu sehen:

  • Der 15. September verspricht einen Hauch von Jazz und Stil vor dem Café Munding, wenn Antonella Placheta und ihre Band Fritto Misto auftreten. Ihre melodischen Klänge entführen das Publikum in eine Welt voller Rhythmus und Leidenschaft.
  • Für Nervenkitzel sorgt eine atemberaubende Klettershow auf einem sechs Meter hohen Turm, mitten im Herzen der Stadt. Neugierige sind herzlich eingeladen, am 22. September den Sparkassenplatz zu besuchen und die Spannung hautnah zu erleben.
  • Am 6. Oktober wird vor dem Café Munding ein außergewöhnlicher Musiknachmittag präsentiert, wenn Ultramarinblau die Bühne betritt. Die Klänge dieses Künstlers versprechen ein unvergessliches Erlebnis voller Coolness und Energie.
  • Der 13. Oktober hält erneut musikalische Freude bereit, diesmal jedoch mit einem völlig anderen Flair. Die Stubaier Alphornbläser bringen einen Hauch von Tradition und Brauchtum in die Maria-Theresien-Straße und setzen einen festlichen Schlusspunkt für die Pop-up Events 2023.
  • Der Auftakt bleibt bewusst im Verborgenen, eine Überraschung, die darauf wartet, entdeckt zu werden. Eins ist jedoch sicher: Es wird euch zweifellos begeistern.

Hinter den Kulissen mit Clown Pompo: Lachen, Staunen und Pop-up-Zauber

Ich hatte das große Vergnügen, mich mit einem der Künstler zu unterhalten. Ich war neugierig darauf, wie es für die Darsteller ist, bei einem Pop-up-Event aufzutreten. Wie laufen die Vorbereitungen? Gibt es etwas Spezielles zu beachten? Stefan Damm, besser gesagt Clown Pompo, sieht das ziemlich gelassen – ein wahrer Profi eben. „Egal, auf welcher Bühne ich spiele, mein Ziel bleibt immer dasselbe: mein Publikum zum Lachen und Staunen zu bringen.“

Vom Bäcker zum Clown

Der gelernte Bäcker wurde 1972 in Dornbirn geboren und hat sich im Laufe der Jahre einen beeindruckenden Ruf als Theaterpädagoge, Clown, Jongleur und Feuerartist aufgebaut. Seine künstlerische Reise begann im Jahr 2004, als er sich entschloss, auf selbständiger Basis zu arbeiten und mit seinem Clownprogramm sowie seiner mitreißenden Feuershow europaweit Begeisterung zu wecken. Doch wer denkt, dass man einfach so ein Clown wird, irrt sich. Stefan Damms Werdegang ist geprägt von vielseitigen Ausbildungen. Er besuchte unter anderem die Clownschule Tamala in Konstanz sowie Schulen in Brixen, London und Florenz.

Zwischen Struktur und Spontaneität

Bei seinen Auftritten setzt Clown Pompo auf eine einzigartige Dynamik. Ob auf einer traditionellen Bühne oder in unkonventionellen Umgebungen, er gibt immer sein Bestes. Menschlichkeit und Miteinander stehen im Vordergrund. Er bringt die Zirkuskunst dorthin, wo er auftritt, und schafft eine besondere Verbindung zum Publikum. Er verlässt sich auf eine gewisse Struktur in seinen Darbietungen, die jedoch jederzeit durchbrochen werden kann, um den Moment einzufangen und das Publikum einzubeziehen. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihm, sein Publikum auf einzigartige Weise widerzuspiegeln. Selbst die kleinste Interaktion, sei es ein leises Räuspern oder ein zufälliges Geräusch, kann in sein Spiel integriert werden. „Vielleicht fällt mal ein Glas um, jemand dreht sich weg – irgendetwas passiert immer“, sagt Stefan Damm, „und selbst wenn ‚nichts‘ passiert, lasse ich eben das in meine Darbietung einfließen.“

Aus Stefan wird Pompo

Die bevorstehenden Pop-up-Events in Innsbruck sind die ideale Gelegenheit, die Faszination von Clown Pompos Kunst hautnah zu erleben. Verpasst es auf keinen Fall, wenn er am 8. September sein Publikum am Sparkassenplatz (bei Schlechtwetter in den Rathausgalerien) zum Lachen und Staunen bringt!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen Herbst, und ich hoffe, wir sehen uns bei dem ein oder anderen Pop-up-Event!

Titelbild: © Stefan Damm

Ähnliche Artikel