Skitourenführer für Einsteiger rund um Innsbruck

Haben Sie schon einmal Leute gesehen, die auf Skiern eine Piste hinauflaufen, und sich gefragt, was sie da eigentlich tun? Willkommen in der Welt der Skitourengeher. Bei dieser beliebten Wintersportart geht man mit speziellen Tourenskiern einen Berg hinauf und fährt dann auf Skiern wieder hinunter, vorzugsweise durch frischen Pulverschnee. Der Trend zum Skitourengehen hat in den letzten 10 Jahren exponentiell zugenommen, und wenn Sie es einmal ausprobiert haben, werden Sie verstehen, warum.

Sie haben noch nie eine Skitour gemacht und wollen es jetzt ausprobieren? Hier ist unser kompletter Führer für Anfänger zum Skitourengehen in und um Innsbruck.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Skitouren um eine Wintersportart, bei der man auf Skiern zum Gipfel eines Berges hinaufsteigt und dann mit Skiern wieder hinunterfährt. Bevor die Skilifte erfunden wurden, war dies im Grunde die einzige Möglichkeit, Ski zu fahren. Aber in den letzten Jahren haben die Menschen diesen wunderbaren Sport und das großartige Gefühl der Befriedigung wiederentdeckt, das man bekommt, wenn man den Gipfel eines Berges aus eigener Kraft erreicht und sich seine Schwünge "verdient"!

Skitouren werden normalerweise außerhalb von Skigebieten unternommen. Sie brauchen keine Lifte und können daher auf so ziemlich jedem Berg Ihrer Wahl Ski fahren (abhängig von den Wetterbedingungen, der Lawinensituation (lesen Sie hier den täglichen Lawinenbericht für Tirol) und natürlich Ihrem Fahrkönnen). Wenn Sie Anfänger sind, sollten Sie Ihre Skitouren am besten auf der Piste beginnen. So bekommen Sie ein Gefühl für den Sport, bevor Sie sich an schwierigere Touren abseits der Piste wagen.

Mit der richtigen Ausrüstung macht das Skitourengehen gleich viel mehr Spaß. Ein komplettes Skitourenset kann weit über tausend Euro kosten, daher ist es wahrscheinlich besser, die Ausrüstung für Ihre erste Tour zu mieten.

Skier: Tourenski sind sehr leicht, damit Sie schneller bergauf gehen können. Die Bindungen ermöglichen es Ihnen, entweder nur die Zehen am Ski zu befestigen (für den Aufstieg) oder sowohl die Zehen als auch die Ferse (für die Abfahrt).

Felle: Das sind lange Stoffstücke, die die gleiche Form und Größe wie Ihre Skier haben. Eine Seite der Felle ist klebrig und wird auf die Unterseite des Skis geklebt. Die andere Seite ist pelzig und hält den Schnee fest, wenn man bergauf geht. Oben angekommen, zieht man die Felle ab, um eine glatte Abfahrt zu haben.

Die Schuhe: Wahrscheinlich der wichtigste Teil Ihrer Ausrüstung. Wenn Ihre Schuhe schmerzen oder reiben, werden Sie sich in der Tat sehr unglücklich fühlen. Vergewissern Sie sich, dass sie zu Ihnen und Ihren Bindungen passen. Tourenstiefel haben einen Geh- und einen Skimodus; prüfen Sie, ob Sie sich in beiden wohlfühlen, bevor Sie den Verleih verlassen.

Stöcke: Für Skitouren eignen sich am besten verstellbare Teleskopstöcke, damit Sie sie für den Aufstieg länger und für die Abfahrt kürzer machen können. Für Ihre erste Tour reichen aber auch stabile Wanderstöcke oder notfalls Ihre normalen Skistöcke.

Rucksack: Beim Skitourengehen müssen Sie eine Menge Dinge auf den Berg tragen (wie zusätzliche Kleidung, Wasser, Snacks, Helme usw.). Achten Sie auf einen bequemen Rucksack, der nicht scheuert.

Lawinenausrüstung: Für Ihre erste Tour auf der Piste werden Sie diese wahrscheinlich nicht brauchen. Wenn Sie jedoch Skitouren abseits der Pisten unternehmen, sollten Sie stets eine vollständige Lawinenausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel, Sonde und eventuell einen ABS-Rucksack) bei sich haben und wissen, wie man sie benutzt.

Navigationsausrüstung: Egal, ob es sich um eine alte Papierkarte und einen Kompass oder um ein ausgeklügeltes GPS-Gerät handelt, wenn Sie nicht auf einer Piste unterwegs sind, sollten Sie die notwendigen Hilfsmittel bei sich haben, um den Weg zu finden, wenn sich das Wetter oder die Sicht verschlechtert, oder um Ihren Standort genau zu bestimmen, wenn einer Ihrer Gruppe verunglückt und Sie die Rettung rufen müssen. Das führt uns zu..

Mobiltelefon: Handys sind nicht nur dazu da, um Selfies zu machen und #earnyourtourns-Stories auf Instagram zu posten. Selbst wenn Sie es die ganze Zeit ausgeschaltet in Ihrem Rucksack lassen, sollten Sie in den Bergen immer die Möglichkeit haben, die Bergrettung zu rufen, wenn es nötig ist.

Die Eine-Million-Dollar-Frage. Beim Skitourengehen wird es auf dem Weg nach oben in der Regel heiß und schwitzig und auf dem Rückweg kalt. Das bedeutet, dass Sie verschiedene Isolationsschichten tragen und/oder mit sich führen müssen und einen Rucksack haben, der groß genug ist, um sie alle zu transportieren.

Hier sind einige der Schichten, die Sie mitnehmen können:

• Thermo-Oberteil und Leggings oder Basisschichten (sehr empfehlenswert)
• Skitouren-Shell-Hose (wie eine normale Skihose, aber ohne Isolierung), entweder Hard- oder Softshell
• Mittlere Schichten aus Fleece oder Polartec
• Jacke mit Daunen- oder Synthetikisolierung (ebenfalls sehr empfehlenswert)
• Dünne, wasserdichte Shell-Jacke
• Zwei Paar Handschuhe - ein leichteres Paar für den Aufstieg und normale Skihandschuhe für die Abfahrt
• Sonnenbrille und Skibrille
• Mütze oder Stirnband, Schal oder Halstuch, Helm
• Eng anliegende Skisocken (je enger sie sitzen, desto geringer ist die Gefahr von Blasenbildung)

Viele nehmen auch ein zusätzliches Thermo-Top oder T-Shirt mit, damit sie ihr verschwitztes Oberteil auf dem Gipfel wieder ausziehen können. Das verhindert, dass man auf der Abfahrt zu schnell auskühlt.

Innsbrucks Skigebiete bieten eine Vielzahl von Skitouren für Anfänger, hier sind drei der besten.

Patscherkofel

Die Skitour auf den Innsbrucker Hausberg dauert weit über drei Stunden - nichts für Anfänger. Aber der Vitalweg ist eine ideale erste Skitour für Anfänger. Man fährt mit der Patscherkofelbahn bis zur Mittelstation und quert dann die Piste zur Patscher Alm. Folgen Sie dem Weg hinter der Patscher Alm hinauf und genießen Sie die Waldkulisse. Nach ca. 45 Minuten erreichen Sie die Bergstation des Liftes und haben einen grandiosen Blick ins Inntal.

Für die Abfahrt haben Sie die Wahl zwischen einer langen blauen und einer langen roten Piste, die Sie bis ins Tal zurückführen.

Muttereralm

Etwas länger als der Patscherkofel ist die Tour auf die Muttereralm. Von der Talstation der Muttereralmbahn folgt man der Beschilderung für Skitourengeher bis hinauf zur blauen Piste. Drehen Sie sich immer wieder um, um die Aussicht hinter sich zu bewundern! Von unten nach oben dauert die Tour etwas mehr als eine Stunde. An den Wochenenden sind die Pisten für Skitourengeher geschlossen, aber am Mittwochabend sind sie bis 22 Uhr geöffnet, so dass sich dieser Ort ideal für eine Feierabend-Skitour eignet (Stirnlampe nicht vergessen).

Oberperfuss

Das Skigebiet Rangger Köpfl in Oberperfuss bietet einen atemberaubenden Blick über Innsbruck, und eine Skitour hier verbindet Sie wirklich mit der Natur. Fahren Sie mit der Seilbahn bis zur Mittelstation. Auf der rechten Seite der Piste befindet sich eine eigene Spur, die speziell für Skitourengeher gedacht ist. Folgen Sie dieser Spur bis zum Schlepplift. Von hier aus können Sie einfach am Pistenrand hinaufwandern, bis Sie das Gipfelkreuz erreichen. Dies ist eine längere Tour von fast zwei Stunden, aber die Anstrengung lohnt sich! Für den Abstieg kann man die lange blaue Piste zurück zur Mittelstation nehmen und dann eine etwas steilere rote Piste (oder den Lift) zurück ins Tal.

Einige letzte Tipps, damit Ihre erste Skitour ein Erfolg wird.

• Üben Sie das An- und Ablegen der Felle und das Einstellen der Bindungen, bevor Sie losfahren. Das Umstellen der Skier vom Aufstiegsmodus auf den Abfahrtsmodus auf dem Gipfel des Berges ist eine der schwierigsten Aufgaben für Anfänger (vor allem, wenn es windig ist und die Finger abzufrieren drohen). Wenn Sie vor der Abfahrt in Ihrem Wohnzimmer üben, wird das Ganze ein wenig einfacher.
• Nehmen Sie viele Snacks und Wasser mit. Beim Skitourengehen werden bis zu 1000 Kalorien pro Stunde verbrannt, Sie werden also hungrig sein. Packen Sie unbedingt viele Energieriegel ein, um den Hunger auf dem Gipfel zu stillen.
• Lassen Sie sich nicht von superfitten 70-jährigen österreichischen Männern abschrecken. Egal, für wie fit Sie sich halten, es wird immer einen Österreicher geben, der doppelt so alt ist wie Sie und der fitter und schneller ist. Es ist wichtig, dass Sie Ihr eigenes Tempo gehen - langsam und gleichmäßig gewinnt das Rennen!