Rangger8

Mit der Eröffnung der neuen Gondelbahn wird das Angebot der Bergbahnen Oberperfuss noch attraktiver. Vor allem Familien kommen am sonnenverwöhnten „Rangger Köpfl“ auf ihre Kosten.

Das Rangger Köpfl ist ein Eldorado für Wintersportler, besonders für Familien. Egal, ob auf Skiern, der Rodel oder zu Fuß - der Aussichtserg punktet mit Variantenreichtum. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Das Rangger Köpfl ist ein Eldorado für Wintersportler, besonders für Familien. Egal, ob auf Skiern, der Rodel oder zu Fuß – der Aussichtserg punktet mit Variantenreichtum. Foto: Bergbahn Oberperfuss

An einem ziemlich kalten Dezembertag kurz vor Weihnachten mache ich mich auf den Weg nach Oberperfuss. Die kleine Gemeinde liegt nur wenige Autominuten von Innsbruck entfernt und ist Heimat eines dieser etwas kleineren Wintersportgebiete, von denen sich in Tirol – zum Glück – noch viele finden.

Oberperfuss ist unter anderem Heimat der längsten, beleuchteten Rodelbahn in Tirol. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Oberperfuss ist unter anderem Heimat der längsten beleuchteten Rodelbahn in Tirol. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Gerade sie sind nämlich einerseits Ausbildungsstätte für künftige Generationen von Wintersportlern und punkten andererseits mit günstigeren Preisen, Charme und Gemütlichkeit direkt vor der Haustür.

Saisonstart mit neuem Highlight

Vor diesem Hintergrund hat man sich in Oberperfuss dazu entschlossen, neuerlich in die Infrastruktur am 2.000 m hohen Hausberg „Rangger Köpfl“ (der Name leitet sich von der Nachbargemeinde Ranggen ab) zu investieren. Genauer wurden diesmal 4,6 Millionen Euro für den Bau einer neuen 8-Personen-Einseilumlaufbahn in die Hand genommen.

Neu in Betreib seit Weihnachten 2017: Die 8-Personen-Einseilumlaufbahn Peter Anich II. Foto: Kainz

Neu in Betreib seit Weihnachten 2017: Die 8-Personen-Einseilumlaufbahn Peter Anich II. Foto: Kainz

Mit der Realisierung von Sektion II, quasi einer Verlängerung der so getauften Peter-Anich-Gondelbahn, ergeben sich viele Vorteile: Deutlich mehr Komfort im Transport und noch bessere Möglichkeiten für flotte Schlittenfahrten auf der längsten beleuchteten Rodelbahn Tirols zum Beispiel. Um nur zwei zu nennen.

Bahn frei für Peter-Anich II

Ich bin an der Talstation angekommen. Am Tag vor der offiziellen Eröffnung dürfen sich erst einmal geladene Gäste ein Bild von der neuen Bahn machen. Ein kleiner Festakt ist angesetzt. Es ist neblig.

Die Talstation der Peter-Anich-Bahn. Foto: Kainz

Die Talstation der Peter-Anich-Bahn. Foto: Kainz

Ein paar Skitourengeher kurven die schon lückenlos weiße Piste herunter, während wir – angeführt von Frau Bgm. Johanna Obojes-Rubatscher und GF Hubert Deutschmann – in den Kabinen bequem Richtung Stiglreith schweben.

Große Freude bei den Verantwortlichen: Bgm. Johanna Obojes-Rubatscher und GF Hubert Deutschmann Foto: Kainz

Große Freude bei den Verantwortlichen: Bgm. Johanna Obojes-Rubatscher und GF Hubert Deutschmann Foto: Kainz

Stationsbediensteter Alois im Einsatz. Foto: Kainz

Stationsbediensteter Alois im Einsatz. Foto: Kainz

Stiglreith ist der Punkt, an dem Sektion I endet und Sektion II beginnt. Nur wenige Schritte trennen die alte und die nigelnagelneue Station voneinander. Wobei „alt“ relativ ist, denn auch der untere Teil der Bahn wurde erst vor gut zehn Jahren in Betrieb genommen.

In elegantem Schwarz mit gelbem Schriftzug laden die Gondeln zum Einsteigen ein. Foto: Kainz

In elegantem Schwarz mit gelbem Schriftzug laden die Gondeln zum Einsteigen ein. Foto: Kainz

Deshalb konnten die beiden Streckenabschnitte einander auch technisch und optisch 1:1 angeglichen werden: In einheitlich-elegantem Schwarz mit gelber Aufschrift gehalten, bringen uns die Gondeln bequem von einer Seehöhe von gut 800 Metern im Dorf mit kurzem Umstieg auf rund 1.650 Meter.

Ein Häuschen weiter fahren

Die Fahrt dauert nur ein paar unterhaltsame Minuten und schon sind wir an der Mittelstation „Sulzstich“ angelangt. Hierher führte noch im vergangenen Winter ein in die Jahre gekommener Schlepplift. Der ist jetzt Schnee von gestern.

Ein paar technische Daten: Länge 1.600 Meter über 235 Höhenmeter, Förderleistung bis zu 1.600 Personen pro Stunde, Fahrgeschwindigkeit 6 Meter pro Sekunde. Foto: Kainz

Ein paar technische Daten: Länge 1.600 Meter über 235 Höhenmeter, Förderleistung bis zu 1.600 Personen pro Stunde, Fahrgeschwindigkeit sechs Meter pro Sekunde. Foto: Kainz

Und das ist bei aller Schwärmerei für Nostalgie auch gut so. Denn somit kommen künftig nicht mehr nur Skifahrer und Snowboarder mit entsprechendem Gerät bzw. konditionsstärkere Sportler, die den Aufstieg per pedes nicht scheuen, ein ordentliches Stück höher hinaus.

Die Rodelpartie kann von mehreren Ausgangspunkten gestartet werden – wahlweise ohne Fußmarsch oder mit. Foto: Kainz

Die Rodelpartie kann von mehreren Ausgangspunkten gestartet werden – wahlweise ohne Fußmarsch oder mit. Foto: Kainz

Auch ältere Menschen und Familien mit Kindern können nun ganz problemlos und im wahrsten Sinne des Wortes „ein Häuschen weiter“ fahren. Entweder, um dort oben einfach das herrliche Panorama zu genießen, oder eben für eine lustige Rodelpartie – dazu gleich mehr!

Dem Himmel ein Stück näher

Ich treffe Maschinist Thomas. „Ob ihm seine neue Schaltzentrale gefällt“, frage ich ihn. „Siehst du die Kinder da drüben, wie sie sich über die neue Bahn freuen? Ungefähr so viel Gaudi hab auch ich“, stellt er mit einem breiten Grinsen klar.

Maschinist Thomas in seiner Schaltzentrale. Foto: Kainz

Maschinist Thomas in seiner Schaltzentrale. Foto: Kainz

Ich kann ihn gut verstehen. Sein Arbeitsplatz ist schwer zu toppen: Eine traumhafte Rundumsicht über die umliegenden Berge, die majestätische Nordkette direkt gegenüber – Thomas hat in allen Belangen den Überblick.

So sieht es aus, wenn sich die Nordkette in ihrem weißen Kleid aus dem Wolkenmeer in den blauen Himmel erhebt. Foto: Kainz

So sieht es aus, wenn sich die Nordkette in ihrem weißen Kleid aus dem Wolkenmeer in den blauen Himmel erhebt. Foto: Kainz

„Sogar die Monteure des Seilbahnherstellers Doppelmayr waren von dieser Aussicht sehr angetan. Und das hat was zu bedeuten, denn die sind diesbezüglich sehr verwöhnt“, ergänzt Thomas mit unverkennbarem Stolz.

10 km Rodelvergnügen

Stolz sind die Bergbahnen Oberperfuss auch auf ihre Rodelbahn. Sie ist die längste beleuchtete Rodelbahn in Tirol und kann ab sofort ohne kräfteraubenden Aufstieg in (fast) voller Länge genossen werden. Entweder man fährt mit der Bahn von der Talstation nach Stiglreith – dann erstreckt sich das Rodelvergnügen bereits über sechs Kilometer – oder eben anschließend mit der nächsten 8er-Gondel weiter zum Sulzstich, somit verlängert sich die Abfahrt auf insgesamt acht Kilometer.

Das „Rangger Köpfl“ der Hausberg der Gemeinde Oberperfuss präsentiert sich bereits tiefwinterlich. Die Rodelbahn ist in bestem Zustand. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Das „Rangger Köpfl“ der Hausberg der Gemeinde Oberperfuss präsentiert sich bereits tiefwinterlich. Die Rodelbahn ist in bestem Zustand. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Wer dennoch Lust auf körperliche Betätigung verspürt, kann von der Mittelstation in herrlicher Winteridylle bis zur Rosskogelhütte (1.780 m) wandern. Die Strecke ist nicht allzu steil und deshalb auch mit Kindern ideal machbar.

Matteo (6) und Raffael (2) in ihrem Element. Foto: Kainz

Matteo (6) und Raffael (2) in ihrem Element. Foto: Kainz

Von der Rosskogelhütte warten dann überhaupt zehn Kilometer bestens präparierter Forstweg darauf, hinunter gebraust zu werden.

Herrliche Streckenführung

Mit einem unvergesslichen Blick bis weit hinunter ins Inntal geht es durch enge Kurven im oberen Teil und schnelle Teilstücke von Stiglreith zur Talstation.

Bis Sulzstich ist die Rodelbahn eher flach, danach wird’s etwas steiler. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Bis Sulzstich ist die Rodelbahn eher flach, danach wird’s etwas steiler. Foto: Bergbahn Oberperfuss

Das Ganze bei Tag und zweimal pro Woche auch am Abend, wenn die mit dem Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel ausgezeichnete Rodelbahn bis 24:00 Uhr beleuchtet ist.

Unterwegs locken drei Einkehrmöglichkeiten. Foto: Kainz

Unterwegs locken drei Einkehrmöglichkeiten. Foto: Kainz

Mit der Rosskogelhütte, dem SB-Restaurant Sulzstich und dem Panoramarestaurant Stiglreith locken unterwegs drei Einkehrmöglichkeiten. Am besten also gleich ab auf die Schlitten, fertig, los!

Die Rodelbahn ist ideal für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Foto: Kainz

Die Rodelbahn ist ideal für einen Ausflug mit der ganzen Familie. Foto: Kainz

Saison- und Betriebszeiten

Durchgehender Betrieb von 16. Dezember 2017 bis 18. März 2018. Gondelbahn täglich von 9:00 bis 16:30 Uhr, Schlepplifte täglich von 9 bis 16 Uhr, Nachtskilauf und Rodelabende jeweils Dienstag und Freitag von 18:30 bis 21:30 Uhr – voraussichtlich bis Anfang März (betriebs- oder witterungsbedingte Änderungen vorbehalten). Ski- und Rodelverleih im Dorf oder in Stiglreith. Gratis-Skibus von und nach Innsbruck.

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