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Vital kommt wie so viele Wörter in unserem Sprachgebrauch aus dem Lateinischen. „Vita“ heißt Leben, vital in diesem Fall „lebendig“. Lebendig im Sinne von kräftig, ausgeglichen und mit Freude am Leben. So soll sich auch die Vitalregion über Innsbruck am Fuße des Patscherkofels und am Hausberg selber anfühlen: die Innsbrucker Stadtteile Igls und Vill sowie die Dörfer des südlichen Mittelgebirges Lans, Sistrans, Aldrans, Rinn, Tulfes, Patsch und Ellbögen punkten mit besonders hoher Freizeit- und Lebensqualität. Wir begeben uns auf Spurensuche – und zwar auf den Freizeitberg aller Berge, dem Patscherkofel. Auf dem zudem zur gleichen Zeit das Hüttenfest der Vitalregion stattfindet. 

Ein schöner Blick auf Lans, den Lanser See und Igls - die Vitalregion erstreckt sich über das ganze südliche Mittelgebirge. Foto: Kristina Erhard

Ein schöner Blick auf Lans, den Lanser See und Igls – die Vitalregion erstreckt sich über das ganze südliche Mittelgebirge. Foto: Kristina Erhard

Vital für Anfänger.

Wer hoch hinaus will, muss tief anfangen. Das südliche Mittelgebirge liegt auf einem Gletscher-geschliffenen Plateau auf der südlichen Talseite von Innsbruck. Pittoreske Dörfchen mit Charakter und Tradition wie die kleine Gemeinde Lans verleihen dem Mittelgebirge seinen Charme. „Speckgürtel von Innsbruck“, munklet man. „Voller Zugereister“, flüstert man hinter vorgehaltener Hand. „Nur für die Schönen und Reichen und deren Zweitwohnsitz“, ereifert sich manch einer. Ein Fünkchen Wahrheit liegen diesen Meinungen inne, aber das ist eben auch nicht die ganze Geschichte. Schon vor hundert Jahren bauten sich reiche Innsbrucker Familien ihre Villen zur Sommerfrische in Igls, Lans und Sistrans. Klar, betört das Mittelgebirge auch mit Wiesen, Wäldern und einem der schönsten Seen rund um Innsbruck – dem Lanser See. Trotzdem oder gerade deswegen: das südliche Mittelgebirge ist ein Naherholungsgebiet für jedermann. Eine Vitalregion.

Wiesen und Wälder, viel Sonnenschein: die Vitalregion punktet mit einer überdurchschnittlichen Freizeit- und Lebensqualität. Foto: Kristina Erhard

Wiesen und Wälder, viel Sonnenschein: die Vitalregion punktet mit einer überdurchschnittlichen Freizeit- und Lebensqualität. Foto: Kristina Erhard

Vital auf den Patscherkofel.

Vorbei an der Trinkwasserfassung des gesamten Mittelgebirges, entlang des Lanser Kreuzweges geht es durch die Wälder stetig bergauf in Richtung Lanser und Sistranser Alm. Abgesehen von der grandiosen Aussicht fasziniert vor allem dir Ruhe auf diesen Wegen – etwas, das man sich auf der nördlichen Seite Innsbrucks, auf der Nordkette, an einem solch schönen Tag wie heute kaum vorstellen kann.

Zehn Eichhörnchen und drei Rehe später erreichen wir eine Weggabelung die auf der einen Seite zur Sistranser Alm führt, auf der anderen Seite zur kürzlich wiedereröffneten Lanser Alm. Zeit für eine kleine Stärkung: der Rindfleisch-Suppentopf ist genau das, was die Lebensgeister wieder anregt. Vital eben. Passt zum Hüttenfest und passt zur urigen Alm – entschleunigt ist hier für das richtige Wort. Eine kleine Almhütte, ein paar Tische und Bänke, daneben eine Weide mit Tiroler Grauvieh. Zum Essen gibt es, was es eben gibt – das Zirbenschnapsl hat der Hüttenwirt selbst angesetzt. Hilft der Vitalität und die Zapfen wachsen praktischerweise auf den Zirben in der direkten Nachbarschaft.

Die urige Lanser Alm wurde letztes Jahr wiedereröffnet...eine sehr authentische Alm, deren hauseigener "Zirbeler" definitiv die Lebensgeister weckt - ganz vital also. Foto: Kristina Erhard

Die urige Lanser Alm wurde letztes Jahr wiedereröffnet…eine sehr authentische Alm, deren hauseigener „Zirbeler“ definitiv die Lebensgeister weckt – ganz vital also. Foto: Kristina Erhard

Mit frischer Energie durch den Lanser Graben auf die Schutzhütte.

Weiter geht es einen märchenhaften Pfad durch lichte Lärchen und Zirben über einen Graben durch den ein glucksender Gebirgsbach fließt – kitschig? Ein bisschen vielleicht, aber auch das verleiht der Vitalregion das gewisse Extra. So nahe an der Stadt und doch so natürlich – das verdient schon mal das Prädikat „wunderbar“.

Städtischer wird es auf dem Schutzhaus am Patscherkofel. Wer meint, am Berg müsse es nur traditionell zugehen, der hat sich getäuscht. Feinste Jazz-Klänge untermalen den Genuss eines Flusskrebs-Gröstls aus heimischen Gewässern – zugegeben zum heutigen Hüttenfest, aber auch weiterhin immer an den Wochenenden. Der Kaiserschmarrn aus der Butterpfanne vollendet diese alternative Hüttenwonne. In einem sind sich die Hüttenwirte am Patscherkofel dann aber wieder einig: ein Zirbenschnaps muss sein – für die Vitalität. So auch im Schutzhaus. Zum Wohle.

Vitalität heißt aber auch Entspannung.

Klar, man könnte nun wieder zu Fuß den Patscherkofel hinunter – womöglich noch mit einem kleinen Einkehrschwung auf der Patscher Alm. Und einen weiteren Zirbenschnaps. Wir entscheiden uns für die Patscherkofelbahn. Nicht mal 15 Minuten später befinden wir uns in Igls an der Talstation. Dort treffen wir auf das Rote Kreuz, das auf der Patscher Alm Rettungsfälle am Berg mit etlichen Statisten probt (darunter auch der Bruder der Autorin, wie sie mit einigem Interesse herausfand). Knappe fünf Minuten später lassen wir unsere Füße in das Kneippbecken hinter der Igler Kirche hängen. Vitalregion? Hüttenfeste? Gerne! Denn es fühlt sich nach einem solchen Tag genau so an!

Gehen kann man, muss man aber nicht - wir fahren mit der Patscherkofelbahn wieder in das Tal. Pardon - in die "untere" Vitalregion nach Igls. Foto: Kristina Erhard

Gehen kann man, muss man aber nicht – wir fahren mit der Patscherkofelbahn wieder in das Tal. Pardon – in die „untere“ Vitalregion nach Igls. Foto: Kristina Erhard

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