Die kleine Neurauthgasse liegt in Wilten bei der großen Kreuzung gleich hinter der Glockengießerei Grassmayr. Der Platz, wo sich früher ein großer Haufen Altmetall türmte, ist sauber und aufgeräumt, Blumen blühen überall, es ist jetzt viel bunter hier. Ich erinnere mich aber noch genau, als Papa dort mein erstes Fahrrad fand, lila und mit weißen Griffen. Er war damals ziemlich genau so alt wie ich heute. Vorsichtig schiele ich in den Garten, alles noch genau wie damals, sogar die Sandkiste, als wäre ich erst gestern dort gesessen. Weiter via Frauenanger zur Wiltener Stiftskirche, wo immer noch die beiden mächtigen Riesenstatuen über den Eingang wachen. Meine Mutter erzählte mir früher vom Drachen in der Sillschlucht und wie die beiden Riesen in den Bergen fürchterlichen Streit miteinander hatten. Eine andere Geschichte erzählt am Vorplatz heute auch eine aufwändige Metallskulptur von Christian Moschen, die den heiligen Norbert mit einem göttlichen Blitz aus dem Sattel wirft.