
Was gibt es Schöneres, als wenn die Natur im Frühjahr wieder zum Leben erwacht? Zuerst ganz langsam und zaghaft – und dann in voller Wucht. Jede Jahreszeit hat ihren Zauber, aber mit den schönsten Farben malen eindeutig der Frühling und der Herbst. Gerade jetzt, wenn die Sonne wieder Kraft gewinnt und die Luft nach Neubeginn duftet, zieht es mich hinaus in die Natur.
In diesem Blogbeitrag möchte ich euch meine liebsten Frühlingswanderungen am Mieminger Plateau vorstellen: sanfte Wege, weite Ausblicke und ein Wald, der im Frühling aussieht, als wäre er direkt einem Märchen entsprungen. Wenn Erika blüht, verwandelt sie den Waldboden in ein rosa Farbenmeer – man fühlt sich wie in einem Feenwald.
Frühlingswanderung I: von Alm zu Alm
Diese Wanderung verbindet zwei Almen miteinander – die Moosalm in Barwies und die Stöttlalm oberhalb des Golfparks Mieming. Gestartet wird beim Parkplatz Lehnbach. Von dort aus führt ein leicht ansteigender Forstweg direkt zur Stöttlalm. Ich empfehle unbedingt, hier eine kleine (oder auch längere) Pause einzulegen – ja, ich weiß, man ist noch nicht allzu lange unterwegs, aber die Stöttlalm ist allemal einen Stopp wert. Und das zu jeder Jahres- und Tageszeit: ob zum Brunch, für ein zünftiges Mittagessen oder einfach auf einen gemütlichen Spritzer. Nach der ersten Stärkung geht’s ein kurzes Stück retour, dann über den Lehnbach. Man folgt dem Forstweg über die neue Stöttlalmbrücke weiter in Richtung Moosalm.
Durch den rosa Feenwald
Und nun kommt der richtig, richtig schöne Teil: Man spaziert durch den Föhrenwald – das allein finde ich schon wunderbar. Aber im Frühjahr, zur Zeit der Erikablüte, ist der Waldboden einfach nur rosa. Ja, man wirft mir oft vor, zu übertreiben – aber in diesem Fall ganz sicher nicht. Natürlich muss man den richtigen Zeitpunkt erwischen, denn Erika blüht schon recht früh (manchmal bereits im Februar). Wir hatten aber auch jetzt im April noch Glück und sind – wie ich finde – durch einen rosa Feenwald spaziert.
Der Wald zwischen der Moos- und der Stöttlalm leuchtet rosa! © Elisabeth de Koekkoek
Rosa - wohin man auch schaut! © Elisabeth de Koekkoek
Relativ am Ende des Waldstücks, bevor es dann auf die Mooswiesen hinausgeht, befindet sich ein Waldspielplatz. Eine Runde mit dem Flying Fox oder dem Ringelspiel (Karussell) – ein kleiner Abstecher lohnt sich allemal. Übertreiben sollte man es allerdings nicht – nicht, dass einem schlecht wird und man dann keinen Appetit mehr hat. Oder geht das nur mir so? Ich kann mich jedenfalls auf kein Ringelspiel mehr setzen, ohne dass mir übel wird.
Am Weg von der Stöttlalm zur Moosalm © Elisabeth de Koekkoek
Ein Abstecher am Waldspielplatz muss sein © Elisabeth de Koekkoek
Zweiter Stopp: die Moosalm
Wenn man den Wald verlässt, führt ein breiter Weg durch die charakteristischen Lärchenwiesen mit alten Stadeln bis zur nächsten Einkehrmöglichkeit: dem Gasthaus Moosalm.
Die Moosalm liegt idyllisch mit herrlichem Blick auf die Mieminger Gebirgskette. Eltern können sich in aller Ruhe einen Kaffee oder eine Limo auf der gemütlichen Terrasse gönnen, während sich die Kinder am Spielplatz austoben – immer im Blickfeld von Mama und Papa. Zurück geht es dann durch dasselbe Waldstück nach Obermieming. Nach dem Verlassen des Waldes folgt man dem Forstweg nach rechts zur Siedlung – und schließlich zurück zum Ausgangspunkt.
Frühlingswanderung II: perfekt für Familien
Wir bleiben – wie könnte es auch anders sein – am Mieminger Plateau. Diese Wanderung ist ebenfalls bestens für Familien geeignet. Sogar mein kleiner Sohn – und der ist wirklich kein begeisterter Wandersmann – schafft diese Runde locker und (fast) ohne zu motzen.
Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass es gleich zu Beginn ein leckeres Eis gibt. Gestartet wird am gebührenpflichtigen Parkplatz beim Recyclinghof in Wildermieming. Von dort geht es übers Unterfeld in Richtung Norden, vorbei am Gästehaus Gapp, bis zu Hånsl’s Hofladen. Hier bitte unbedingt einen Stopp einlegen – und sich ein Eis gönnen! Empfehlung meines Sohnes: Mango!
Von Hansl´s Hofladen spazieren wir mit Blick auf die Hohe Munde zum Gerhardhof © Elisabeth de Koekkoek
Wer entdeckt die Biene? © Elisabeth de Koekkoek
Durch den Frühlingswald zum Gerhardhof
An der Kreuzung Unterfeld–Unterholz biegt ihr Richtung Osten auf den Weg Unterholz ab. Ihr spaziert über die schönen Wiesen, bis ihr den Lärchenwald erreicht. Und dann heißt es: einfach der Beschilderung zum Gerhardhof folgen. Auch hier erleben wir wieder ein ähnliches Szenario wie zuvor – ein Waldboden, der zur Zeit der Erikablüte in zartem Rosa leuchtet. Am Gerhardhof angekommen, gibt’s für alle, die möchten, eine wohlverdiente Stärkung. Meine Empfehlung: ein Hugo-Spritz – was gibt es Besseres an einem warmen Frühlingstag? Vom Gerhardhof spaziert man schließlich die Straße zurück zum Parkplatz
Selbst mein Hund scheint sich über die Farbenpracht und den Frühlingsbeginn zu freuen. © Elisabeth de Koekkoek
Frühlingswanderung III: von Stams zum Locherboden
Die letzte Wanderung, die ich euch in diesem Artikel vorstellen möchte, führt von Stams über die Hängebrücke aufwärts Richtung Untermieming – und weiter über den Besinnungsweg nach Maria Locherboden. Auch wenn es sich nicht um eine besonders anstrengende Wanderung handelt, empfehle ich sie nur mit Kindern zu gehen, die trittsicher sind. Das Auto stellt man bequem am gebührenpflichtigen Parkplatz Stams Hängebrücke ab. Dann geht’s auch schon los: einmal unter der Autobahnunterführung hindurch – und über die Hängebrücke drüber. Hat man die Brücke überquert, hält man sich links und folgt der Beschilderung nach Untermieming. Der Weg ist stellenweise steil und schmal – also wie gesagt: bitte nur mit Kindern gehen, die das auch wirklich schaffen.
Was für ein Ausblick
Nach dem Aufstieg erreicht man eine kleine Kapelle – ein idealer Ort, um kurz innezuhalten und den wunderschönen Ausblick zu genießen. Von hier aus lichtet sich langsam der Wald, und man spaziert gemütlich über freie Wiesen bis zum Waldrand. Dort trifft man auf den querenden Besinnungsweg, in den wir einbiegen. Er führt linker Hand zur Wallfahrtskirche Maria Locherboden.
Nach dem steileren Aufstieg geht es über sanfte Wiesen und dann weiter über den Besinnungsweg zum Locherboden. © Elisabeth de Koekkoek
Der Besinnungsweg birgt viele schöne Überraschungen – unter anderem diese traumhafte Aussicht! © Elisabeth de Koekkoek
Besinnlich durch den Föhrenwald
Nun wandert man wieder durch einen für das Mieminger Plateau so typischen Föhrenwald – und auch hier zeigt sich im Frühling die Erika in ihrer ganzen Pracht. Allerdings gilt: Man muss den richtigen Zeitpunkt erwischen. Wir waren Anfang April unterwegs und hatten – im Gegensatz zum Wald zwischen Moosalm und Stöttlalm – nicht mehr ganz so viel Glück.
Erika hat schon noch geblüht, nur der Boden leuchtete nicht mehr ganz so rosa. Aber egal – schön war’s trotzdem! Erstens werden wir nächstes Jahr einfach ein bisschen früher losziehen. Und zweitens wurden wir dafür mit rosa und weiß blühenden Frühlingsbäumen belohnt – auch schön! Retour geht’s auf demselben Weg – außer, man mag ein bisschen Abwechslung. Dann nimmt man den Weg der Extreme, der mit Schautafeln gesäumt ist und ebenfalls zurück zur Hängebrücke führt
Auch hier durften wir noch die ein oder andere Erika bewundern. © Elisabeth de Koekkoek
Die bekannte und beliebte Wallfahrtskirche Maria Locherboden © Elisabeth de Koekkoek
Aber natürlich muss man Innsbruck nicht verlassen, um die Frühlingspracht zu bewundern. Das ist ja das Schöne an dieser Jahreszeit: Überall sprießt und blüht es. Schon in der Früh, auf dem Weg zur Arbeit, kann ich mich an den farbenfrohen Bäumen und prächtigen Blüten kaum sattsehen – ein richtig guter Start in den Tag. Leider ist die Zeit der herrlichen Farben nur so kurz – also: nichts wie raus ins Freie, am besten die Wanderschuhe an und rauf aufs Mieminger Plateau!
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Mama, Serienjunkie und Naturmensch mit einer großen Vorliebe für gutes Essen und die Berge!
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