Innsbruck: Hotspot der Trailrun-Szene und Gastgeber der WM

Was ist denn hier los?

Ich kann euch verraten, es kommt wieder großer Sport in unsere Sportregion.

Dabei betreten wir nicht neue Pfade, sondern rücken bereits vorhandene ins Rampenlicht.

Warum tun wir das?

Weil Innsbruck gemeinsam mit dem Stubaital die World Mountain and Trail Running Championships 2023 (WMTRC) ausrichten darf und kann – die erst zweiten der Geschichte.

Und wir bleiben im Superlativ. Denn schon das achte Innsbruck Alpine Trailrun Festival (IATF) geht bereits ab 1. Juni mit einer WM-Edition ins Rennen.

Welcher Flecken Erde wäre ob seiner Topografie, gepaart mit Landschaft wie Kulisse, dafür geeigneter?

Deshalb präsentiere ich euch mit Start heute eine ganze Serie von Artikeln zum „Bingelesen“ über das geniale Berglaufen und Trailrunning. So entstehen schon neue Pfade durch Wischen und Scrollen, bevor ihr dann zwischen Stock und Stein die positiven Feedbackeffekte spürt.

Im ersten Artikel zäumen wir das Rennpferd von hinten auf. Wir beschäftigen uns mit den Grundlagen rund um das Thema Berglaufen, Trailrunning und Laufen.

Mit ein wenig Englischkenntnissen kann man sich das Wort „Trailrunning“ herleiten. „Running“ ist so weit klar, und „Trail“ heißt laut Wörterbuch: Spur, Pfad, Fußweg, Schleppe, Wanderweg. Das Wort „Trail“ hat in meinem Sprachgebrauch über das Mountainbiking Einzug gefunden, weil bei jeder größeren Tour der ein oder andere Trail dabei ist.

Als Trailrun ist bereits das Laufen abseits von Asphalt definiert. Allgemein ist Trailrunning gesünder als das Laufen auf Asphalt, weil die Gelenke weniger beansprucht werden und die Koordination durch den unwegsamen Untergrund mehr gefördert wird. Zudem hat das Laufen im Wald einen hohen Erholungsfaktor.

Verlässt also der Straßenläufer den Gehsteig, weil er nicht mehr auf einem befestigten oder gekennzeichneten Fußweg läuft, wird es kafkaesk: Er mutiert also nämlich in dem Moment zum Trailrunner. So ist es definiert, und somit sind und waren alle Läufer schon auch Trailrunner. Also ist der Lauf um den Lieblingssee auch schon ein Trailrun. Beim klassischen Straßenlauf bewege ich mich wirklich nur auf dem Asphalt: mehr oder weniger lang.

Berglauf und Trailrun verbindet, dass die Strecke nicht im Dauersiedlungsraum verläuft und ins (hoch-)alpine Gelände führen kann. Beim reinen Berglauf lege ich jedenfalls viele Höhenmeter zurück und absolviere die Strecke nur oneway: Gipfelsieg ist gleichsam Ziel.

Der „zache“ (zähe) Trailrun, nicht die Runde um den See, führt in wirklich unwegsames, exponiertes Gelände. Er enthält ausrutsch- und absturzgefährdete Passagen wie Schorfgelände oder loses Geröll. Diese technischen Herausforderungen und vor allem die Länge der Trailrunning-Strecken kommen beim klassischen Berglauf nicht vor.

Ein richtig guter Trailrunner liefert ein Package an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Konditionsstärke, Orientierungsvermögen und sicherer Gelände- und Gefahrenbeurteilung. Trailrunning ist somit ein ganzheitlicher Ansatz mit körperlichen und mentalen Herausforderungen.

Und mit der richtigen Ausrüstung, etwa von La Sportiva oder Salomon, beides Partner der World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck-Stubai, kannst du alles aus dir herausholen.

Das Schuhwerk
Der wohl wichtigste Teil der Ausrüstung sind die richtigen Schuhe. Trailrunning-Schuhe sind als solche im guten Sportfachhandel erhältlich. Gutes Sohlenprofil und stabile Bauweise sind wesentlich. Bei der Vielzahl an Modellen verliert man leicht den Überblick. Da hilft der Besuch im Sportgeschäft des Vertrauens, mit Analyse des Laufstils inklusive.

Die Laufbekleidung
Wie bei jeder Ausdauersportart im Freien ist auch beim Berglaufen und Trailrunning das Anziehen nach dem Zwiebelprinzip die richtige Wahl. Generell sollen Ober- und Unterbekleidung, ob kurz oder lang, eng anliegen. So wird die Feuchtigkeit, die sich durch Schwitzen bildet, gleich in die Peripherie transportiert und hält den Körper trocken. Zudem sollte man eine Windjacke oder dünne Goretexjacke dabeihaben, damit Wind und Wetter, besonders bei Abwärtspassagen, den Körper nicht auskühlen. Bei kalten Bedingungen machen Buffs, Hauben und Handschuhe Sinn.

Der Rucksack
Ein Trailrunning-Rucksack ist dann sinnvoll, wenn du länger als eineinhalb Stunden unterwegs bist. Dabei solltest du wirklich nur das Notwendigste mitnehmen, denn die Prämisse ist: Gewicht sparen. Trailrunning-Rucksäcke liegen eng an und haben je nach Modell einen integrierten Trinkbeutel oder Flaschenhalterungen. Für kleine Ausritte reichen auch Trinkflaschengurte oder ein Camelbag.

Im Rucksack selbst darf die Nahrung nicht fehlen. Je nach sportlichem Vorhaben halten sich Energieriegel, Bananen und Energiegels griffbereit. Natürlich sollte das Smartphone inklusive gespeicherter Notrufnummern mit dabei sein. Zusätzliches Gewand wie oben beschrieben findet in den kleinen, aber feinen Rücksäcken auch Platz. Und ebenfalls zu empfehlen ist die Beratung beim Spezialhändler und das Anprobieren.

Die Pulsuhr
Braucht der Berg- und Trailrunner eine Laufuhr?

Aber sicher doch! Ohne Messen von Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Distanz fehlen mir Vergleiche und Anhaltspunkte. Weitere sinnvolle Funktionen sind Höhenmesser und GPS. Zudem kann ich mir die Laufstrecken direkt auf die Uhr laden – für die Orientierung sicher kein Nachteil. 

Einsam läuft es nicht so lässig. Und der Austausch mit Gleichgesinnten hebt das Outdoor-Erlebnis auch auf ein soziales Level. So entstehen Freundschafen fürs Leben.

So kannst du dich vernetzen, um dann neben und oder hintereinander das Gelände zu erkunden.

World Mountain and Trail Running Championships 2023
Die World Mountain and Trail Running Championships, kurz WMTRC, finden von 6. bis 10. Juni 2023 in Innsbruck-Stubai statt. 
Alle Bewerbe garantieren Spektakel. Und beim Race to Höll am 6. Juni kannst auch du deine Topform beweisen.

Innsbruck Alpine Trailrun Festival 2023
Bereits von 1. bis 3. Juni findet das Innsbruck Alpine Trailrun Festival, kurz IATF, statt. Die achte Ausgabe dieser genialen Veranstaltung läuft als WM-Edition. 
Das Festival-Programm ist sensationell.

Vielen Dank an La Sportiva für das Zur-Verfügung-Stellen des Trailrun-Euipments im Rahmen dieser Artikel-Serie!

Fotos, sofern nicht anders angegeben: © Hartmut Müller