Processed with MOLDIV
Kristina Erhard
04. Juli 2017
Originalsprache des Artikels: Deutsch

Mit Yoga war es für mich ein bisschen wie mit Starbucks: Kritisch beäugt, als kurzfristigen Trend abgetan und bei genauerem Testing meine Vorurteile in den Wind geschossen. Allerdings: Wie bei gutem Kaffee muss man zwischen Massenware und Spezialitäten unterscheiden. In Innsbruck ist das gut möglich: Von Yoga am Berg, am See und im Hofgarten werden dem praktizierenden Yogi diverse Asanas angeboten. Und die Anfänger? Sind „a dabei“.

Die Grundlagen des Yogas.

It's all about Asanas: Verschiedene Bewegungsabläufe und Stellungen in wiederum verschiedenen Yogaformen. Foto: Isabel Prem

It’s all about Asanas: Verschiedene Bewegungsabläufe und Stellungen in wiederum verschiedenen Yogaformen. Foto: Isabel Prem

Es gibt so viele Formen des Yogas wie Kaffee-Zubereitungsarten. Der energiegeladene Espresso-Shot unter den Yogastyles ist das Ashtanga-Yoga, leichter „verträglich“ wie ein Cappuccino ist das Hatha-Yoga, der gemütliche Café Latte wäre dann wohl das Yin-Yoga. Yoga hat viel mit Atmung zu tun, mit Dehnungen, mit Bewegung – ein Gesamtpaket. Für Körper und Geist. Eine Freundin erklärt mir das Feeling folgendermaßen: “Wenn man sich wirklich ganzheitlich spüren will, dann ist Yoga das richtige. Mehr als ein Sport, eher eine Einstellung. Wie in den Bergen wandern, das ist ja auch nicht nur einen Fuß vor den anderen setzen. Man riecht, sieht und empfindet einfach intensiver.“

Yoga in the city.

Yoga im Hofgarten

Ob Yoga im Hofgarten, Rapoldipark oder in der grünen Wiese hinterm Haus: Yoga in der city gibt es auch in Innsbruck. Foto: Outdoorchicks

Innsbruck ist nicht nur Berg, sondern auch Park. Ja richtig gehört: selbst eine Stadt im Grünen braucht was Grünes in der Stadt. Der Hofgarten ist ein solcher Ort. Eingebettet von Rosenbüschen und Ententeich entfährt dem Yogi hier ein besonders intensives „Om shanti“. Gleich mehrere Yogaklassen finden über den Sommer im Hofgarten statt. Allen voran die „Outdoorchicks“, ein treffender Name für eine Non-Profit-Organisation von Frauen, die gemeinsam in den Bergen Sport machen. Und dazu gehört eben neben Biken und Skifahren auch Yoga. Highlight-Asana: Das Kuh-Gesicht. Diese Yoga-Übung dehnt Schultern, Beine und Arme, fördert so die Flexibilität. Inneren Frieden soll sie auch schenken. Hilft der Muskulatur beim winterlichen Skifahren und der Contenance beim Anstehen am Lift.

Yoga on the mountains.

Yoga auf der Mutterer Alm

Einmal in der Woche kann man mit Klaudia auf der Muttereralm die Sonne grüßen. Foto: joydance.at

Längst nicht mehr sind die Berghütten rund um Innsbruck ein reiner Meetingpoint für Alpinisten und Biertrinker. Nein, es werden die Yogamatten ausgerollt – entweder am alpinen Rasen oder in der Hütte neben dem obligatorischen Kachelofen. Je nach Wetter und das kann sich ja in den Bergen bekannterweise schnell ändern. Diesen Sommer finden einige punktuelle Yogaretreats in den Hütten rund um Innsbruck statt, beispielsweise auf der Tribulaun Hütte im Obernbergtal oder zum Yoga Summit im Seehof Bildungshaus am Gramatboden. Regelmäßige Yogaklassen finden wöchentlich auf der Muttereralm statt. Direkt am Speicherteich darf man im Juli und August mit Sonnengruß frühmorgens schwitzen und frische Bergluft atmen. Ebenso sportlich geht es in der Axamer Lizum zu. Von 1. Juli bis 3. September findet im oder beim Hoadl-Haus oder am Birgitzerköpfelhaus der „Mountain Flow“ statt: Asanas mit Alpenpanorama und würziger Höhenluft. Ganz nach dem Motto: „Nicht der Berg ist es, den man bezwingt, sondern sich selbst.“

Yoga am See.

Lanser See Innsbruck

Morgens am See – Wer früh da ist, kann dann auch länger bleiben. Der Lanser See lohnt sich nicht nur für Yogis. Foto: Innsbruck Tourismus

Aber was wäre summertime ohne laketime? Zwar ist Innsbruck nicht unbedingt mit einer Fülle an Naturseen gesegnet, aber was soll’s. Wer braucht Seen, wenn er Berge hat. Lohnende Ausnahme aus diesem Gedankenkonstrukt ist der Lanser See. Im Sommer. Jeden Samstag und Sonntag von 15. Juli bis 20. August findet „Yoga am See“ statt. Start: 7:45! Muss man mögen, ist aber auch schön bei den ersten Sonnenstrahlen, die sich über den Patscherkofel kämpfen. Auch hier wieder ein Zitat zur Hilfe: „Friede beginnt damit, dass jeder von uns sich jeden Tag um seinen Körper und Geist kümmert.“ Auch wenn es frühmorgens ist.

Fazit.

Wenn der Weg das Ziel ist, findet man einige richtig tolle Plätze um in Innsbruck und Umgebung Yoga zu machen. Alleine, zu zweit oder im Kollektiv. Gut für Muskeln und Gelenke, die vom exzessiven Rad- und Skifahren verkürzt sind. Und noch besser für den Spirit, ich zitiere: „Mit Yoga lässt sich das Chaos widerstreitender Gedanken beseitigen.“

Ähnliche Artikel