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23. August 2016
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Originalsprache des Artikels: Deutsch

Unweit von Innsbruck kann man eine kurze, sagenumwobene Wanderung unternehmen. Von Zirl aus geht es zur Kaiser-Max-Grotte in der berühmten Martinswand. Die Geschichte der Sage ist immer mit dabei und omnipräsent.

Zirl kann man bequem mit dem Bus oder mit dem Auto erreichen. Das Auto kann man beim Parkplatz neben der Rettung Zirl abstellen.

Dort angekommen gehe ich nun auf diesem geschichtsträchtigen Weg, der generalsaniert wurde, und nun wirklich für jeden leicht bewältigbar ist. Über einen Forstweg komme ich hinauf auf Höhe des Zirler Steinbruchs.

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Blick nach Unterperfuss beim Aufstieg – Foto: Danijel Jovanovic

Über eine Leiter gelange ich auf einen Waldweg. In kleinen Serpentinen gehe ich durch den Wald hinauf und stehe dann direkt über dem Steinbruch. Der Steinbruch wirkt sehr imposant von oben und man kann sich vorstellen, dass hier täglich schwere Arbeit geleistet wird. Hier sieht man schon den gut ausgebauten Weg der mich direkt über dem Abbaugebiet hinüber zur Martinswand führt. Der Weg ist durch Drahtseile bestens gesichert und sehr breit. Da keine Bäume die Sicht versperren, genieße ich den herrlichen Blick ins Tal. Die Abendsonne lässt das Gestein in einem tollen, warmen Ton erstrahlen. Eine kurze Fotopause ist ein Muss.

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Der Weg führt bis über den Zirler Steinbruch – Foto: Danijel Jovanovic

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Der Weg über dem Steinbruch ist bestens ausgebaut und gesichert – Foto: Danijel Jovanovic

Am Ende des Steinbruchs angelangt, komme ich wieder in den Wald. Wieder schlängelt sich der Weg zick-zack hinauf. Steil ansteigend, aber nicht anstrengend, bis ich wirklich in der Martinswand stehe. Der Steig führt weiter der Wand entlang. Schwindelfrei sollte man jedenfalls sein, geht es hier nun doch ordentlich senkrecht ins Tal. Immer wieder schwenkt mein Blick hinüber auf die andere Seite, zu schön erscheinen die Kalkkögel, die Saile und das Sellraintal vor meinen Augen.

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Hier ist man schon direkt in der Martinswand – Foto: Danijel Jovanovic

Nach einer nicht einsehbaren Kurve sieht man nun die Grotte. Über Treppen gehe ich das letzte Stück hinauf als mir plötzlich ein Kletterer aus der senkrechten Wand winkt. Natürlich lass ich mir diese Gelegenheit für ein tolles Foto nicht entgehen. In der Kaiser-Max-Grotte werde ich von zwei riesigen Kreuzen empfangen. Eines hängt in der Grottenwand, das andere ist mit der Sicherheitsbefestigung am Abgrund befestigt und überragt die ganze Szenerie. Feucht ist es in der Grotte, deshalb ziehe ich mir etwas Wärmeres an und nehme an einer der zwei Holzbänke platz. Ich genieße nun einfach den wunderschönen Blick auf das Inntal, auf die Dörfer unter mir und auf die andere Talseite. Die Berge sind schon in sehr warmes Sonnenlicht getaucht. Lang wird es also nicht mehr dauern bis sie untergehen wird.

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Der Klettersteig auf die Martinswand – sehr imposant – Foto: Danijel Jovanovic

Nach einer kurzen Pause erkunde ich die Grotte. Mittlerweile ist der Kletterer von vorher auch angekommen. Ich danke ihm für das Foto und bin natürlich neugierig. Er erzählt mir, dass hier der erste Teil des Klettersteigs endet. Man kann dann noch ein weiteres kurzes Stück hinaufklettern, aber da es schon spät ist, wird er wieder absteigen. Faszinierend muss es sein hier hochzuklettern, in einer senkrechten Wand, aber nur für wirklich geübte geeignet. Der Klettersteig hat Kategorie E, erzählt mir der freundliche Sportler, und ist einer der schwierigsten in der Region. Ich bin erstaunt über den Mut des Mannes und bin dankbar für die Infos.

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Am Ziel angekommen – die Kaiser-Max-Grotte – Foto: Danijel Jovanovic

Langsam wird es dunkel und ich habe bewusst die Abendstunden gewählt um hier hochzugehen, da ich mir ein tolles Foto in der Dämmerung erhofft habe. Ich werde belohnt. Die Aussicht ist wirklich wunderbar. Die Lichter in den Häusern gehen an und der Himmel wird nun immer dunkler. So schön ist mein Innsbruck. Ich bin glücklich. In der Dunkelheit erinnere ich mich wieder an die Sage, die dieser Grotte ihren Namen gab.

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Der Vollmond ist über dem Inntal aufgegangen – Foto: Danijel Jovanovic

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Wunderschöner Ausblick in der Dämmerung – Foto: Danijel Jovanovic

Kaiser Maximilian war ein leidenschaftlicher Jäger und fröhnte sehr der Gämsenjagd. Als er auf der Jagd hier hochkam, verstieg er sich jedoch und konnte nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Er war gefangen in der Martinswand und wartete in der Grotte auf Hilfe. Zwei Tage verbrachte er hier. Der Sage nach hat auch Kematen, der Ort am Fuße der Martinswand, seinen Namen von diesem Ereignis, flehte doch der Kaiser um Hilfe „wenns denn nur kematen“ („wenn sie doch nur kommen würden) – um mir zu helfen. Kaiser Maximilian wurde schließlich nach zwei Tagen von einem Bauernburschen gerettet. So kam das Dorf zu seinem heutigen Namen Kematen, Kaiser Maximilian war gerettet, und weil der Bauernbursche verschwand, dachte man, ein Schutzengel hat den Kaiser aus seiner bedrohlichen Lage gerettet. Der Rettung wegen ließ der Kaiser das große Kreuz in der Grotte errichten, die seitdem Kaiser-Max-Grotte genannt wird.

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Ein letzter Blick auf Kematen – Foto: Danijel Jovanovic

Mittlerweile ist es schon Nacht geworden, doch meine Stirnlampe bringt mich wieder sicher retour zum Steinbruch. Hier habe ich nun einen wunderbaren Blick auf Zirl bei Nacht, mit einem noch sanft vorhandenen Abendrot im Oberinntal. Einfach herrlich diese Stimmung. Natürlich packe ich mein Stativ aus und halte den Moment für euch fest.

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Herrlicher Blick auf Zirl beim Retourweg – Foto: Danijel Jovanovic

Nach einer kurzen aber sehr interessanten Wanderung bin ich wieder beim Auto angekommen.

Am Schluss möchte ich noch erwähnen, dass der Weg wirklich für Anfänger geeignet ist und auch nicht anstrengend ist. Sicherheit wurde groß geschrieben und der komplette Weg ist reichlich gesichert. Die Ausblicke sind wunderbar und man wandert auf des Kaisers Pfad.

Fotos: Danijel Jovanovic

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