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Mit den Alpine Jitterbugs hat Innsbruck einen Verein zu bieten, der sich mit voller Leidenschaft dem Swing Dance widmet. Die Alpine Jitterbugs bringen nicht nur die lokale Szene zusammen, sondern etablieren die Stadt auch als Fixpunkt auf der internationalen Karte.

Wer im Stile der 1920er Jahre zu Jazzklängen eine flotte Sohle hinlegen möchte, ohne in alten Rollen verhaftet zu bleiben, ist beim Swing Dance genau richtig. Unabhängig vom Geschlecht wird die Führungsrolle munter durchgetauscht, es geht schnell und – im besten Sinne des Wortes – sprunghaft zu. Maurice Cazzolli, Obmann des Vereins Alpine Jitterbugs Innsbruck, brennt für den beschwingten Tanzstil: „Es ist Lebensfreude in Tanz und Musik.“

Tanzen unter Freunden

Die Alpine Jitterbugs sind ein ehrenamtlicher Verein, der es sich seit 2019 zum Ziel macht, die Innsbrucker Swing-Szene und lokale Musikschaffende zu unterstützen. Für Cazzolli ist es besonders das Schaffen von Verbindungen, das den Tanz besonders macht: „Swing ist eine sehr offene Szene, quasi ein globales Netzwerk von Freunden mit gleichen Werten.“ Alle Kulturen und Geschlechter kommen zusammen, um über die Tanzfläche zu fegen. Man entwickle regelrecht eine eigene Sprache ohne Worte, wie Cazzolli im Finale eines Wettbewerbs in Barcelona feststellte: Seine zugewiesene Tanzpartnerin und er verstanden zwar kein Wort voneinander, wirbelten sich ungeachtet dessen aber bis auf einen Podiumsplatz.

Bewegte Geschichte

Swing oder – namensgebend für den Innsbrucker Verein – Jitterbug bezeichnet Tänzer:innen, die eine Vielzahl von Swing-Tänzen fließend miteinander verbinden und auf jedem Tempo tanzen können. Die Swing-Tänze erlangten besonders zwischen 1920 und 1940 Bekanntheit. Einige von ihnen erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit und werden dementsprechend zelebriert: Balboa, Lindy Hop und Collegiate Shag etwa, um nur einige zu nennen. Die Varianten unterscheiden sich in Tempo und Grundschritten, das Hauptelement bleibt stets die Freude an der Bewegung. Bei den Jitterbugs wird eine breite Palette von Abstufungen des tänzerischen Könnens abgedeckt, von soliden Basics mit Ausbaupotenzial bis hin zu jenen Sphären, in denen aus dem Zusammenspiel von Körper und Rhythmus die zweite Muttersprache wird.

Tiroler Swing

Die Zahl der Aktiven in und um Innsbruck ist laut dem Vereinsobmann schwer abzuschätzen, er geht von 50 bis 100 Personen aus. Die Alpine Jitterbugs geben ihr Bestes, um die Begeisterung für Swing unter die Leute zu bringen. Sie bieten unter anderem Kurse am Sportinstitut der Uni Innsbruck an, wo besonders Interessierte mit schmalem Budget einen niederschwelligen Einstieg geboten bekommen. Auch außerhalb der USI werden zahlreiche Kurse, Workshops und Events organisiert und abgehalten.

Der ehrenamtliche Verein sucht ständig neue Kollaborationspartner, um neue Projekte für die lokale Szene ins Leben zu rufen. Die neueste Unternehmung, die zudem erstmals von Stadt Innsbruck und Land Tirol subventioniert wurde, trägt den Namen „Big Fat Swing – Förderung der lokalen Swingkultur“. Das Projekt wurde in Kollaboration mit dem wohletablierten Jazzverein Ton Art Tirol ins Leben gerufen und soll Jazzmusiker:innen und Swing-Tänzer:innen zusammenbringen.

Internationaler Flair

Seit dem ersten Festival, dem „Alpine Jitterbugs – Shag ‘n‘ Bal“ 2019, lässt der Verein in ähnlichen Formaten die lokale und internationale Szene immer wieder hochleben. „Shag ‘n‘ Bal“ findet nun bereits zum vierten Mal von 1. bis 3. März in Innsbruck statt. Es richtet sich an Tanzbegeisterte aller Altersstufen, wie Cazzolli berichtet: „Die Ältesten sind über 60, die Jüngsten gerade mal 18.“ Das Ziel der praktisch ausgebuchten Veranstaltung ist klar: „Wir wollen die Swing-Tanzszene florieren lassen.“ Mit von der Partie sind internationale Trainer und Bands, sowohl den lokalen als auch den internationalen Gästen will man ein cooles Erlebnis bieten. Eine Zielsetzung ist bereits erreicht: Innsbruck ist zu einer fixen Station auf dem internationalen Parkett geworden.

Schritte mit Wirkung setzen

Die Alpine Jitterbugs achten nicht nur beim Tanzen auf ihren Fußabdruck, sondern legen auch viel Wert darauf, ihre Events so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Mit den gesetzten Maßnahmen hat man es bis zum Green Star Event gebracht. So kann beispielsweise die Hauptlocation, der Congress Innsbruck, mit der erforderlichen Zertifizierung aufwarten. Die angebotenen Getränke werden von lokalen Anbietern bezogen, die Teilnehmenden dazu angehalten, in Sachen Mobilität ganz auf Öffis und ihre Beine zu setzen. Jegliche Merchandise-Produkte werden so nachhaltig wie möglich gewählt.

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