Brauchtum aus dem Mittelalter
Orte: Axams, Igls, Patsch, Natters, Mutters, Götzens, Birgitz, St. Sigmund, Kematen und Oberperfuss
Zeit: Von Gründonnerstag teilweise bis zum Weißen Sonntag, dem ersten Sonntag nach Ostern.
Der tirolerische Hang zur Theatralik findet auch im Brauch des ‚Ostergrabes‘ seinen Ausdruck. In einer meist düsteren Atmosphäre wird die Gruft dargestellt, in die Jesus nach der Kreuzabnahme gebettet worden ist. Bezeichnend für die Ostergräber sind die vielen Lichter, die hinter Glaskugeln brennen, die mit verschiedenfarbigem Wasser gefüllt sind.
Gräber zu Ostern in der Kirche? Kaiser Josef II war das ein Dorn im Auge. Er verbot sie kurzum. Der Brauch, in katholischen Kirchen zum Karfreitag und Karsamstag ein Heiliges Grab zu errichten, geht auf das frühe Mittelalter zurück. Deshalb dauerte es nach des Kaisers Tod nicht lange, und die Tradition lebte wieder auf. Und sie lebt heute noch.
Seit einiger Zeit erfreuen sich die Heiligen Gräber wieder großer Beliebtheit. Lange nicht mehr benutzte Grabaufbauten werden aus den Depots herausgeholt, restauriert und aufgestellt.